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VIDEO: Anwohner hörten Schüsse und riefen die Polizei - SEK war angefordertAlsfelder bei Schusswechsel mit der Polizei getötet

ALSFELD (jal/ls). Bei einem Polizeieinsatz ist Montagnacht ein 54-Jahre alter Alsfelder von der Polizei getötet worden. Der Mann soll im Vorfeld auf die Beamten scharf geschossen haben und stark betrunken gewesen sein. Bei ihm wurden mehrere Waffen sichergestellt. Das Landeskriminalamt ermittelt.

Wie die Polizei in einer Presseerklärung mitteilte, wählten Anwohner der Grünberger Straße gegen 22.23 Uhr am Montagabend den Notruf und berichteten, mehrere Schüsse gehört zu haben. Eine Anwohnerin meldete sich ebenfalls bei Oberhessen-live und berichtete das gleiche. Die Polizei schickte mehrere Streifen raus. Vor Ort angekommen sollen die Beamten festgestellt haben, dass ein Mann tatsächlich Schüsse abgab und augenscheinlich scharfe Munition im Einsatz hatte. Deshalb forderten sie ein Spezialeinsatzkommando (SEK) an.

Wie ein Polizeisprecher sagte, versuchten die Polizeikräfte mehrfach mit dem Mann, der stark betrunken gewesen sein soll, zu reden. Im weiteren Verlauf soll der Mann aus dem Haus heraus auf die Straße getreten sein und das Feuer auf die Beamten eröffnet haben. Es soll sich dabei kurz vor Mitternacht ein Schusswechsel ergeben haben, in dem der Mann von der Alsfelder Schutzpolizei erschossen wurde. Das sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Oberhessen-live. Das SEK soll zu diesem Zeitpunkt noch auf dem Weg nach Alsfeld gewesen sein.

Interview mit dem Stellvertretenden Pressesprecher der Staatsanwaltschaft

Der zur Hilfe gerufene Notarzt konnte nur noch den Tod des mutmaßlichen Angreifers feststellen. Wie viele Polizisten geschossen und wie viele Kugeln den Mann getroffen haben ist noch unklar. Sein Leichnam wird gerade in der Gießener Rechtsmedizin obduziert. Die Staatsanwaltschaft wollte nicht bestätigen, dass der Mann mit einem Gewehr auf die Polizisten geschossen hat. Richtig sei jedoch, dass in seiner Wohnung mehrere Waffen gesichert worden seien. Wie viele und ob er sie legal besessen habe, müsse noch geklärt werden. Auch über ein mögliches Motiv ist noch nichts bekannt.

Bei dem Schusswechsel wurde nach Angaben der Staatsanwaltschaft ein ziviles Polizeiauto und das Fahrzeug eine Anwohners beschädigt. Polizisten oder Anwohner sollen aber nicht verletzt worden sein.

Polizeipräsident informierte sich vor Ort

Der Tatort wurde von der Polizei und in Amtshilfe von der Feuerwehr der Stadt Alsfeld in der Nacht weiträumig abgesperrt. Mit großen Einsatzfahrzeugen wurde der Blick auf die Grünberger Straße versperrt, zudem wurden Absperrbänder und Decken angebracht. Von der Öffentlichkeit abgeschirmt nahm dahinter das Landeskriminalamt die Ermittlungen auf – das ist üblich, wenn Polizisten jemanden im Dienst erschießen. Osthessens Polizeipräsident Günther Voß sowie der Leiter der Polizeidirektion Vogelsberg Andreas Böhm eilten noch in der Nacht zum Tatort und informierten sich vor Ort.

Die Grünberger Straße soll den ganzen Dienstag gesperrt bleiben. Lesen Sie hier die Reportage über den Tag nach dem Schusswechsel.

Mittlerweile liegen zudem erste genauere Erkenntnisse vor.

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5 Gedanken zu “Alsfelder bei Schusswechsel mit der Polizei getötet

  1. Natürlich ist es für die Familie eine sehr große Belastung und sehr schlimm!
    Aber ob Alsfeld eine Kleinstadt ist oder nicht, ist es doch eine Sache die in die Nachrichten gehört,
    Oder muss Alsfeld jetzt solche Themen vertuschen?
    Auch Mitleid für den Polizisten, der den Schuss abgegeben hat, denn leicht ist es für dem Beamten bestimmt auch nicht.

  2. Muss diese Familientragödie wieder zu einer allgemeinen Volksbelustigung werden, ohne dass jemand die wahren Hingergründe kennt? Denkt jemand auch einmal an die hilflos zurückbleibenden Angehörigen in einer Kleinstadt wie Alsfeld?

  3. Liebes OL-Team,

    habt ihr das Kommentar von W.H. nicht gelesen?

    Ich glaube unangebrachter kann man kaum etwas Posten. Weder kennt er vermutlich den Toten und seine Situation, noch ist es auch nur im geringsten angebracht, auf diese Art den Einsatz der Polizisten in Frage zu stellen bzw. indirekt zu kritisieren. Hätte die Polizei eine andere Lösung gesehen, wäre sie dieser sicher gefolgt.

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