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Haupt- und Finanzausschuss vor der großen Entscheidung zum FeuerwehrhausEmpfehlung: ein Stützpunkt für 10.256.739,85 Euro

ALSFELD (aep). Es hat den Anschein, als ob das Projekt „Feuerwehrstützpunkt“ in Alsfeld am Donnerstag bei der Stadtverordnetenversammlung den letzten Anschub zu Realisierung bekommen wird. Jedenfalls gab es am Dienstagabend im Haupt- und Finanzausschuss keinen wirklichen Widerstand mehr – nur etwas Skepsis, die in der einstimmigen Empfehlung zu einer Enthaltung führte. Donnerstag sollen 10,3 Millionen Euro freigegeben werden.

„Seitens der Verwaltung wurde alles Menschenmögliche getan, um die Vorbereitungen zum Beschluss abzuschließen.“ Mit diesen Worten leitete Alsfelds Bürgermeister Stephan Paule am Dienstagabend zwei Stunden vor dem Brasilien-Spiel das Thema ein, das nach Jahren Diskussion nun zum Ende kommen könnte. Zuletzt habe der Kostenrahmen noch einmal um 50.000 Euro verkleinert werden können, nun sei wichtig, den Beschluss auch zu fassen. In der Vorlage ist nun von 10.256.739,85 Euro Investitionssumme die RFede.

Dem setzten die Mitglieder des Ausschusses auch keine neuen Argumente entgegen. es gab lediglich noch Fragen: etwa von Dieter Welker (UWA), ob die abgerundeten Ecken nicht zusätzliche Kosten bergen könnten. „Was ist mit der Wärmedämmung?“ Das sei kein Problem, befand der Bürgermeister, da die Außenhaut aus eine Verbundschicht aus Alumimium und darunter liegender Wärmedämmung bestehe, die leicht angepasst werden könne.

„Wir sind ausgesprochen skeptisch“

Auf Anfrage von Oberhessen-live beim Tobias Diehl, dem technischen Leiter des Alsfelder Bauamts, ob die Aluminium-Verkleidung nicht ebenfalls eine teure Variante sei, antwortete der, dass die Mehrkosten bei unter zehn Prozent für eine einfachere Ausführung lägen – und sich durch einen geringeren Pflegeaufwand bezahlt machen würden.

Skepsis über die vorgelegten Pläne und besonders die neuen Sparmöglichkeiten äußerte der ALA-Vertreter Michael Riese: Da habe es doch einige widersprüchliche Angaben gegeben. „Immer wurde uns gesagt, dass das alles so sein  muss.“ Dann sei ein neuer Bürgermeister gekommen – und plötzlich seien es 300.000 Euro weniger geworden. „War das doch nicht lebenswichtig? Wir sind ausgesprochen skeptisch“, sagte Riese und räumte ein: „Aber ein Gutteil der Entwicklung geht auf unser Konto“. Daher wolle er weder dafür noch dagegen stimmen, sondern sich enthalten.

„Die einzige Alternative wäre ein vollständiges Reset“

Seitens der SPD verkündete Christoph Stüber, dass die Abstimmung über die Geld freigabe in der Fraktion freigegeben sei, und Bürgermeister Paule warb noch einmal für den Neubau, den er für notwendig halte. Gegenüber den ursprünglichen Plänen ein paar Hunderttausend Euro einzusparen, sei das gewesen, „was maximal rauszuholen war.“ Er hätte gerne eine Lösung für nur fünf oder sieben Millionen Euro gehabt, aber die gebe es nicht – es sei denn, dass die gesamte bisherige Planung über den Haufen geworfen werde.“Die einzige Alternative wäre ein vollständiges Reset: alles auf Null und vollständig neu planen!“, erklärte Paule. Eine Ablehnung der Beschlussvorlage heiße auch: „Die Feuerwehr in Alsfeld braucht eine ganz andere Funktionalität.“

Das Parlament tagt am Donnerstag ab 19.30 Uhr in der Stadthalle.

