Proben Wintermärchen "Zwerg Nase" in den letzten Zügen - Premiere am Sonntag, den 17. Dezember um 15 UhrWintermärchen trägt individuelle Handschrift von allen
ALSFELD (ls). Klappernde Töpfe, bunte Kostüme und laute Regieanweisung: Nur noch wenige Tage, dann ist es so weit und das Alsfelder Wintermärchen „Zwerg Nase“ verführt das Publikum der Stadthalle traditionell in eine märchenhafte Vorweihnachtszeit. Und schon jetzt liegt eine sanfte Spannung in der Luft, denn die Proben nehmen so langsam die finalen Züge an.
Aber erst mal zurück auf Anfang: Erst im November gab Regisseurin und Intendantin Johanna Mildner der Öffentlichkeit preis, welches Märchen die Marktspielgruppe in diesem Jahr präsentieren wird: Zwerg Nase, das spannende und witzige Märchen von Wilhelm Hauff. Natürlich trägt es auch in diesem Jahr die individuelle Handschrift von Regisseurin Johanna Mildner und birgt wie in jedem Jahr so allerhand Überraschungen – und das bedurfte jeder Menge Vorbereitungen.
„Über 100 Requisiten hatte ich in der Vorbereitungsphase für das Stück mittlerweile in der Hand. Entweder habe ich sie aufgebessert oder komplett neu entworfen und ein Ende ist noch immer nicht Sicht“, erklärt die Künstlerin Inge Zuschlag, die bereits seit Jahren für die Bühnenbilder der Marktspielgruppe zuständig ist und dabei in enger Zusammenarbeit mit Mildner arbeitet. Selbst kurz vor der Premiere des Stückes wird noch an den Details gefeilt, bis alles perfekt ist. Eine mobile Hexenküche, diverse Leckereien aus Pappe, Töpfe, Pfannen, Geschirr, verschiedene Masken und ein großes Bühnenbild sind so in den letzten Monaten entstanden. Vieles wurde dabei aus dem Lutherspektakel umfunktioniert und wieder verwendet, wie die Marktstände, die sich in eine Hexenküche und eine Palastküche verwandelten.
Detailverliebtheit in Bühne und Requisiten
„In diesem Jahr ist das Stück sehr detailverliebt und die Schauspieler spielen mit vielen kleinen Requisiten. Eigentlich ist es jedes Jahr viel Aufwand, aber es macht jedes Jahr auf ein Neues sehr viel Spaß“, sagt Zuschlag. Die meisten Sachen sind bereits fertig, bei anderen Sachen musste selbst kurz vor dem Umzug auf die große Bühne nochmal nachgebessert werden. „Wir haben in diesem Jahr schon im Probenraum viel mit den Requisiten gearbeitet und ausprobiert. Dabei haben wir bei manchen Sachen festgestellt, dass man sie noch verbessern kann“, erklärt Regisseurin Johanna Mildner.
Während der Proben sei man immer wieder auf neue Ideen und Vorschläge in Zusammenarbeit mit den Schauspielern gekommen. „Manchmal sieht man erst auf der Bühne was wirkt und was nicht wirkt“, ergänzt die Regisseurin. Der Probenraum im Freiwilligenzentrum glich schon in den letzten Wochen einer kleinen Bühne. Das habe vor allem den Schauspielern gut gefallen.
Über 20 Kostüme für elf Schauspieler
Allein an den Kostümen haben Mildner und Ruth Henkel ein ganzes Wochenende gesessen. „Das war wirklich sehr witzig. Wir sind ein ganzes Wochenende in die Rhön gefahren und haben genähnt“, ergänzt Mildner. Zusammen seien dabei rund 28 verschiedene Kostüme rausgekommen, die für die elf Schauspieler in den letzten Monaten genäht wurden. „Wir haben uns im Kostüm-Fundus getroffen und einfach mal geschaut, was wir haben und was wir nutzen könnten“, erklärte Henkel. So kam es auch hier, dass einige Kostüme des Lutherspektakels oder anderer Stücke umfunktioniert und umgenäht würde.
Aber auch komplett neue Kostüme sind dabei entstanden: große Eichhörnchenschwänze. „Wir haben auch in diesem Jahr versucht bei Teilen des Kostüme die dargestellte Person oder das Tier nur anzudeuten. Da bleibt Platz für die Interpretation“, erklärt Henkel. In Kombination mit den gruseligen, aber auch teils witzigen Masken von Inge Zuschlag konnten so in Sachen Kostüm und Bühnenbild eine moderne und kreative Illusion auf der Bühne geschaffen werden.
Ein Team, bei dem die Chemie stimmt
Nur wenig Zeit lag zwischen dem Lutherspektakel und dem Wintermärchen, aber dennoch ist es der Alsfelder Marktspielgruppe wieder gelungen die Tradition erfolgreich aufrecht zu erhalten. „Das ganze Team hat wieder sehr gut zusammengearbeitet – egal ob wir, der Bauhof oder die Schauspieler, die Farbe mit einbrachten und auch ihre Ideen. Wir sind ein eingespieltes Team“, sagt Mildner. Zusammen habe man gut funktioniert und harmoniert. Das bestätigten auch Ruth Henkel und Inge Zuschlag. „Wenn etwas nicht stimmt, dann reden wir drüber und finden eine Lösung“, ergänzte Henkel.
So konnte auch in diesem Jahr wieder ein individuelles Wintermärchen entstehen, das mehr als eindeutig die Handschrift von allen trägt: Bühnenbild, Kostüme und Schauspiel. Und davon konnte man sich schon bei den proben in der Alsfelder Stadthalle überzeugen.
Eindrücke aus den Proben für das Wintermärchen:
Los geht es mit der Premiere am 17. Dezember um 15 Uhr. Aber auch zwei weitere Aufführtermine gibt es noch: Am 23. Dezember und am 17. Dezember jeweils um 15 Uhr in der Stadthalle.
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