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Mangel an Freizeitangeboten für die jüngere GenerationAlsfelds neuen Referendare zu Besuch im Rathaus

ALSFELD (ls). Wie schon seit dem Amtseintritt des Bürgermeisters vor vier Jahren, mittlerweile Tradition im Alsfelder Rathaus, lud das Stadtoberhaupt auch in diesem Jahr zum Besuch der neuen Referendare der Alsfelder Schulen ein. Seit wenigen Monaten haben die jungen Nachwuchslehrer ihren Studienabschluss in der Tasche und haben teilweise schon ihre erste Stelle als Neulinge in den Schulen angetreten.

Da wartete eine ziemlich große Gruppe auf den Bürgermeister: Um die 20 Referendare – ein Großteil ist sogar schon seit Mai diesen Jahres als Lehrer an den Schulen tätig – warteten auf den Bürgermeister, der sich über die Meinung der jungen Leute zur Stadt erkundigen wollte. „Herzlich willkommen liebe Kollegen und Kolleginnen“, begrüßte Paule die Gäste und schob zur Erklärung nach, dass er selbst Lehrer sei. Daher hatte er nebenher einige nette Anekdoten zu erzählen und zeigte sich erfreut über die große Resonanz.

Doch der eigentliche Grund für die Einladung ins Rathaus war ein anderer. „Mich interessiert natürlich, was Sie von unserer Stadt halten? Was finden Sie schön oder was kann man besser machen? Können Sie sich vorstellen später hier zu leben? Haben Sie sich bewusst für Alsfeld entschieden oder wurden Sie zugewiesen?“, lauteten die Fragen von Paule an die Referendare. Doch bereits nach der Vorstellungsrunde wurde deutlich, dass einige Lehrkräfte aus der näheren Umgebung oder sogar aus Alsfeld stammen. Studiert hatten die angehenden Lehrer in Gießen, Marburg, Frankfurt oder Kassel.

Lob und Kritik für Stadt

So wurde der Bürgermeister von der Fülle der Antworten der Nachwuchslehrer an der Geschwister-Scholl-Schule, der Max-Eyth-Schule und Albert-Schweitzer-Schule keinesfalls enttäuscht. Denn die Blickwinkel auf die Stadt waren durchaus unterschiedlicher Natur. So bemängelte eine Referendarin die Fahrtstrecke bis nach Alsfeld und den damit verbundenen Zeitaufwand, trotzdem sei sie zufrieden. Sie lobten vor allem die Arbeit der Schulen. Aber auch Kritik brachten die jungen Lehrkräfte hervor: Die Verkehrsführungen in der Stadt, zu wenig Fahrradwege und vor allem die Parkplatzsituation und die Internetanbindungen an den Schulen seien verbesserungswürdig.

„Das Parkplatzproblem vor allem an der Krebsbach, ist uns bekannt“ gab Bürgermeister Paule zurück. Dem Problem der mangelnden Fahrradwege in der Stadt, habe man sich bereits angenommen. Das fehlende Freizeitangebot innerhalb der Stadt, vor allem was Kneipen und Bars angehe, bemängelten die Referendare ebenfalls – auch von Seiten der Schüler habe man das bereits mitbekommen. Auch das Freizeitproblem der jüngeren Generation sei bekannt wie Paule zurück gab, doch habe die Stadt darauf wenig Einfluss. „Viele Kneipen schließen, weil sie zu wenig Gäste haben“, erinnerte er. Gedanken machten sich die jungen Lehrkräfte über einen möglichen Unterrichtsausfall während der Dachsanierungsarbeiten der Großsporthalle, die Paule teils zu beschwichtigen wusste: „Ich vermute, dass ein Sportbetrieb während der Sanierungsarbeiten nicht möglich sein wird, da ein großes Gerüst auch in der Halle aufgebaut werden muss. Aber hier kann sich gerne mit die städtischen Sporthallen abgesprochen werden“. Letztendlich hoffte man, der Kreis werde die Arbeiten in den Schulferien ansetzen.

Sorgen um den demographischen Wandel

Auch über den demographischen Wandel machten sich die Lehrkräfte im Gespräch mit dem Bürgermeister Sorgen. „Wir sind überrascht, dass der so stark prognostizierte Rückgang der jüngeren Generation nicht eingetroffen ist erwartet. Zwar gibt es im Durchschnitt viele ältere Menschen in der Stadt, doch ist der Wegzug der Jüngeren lagsamer“, erklärte Paule. Die Einwohnerzahlen seien zwar geschrumpft, doch konstant. Das sei ein erfreuliches Zeichen.

Aber auch Lob konnte der Bürgermeister für die Stadt einfahren: Das Freibad sei eines der schönsten in der Region und Projekte wie der Stadtbus oder das mietfreie Quartal für junge Existenzgründer kamen positiv an. Ob alle der jungen Referendare letztendlich eine feste Stelle an den Schulen bekommen, konnten sie jetzt noch nicht sagen. „Die Max-Eyth-Schule hat ja bereits einen großen Teil übernommen“, fügte eine bereits übernommene junge Lehrkraft abschließend an.

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