10 Gedanken zu “Empfehlung: ein Stützpunkt für 10.256.739,85 Euro

  1. Viktoria, du hast natürlich zu 100% Recht.

    Offensichtlich ist die IRONIE in meinem Beitrag nicht rübergekommen.

    Ich halte es für einen Witz in Alsfeld eine Feuerwache für 10Mio bauen zu wollen, wenn Kassel eine für 16Mio baut bei einem eben überhaupt nicht vergleichbaren Bedarf. Wenn man das vergleicht, dürfte man meines Erachtens maximal irgendwo bei 5-6Mio rauskommen.

  2. Hallo Stefan

    Das ist wohl das dümmste Argument, das ich im Zusammenhang mit dem Feuerwehrstützpunkt in Alsfeld gehört habe.
    Schon von der Einwohnerzahl ist hier ein Riesenunterschied. Alsfeld hat knapp 10 der Einwohner wie die Stadt Kassel. Auch sind die Einnahmequellen der stadt Kassel nicht mit Alsfeld vergleichbar. Zudem hat Kassel eine berufsfeuerwehr und Alsfeld eine Freiwillige Feuerwehr.
    Also ist der Vergleich irgendwie nicht so ganz richtig. auch sollte man nicht da schauen, wo andere noch m,ehr Geld ausgeben, sondern da wo Kommunen unter dem Schutzschirm sich bemühen ihre Schuldenlast zu verringern. Doch scheint das hier in Alsfeld nicht möglich.
    auch wurde in einem der vorigen Artikel die Feuerwehr Lünen erwähnt, die ich muss berichtigen nicht für 13, 8 Mill. Euro eine Hauptfeuerwache gebaut hat mit 32 stellplätzen, allen erforderlichen Werkstä#tten, Lager und dergeleichen mehr einschließlich einem großen mehrstöckigen Verwaltungsbau mit den Räumen für die Hauptamtlichen Kräfte.Die Kosten für diesen Komplex belaufen sich nach neuesten Informatioenen auf 12 Mill. Euro.
    Außerdem muss ich die Tätigkeit der Stadtparlamentarier in Frage stelle. Da sie nicht nach der demokratischen Grundordnung handeln und die Meinung des Volkes, in Fall Alsfeld, der Bürgeerm vollkommen außer acht lassen. Sie handeln egoistisch und selbstherrlich.
    Schon die Schmehls Miele sagte einmal „Bauen ist eine Lust, wenn man nicht weiß was es Kost!“

  3. Hallo Ihr lieben,
    ich habe Gestern Abend im Ausschuss noch einmal meine Haltung zu der gesamten Planung des Projektes Feuerwehrneubau zum Besten gegeben. Es ist wirklich erstaunlich, dass sich nunplötzlich Leute aus den Reihen derer, die die Vergabe und Planung in größter Eile freigegeben haben, zum letztendichen Bau enthalten. Hätte man sich Zeit gelassen und nach Alternativen gesucht, hätte sicher die Möglichkeit bestanden, eine günstigere Feuerwehrlösung für Alsfeld zu finden, als dies nun heute Abend beschlossen wird. Ich werde heute nochmals etwas dazu sagen und ich werde gegen den Bau stimmen. Damit habe ich das gesamte Parlament gegen mich stehen und es wird sich am Beschluss nichts ändern, leider. Das ist das Einzige, was ich für Euch an der Stelle tun kann. Schön für mich persönlich wäre, wenn heute Abend ein paar Leute von Euch als Zuschauer da wären, die mir beistehen, wenn meine Hand als einzige gegen die Beschlussvorlage hoch geht…

  4. Ja, ja meine großmutter hat schon gesagt; Geld verloren, viel verloren. Ehre verloren, alles verloren,
    Ich denke, die Herren vom Stadtparlament und deren Anhang haben sich mit dem Befürworten des Neubaus Feuerwehrstützpunkt und der Freigabe der Finanziellen Mittel ihr eigenes Grab geschaufelt, wenn ich es einmal ganz drastisch formuliere.
    Wir aber, die sich dagenen gewehrt haben und alles Mögliche getan, diesen Größenwahn zu unterbinden können mit erhobenen Haupt durch die Landschaft gehen und müssen uns nicht schämen.
    schenkt den herren von dem stadtparlament doch einen Freiflug mit dem nächsten Spaceshuttle ins All. Dort oben können sie dann ihre Sperenzchen austoben ohne jemand zu schaden.

