Walter Wolf tritt als Trainer zurück - Recep Yagiz übernimmtYagiz: „Romrod ist eine junge, wilde Truppe – und das soll so bleiben“
ROMROD (ls). Es ist noch gar nicht so lange her als die SG Romrod/Zell bekannt gab, mit Walter Wolf einen neuen Trainer für die Mannschaft zu haben. genauer: Erst im Sommer übernahm Wolf die Leitung der damaligen Kreisoberliga-Absteiger. Doch jetzt verabschiedet sich der Trainer wieder. Der Neue? Ein alter Bekannter.
Der 39-jährige Recep Yagiz wird den Trainerjob der Alsfelder A-Ligisten ab der Rückrunde übernehmen – dabei ist er kein Unbekannter. Bereits in der vergangenen Saison übernahm der Familienvater übergangsweise für zwei Spiele die Übungsleitung der Mannschaft. Jetzt ist er der neue Trainer und Nachfolger für Walter Wolf. Oberhessen-live hat mit Recep Yagiz über die vergangene Saison, die Mannschaft und vor allem seine Ziele gesprochen.
Oberhessen-live: Vielen Dank, dass Sie sich die Zeit genommen haben. Seit acht Jahren spielen Sie mittlerweile in Romrod und jetzt haben Sie für den Trainerposten zugesagt. Wie kam es dazu?
Recep Yagiz: Schon in der letzten Saison bin ich als Trainer für zwei Spiele eigesprungen und jetzt war es wieder so, dass die Mannschaft ohne Trainer da stand. Wieder kam der Verein auf mich zu und hat mich gefragt, ob ich es übernehmen würde. Ich habe mir bei meiner Entscheidung viel Zeit gelassen, aber letztendlich habe ich mich mit Absprache meiner Familie dazu entscheiden. Ich wollte die Mannschaft auch nicht so im Stich lassen, schließlich liegt sie mir sehr am Herzen. Seit acht Jahren spiele ich jetzt mittlerweile schon in Romrod. Ich habe allerdings zunächst erst einmal für die restliche Rückrunde zugesagt, danach schaue ich mal weiter.
Dann ist das Ihr erster Job als Chef-Trainer?
Ja genau, als Chef-Trainer habe ich bisher noch keine Erfahrungen sammeln können, als Co-Trainer hingegen schon. Das sind schon mal ein paar Erfahrungswerte, aber ich denke von Zeit zu Zeit findet man sich besser in dem Posten zurecht.
Deutlich bessere Qualität als Platzierung zeigt
Jetzt sind Sie selbst in Romrod aktiv, waren aber selbst nicht bei jedem Spiel dabei. Wie würden Sie die Mannschaft nach der bis jetzt gespielten Hinrunde einschätzen?
Ich war bislang wirklich nur bei wenig Spielen dabei, aber ein paar Heimspiele habe ich gesehen und ich denke, dass es oft nicht so gelaufen ist, wie es vielleicht geplant war. Eigentlich hat die Mannschaft einen guten Start in die Saison erwischt: Die Spiele waren erfolgreich, aber nicht gut. Was dort auf dem Platz zu sehen war, war meiner Meinung nach deutlich unter der Qualität der Mannschaft. Während die erste Halbzeit oft gut verlaufen ist, brach die Mannschaft in der zweiten Halbzeit ein. Auch im Verlauf der Saison sackte die SG Romrod/Zell ein und die Ergebnisse wurden schlechter. Das sollte so nicht weiter gehen. Ich persönlich denke nämlich ganz klar: Die Qualität der Mannschaft ist deutlich besser als die Platzierung und das soll wieder so werden.
Da wären wir schon bei den Zielen für die Rückrunde. Gibt es da noch andere Ziele, die Sie sich gesetzt haben?
Natürlich, ich wünsche mir, dass die Mannschaft wieder punktet, das ist mir sehr wichtig. Noch wichtiger ist mir aber, dass es innerhalb der Mannschaft wieder so zugeht, wie es immer war. Romrod/Zell war immer ein sehr familiärer Verein – und dazu möchte ich es wieder machen. Es ist eine junge, wilde Truppe, das soll sich auch auf dem Platz zeigen. Dazu möchte ich sie wieder motivieren. Bezüglich der Ziele möchte ich das einhalten, was es der ehemalige Trainer Hauke Schmehl immer verfolgt hat. Von Hauke habe ich sehr viel gelernt und bin ihm spielerisch und menschlich zu großem Dank verpflichtet. Er hat als Trainer genau das verkörpert, was man sich von einem Trainer wünscht: Freund, Coach und Vorbild. Das würde ich gerne so weiter führen. Spielerisch gesehen ist mein Ziel für die Mannschaft zunächst einfach erst mal der Klassenerhalt.
Wie kann man sowas auf dem Platz erreichen?
Mit 10 Jahren habe ich angefangen Fußball zu spielen und eigentlich wollte ich das damals nie. Ich wollte kein Fußballer sein. Seit dieser Zeit sind jetzt fast 30 Jahre vergangen und ich spiele immer noch. Mit der Zeit habe ich gelernt, dass es beim Fußball eben so ist, dass wenn man Spaß an der Sache und am Spiel hat, dann läuft es gut. Verliert man den Spaß am Spiel, dann läuft es schlecht. Ich glaube in Romrod ist es wichtig, dass die Mannschaft wieder zurück zum Spaß auf dem Platz findet. Sie sollen wieder mit Lust auf den Platz gehen und einfach Spaß zusammen haben.
Recep Yagiz: SV Hattendorf als Aufstiegsfavorit
Möchten Sie dazu auch etwas an der personellen Struktur innerhalb der Mannschaft verändern?
Nein, ich möchte daran nichts verändern. Das Team ist gut aufgestellt und ich möchte dass es wieder zueinander findet. Ich suche nicht gezielt nach neuen Spielern und wie ich schon sagte: Die Qualität der Mannschaft ist deutlich besser als die aktuelle Platzierung.
Eine Frage noch zum Schluss: Welche Mannschaft könnte es den Schlossstädtern in dieser Saison noch richtig schwer machen?
Ich habe für mich gemerkt, dass die A-Liga doch sehr ausgeglichen ist. Ich denke alle Mannschaften sind sehr gut und auf einem etwa gleichem Niveau. Punktmäßig legt natürlich Reiskirchen stark vor. Aber ein großer Favorit für den Aufstieg ist aus meiner Sicht der SV Hattendorf.
Vielen Dank und vor allem: Viel Glück für die Mannschaft und für Sie als Trainer in der kommenden Rückrunde.
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