    Moch ist nicht aller Tag Abend. Die Rechnung die da gemacht wird, muss auch von diesen Herren irgendwann bezahlt werden.

    Viktoria Wahl

  5. Kai, Du magst Recht haben mit dem Kalkül der Kommunalpolitiker. Gerade bei der SPD hat man ja das Gefühl, dass hier nur die Partei zählt und leider niht die Sache. Der Feuerwehrneubau wurde immerhin von der SPD initiiert – die nun offensichtlich nichts mehr davon weiß.
    Nichtsdestotrotz denke ich, dass die Politiker die Bürger unterschätzen. Hier werden deutlich mehr bei der nächsten Wahl diese Parteien abstrafen, als diese offensichtlich denken. Ich habe in den letzten Tagen extrem viele Gespräche im Bekanntenkreis geführt, und die Meingungen dort sind nahezu alle identisch CONTRA Feuerwehrneubau so wie er aktuell geplant ist. Alle fühlen sich von der Politik verschaukelt und nicht ernst genommen.

  6. Wenn es in den letzten Jahren um 100€ für die Jugendarbeit von Vereinen ging hieß es kein Geld oder Schutzschirm oder Aufsicht und Landrat erlauben nicht. Wo ist denn der Landrat jetzt??? Achso, der will ja auch wieder gewählt werden.

  7. Hallo Olaf, es wird kein Aufbäumen geben! Es sind zu wenige, die sich gegen diesen Wahnsinn öffentlich aufgelehnt haben. Auch auf der Bürgerversammlung waren wohl nur ein paar Leute da. Daher wiegen unsere Politikgenies einfach nur ab, ob sie mehr Wählerstimmen durch die Anzahl der Kritiker oder durch die Anzahl der Feuerwehrmitglieder verlieren. Mehr nicht! Niemanden von denen juckt unser Geld! Wenn ich das richtig lese dann geben die ja sogar zu das man durch einen kompletten Reset evtl doch noch richtig was sparen könnte bei professioneller Überprüfung aber das will man jetzt auch nicht mehr weil man wohl das Thema nicht in den nächsten Wahlkampf bringen will.

  8. Empfehlung: ein Stützpunkt für 10.256.739,85 Euro
    Wiederholt wurden die Verantwortlichen, angefangen vom Bürgermeister bis hin zu den Stadtverordneten der verschiedenen Fraktionen darauf aufmerksam gemacht, dass dieser Feuerwehrstützpunkt in seiner Planung, wie sie jetzt zur Realität werden soll, ganz einfach überteuert ist.
    Nach wie vor haben diese Leute die Ohren verstopft und die Scheuklappen auf, wie es die tage in einem anderen Kommentar schon geschrieben wurde.
    Warum sind diese sogenannten Fachleute wie zum Beispiel der städtische Bauamtsleiter nicht einmal ins Land gegangen und haben sich dort kundig gemacht. Welche kosten sind bei anderen Städten und Gemeinden aufgelaufen, die neue Feuerwehrgerätehäuser gebaut haben. Meiner Kenntnis nach wurden überall von Nord bis Süd für weniger Geld anständige und funktionelle Feuerwehrgerätehäuser erbaut. Nur Alsfeld mit einer riesigen Schuldenlast lässt sich von ein paar größenwahnsinnigen Politikern und deren Anhang gängeln.
    Nicht nur dass man die derzeitige Planung nochmals überdenkt und eventuell neu beginnt, sondern man müsste von der Bürgerschaft her diese Herren zur Kasse bitten und ihr gesamtes Privatvermögen mit in die Kosten einbeziehen.
    Aber es anderer Leute Geld viel leichter ausgegeben, als das eigene.
    Das nenne ich gegenüber dem Bürger verantwortungslos gehandelt. Außerdem frage ich mich, wo sind die Herren von der UWA und sonstigen Fraktionen, die sich noch vor einiger Zeit mit Vehemenz gegen einen solch teuren Feuerwehrstützpunkt mit Händen und Füßen gewehrt haben?
    Alle sind umgefallen. Auch der Herr Bürgermeister. Ich fragte ihn vor seiner Wahl zum Alsfelder Stadtoberhaupt; was er von dem neuen Stützpunkt für die Feuerwehr halte und ob er ihn für notwendig halte. Antwort; Nein er halte in nicht für notwendig. Wenn es sich vermeiden lassen, so sollte nicht gebaut werden, vor allen Dingen nicht für diese hohen Kosten.
    Alles Dummes Geschwätz. Aber eines weiß mit Bestimmtheit. Die Stadtverordneten und auch der Bürgermeister können sich bei der nächsten Kommunalwahl, bzw. Bürgermeisterwahl warm anziehen. Denn sie stehen schon auf der Abschussrampe.
    Glaubt nur nicht, weil ihr einen feinen Zwirn tragt, und die Nase ein wenig höher als die anderen, dass sich die Alsfelder Bürgerschaft solche Sperenzchen gefallen lässt. Irgendwann bezahlt ihr die Rechnung.
    Und wenn ich den dummen Spruch höre; Die Feuerwehr in Alsfeld braucht eine ganz andere Funktionalität.”
    Ja wer sind die Leute in den roten Autos denn?
    Wir sind eine Kleinstadt mit gerade etwas über 16 000 Einwohner mit den Stadtteilen. Außerdem haben wir keine erhöhten Risiken außér der Altstadt und den Verkehrswegen, Bundesstraßen und Autobahn.
    Die Feuerwehr ist doch kein goldenes Kalb dam man heiligen Dienst darbringt.
    Bis jetzt hat die Feuerwehr Alsfeld seit ihrem Bestehen alle gestellten Aufgaben zur Zufriedenheit und zum Wohle aller gelöst. Und so soll es bleiben.
    Gerade hat sich dieser Tage jemand aufgeregt, auch in einem anderen Artikel, dass man nicht genug Landesfördermittel für den neuen Sakralbau Feuerwehr erhalten habe.
    Dabei sind es 35 Prozent die das Land an Fördermittel bewilligt hat. Wo ihr Größenwahnsingen noch mehr. Dann greift in eure eigenen Tasche und verkauft eurer Oma ihr klein Häuschen und die erste und die zweite Hypothek.
    Also schmeißt die ganze jetzige Planung über den Haufen und fangt neu an, das bringt euch mehr Sympathien ein als alles andere.

    Eure Kaline vo de Unnergass

  9. Vielleicht wäre der vollständige Reset in diesem Fall die richtige Variante. Späte Einsicht und das Einräumen von Fehlern ist immer noch besser, als dafür einen solch hohen Preis zu zahlen und den Alsfelder Schuldenberg noch weiter zu erhöhen.

    In solchen Zeiten MUSS einfach kreativer gedacht werden, als es hier offenkundig getan wurde und wird.

    Mir fehlen auch angesichts der Rat- und Hilflosigkeit der Stadtverordneten die Worte. Der Feuerwehrneubau wird in der Bevolkerung sicherlich nicht einstimmig mit einer Enthaltung gesehen. Meiner Wahrnehmung nach ist mindestens die Hälfte der Bevölkerung dagegen. Das ist KEIN Abbild der Volksmeinung. Solche Handlungen gegen den Volkswillen kannte man bisher nur aus Berlin und Brüssel.

    Ich hoffe auf ein letztes Aufbäumen der Volksvertreter am Donnerstag!!!

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