
Am Wochenende wurden die Schmuckstücke vergangener Zeiten zur Schau gestelltÜber 100 Oldtimer beim Treffen in Reuters
REUTERS (lrn). Auch wenn in diesem Jahr weniger historische Fahrzeuge ausgestellt worden sind als im Vorjahr, so waren die über 100 – überwiegend aus dem landwirtschaftlichen Bereich stammenden – Oldtimer an diesem Sonntag in Reuters doch „allererste Sahne“.
Dass sich die „Tour de Traktor“ und die Ausstellung des Fördervereins der Museumshalle Reuters zu einem Event für die ganze Familie entwickelt haben, zeigte die Anwesenheit der zahlreichen Kinder und die Tatsache, dass bis auf ein paar Kartoffeln alles weggegessen und weggetrunken war.
Auch die 29 Teilnehmer der Traktoren-Rundfahrt waren voll des Lobes, denn die etwa 15 Kilometer lange Strecke mit sieben leichten Aufgaben durch Schwalmtal und Lauterbach bot auch für das Auge einen landschaftlichen Leckerbissen. Die Aufgaben waren recht leicht zu absolvieren. Bei den vier Aufgaben direkt an der Museumshalle trennte sich dann aber die Spreu vom Weizen.
Schwierige Aufgaben gab es zu bewältigen
Da war der Stiefelweitwurf sicher noch eine der Leichtesten zu bewältigen, aber einen Traktor genau einen Meter an eine Wand heranzufahren oder ein an einem Drahtseil hängendes Gewicht mit der Vorderachse eines Traktors genau 80 cm hochzuziehen waren nicht ganz so einfach. Auch das Gewicht einer Kartoffeldämpfkolonne zu schätzen gehörte zu den schwierigen Prüfungen. Hier zeigten sich die wahren Kenner der Materie: Sieger wurde Mike Bambey aus Bieben vor Markus Heddrich, ebenfalls aus Bieben, Andreas Seipel aus Angersbach vor Armin Rodemer, auch aus Angersbach.
Die Freunde der Reuterser Veranstaltung kommen aus dem gesamten Vogelsbergkreis und darüber hinaus, wie etwa aus Angersbach, Bieben oder Bermuthshain. Sogar aus Wenings aus dem benachbarten Wetteraukreis kamen Menschen angereist.
Der seit 2003 bestehende und 77 Mitglieder starke Förderverein Museumshalle Reuters will künftig in zweijährigem Rhythmus abwechselnd mit Bieben diese Veranstaltung durchführen. Damit das ganze reibungslos über die Bühne geht, werden jedes mal viele helfende Hände benötigt.
Auch die Kleinsten bestaunten die Oldtimer
“Wir wollen, dass Kinder kommen und sich mit den alten Geräten beschäftigen“, umreißt Michael Schneider vom Förderverein die Ziele von Ausstellung und Rundfahrt. Dass unter den Besuchern vor allem sehr viele Kinder mit Freude und Begeisterung dabei waren zeigt, dass die Ziele Früchte tragen. Die alten Schätzchen, wie etwa der 58 Jahre alte Traktor des Herbsteiners Hermann Eckert, laden immer wieder zum Staunen, Fachsimpeln, Austauschen und Träumen über die guten alten Zeiten ein. Eckerts Vater hatte einstmals den Traktor für die eigene Landwirtschaft gekauft und benutzt. Wenn auch die Landwirtschaft im heimischen Vogelsberg keine so große Bedeutung mehr spielt, so ziehen die oft noch einwandfrei arbeitenden Traktoren und anderen Maschinen alle Generationen zu einem längeren Besuch an die Museumshalle in Reuters.
Zum Teil sind es die ehemaligen Arbeitsgeräte aus der Landwirtschaft, die an diesem Tag von ihren Besitzern stolz vorgeführt werden. Oftmals legen sich heute aber auch andere Berufsgruppen wie Lehrer, Ärzte, etc. ein solches historisches Unikum zu, um damit zu Ausstellungen und Treffen zu fahren. Viele Anbaugeräte, Unimogs, ein alter Käfer und Fahrzeuge mit Hängerchen gehörten zum vielbestaunten Ausstellungspotential.
Oldtimer sind keine Männersache
Aus den Jahren 1956 bis 1973 waren die Gefährte, also mindestens 30 Jahre alt, die bei der „Tour de Traktor“ mittuckerten. Das interessante Hobby ist übrigens nicht nur eine Männerdomäne, die Damen kamen nicht nur als Begleitung von Mann und Kind mit. Manche saßen auch voller Stolz selbst am Steuer ihres Schätzchens und steuerten es sicher durch die Gegend. „Es hat Spass gemacht“, zu diesem Schluss kamen am Sonntag nicht nur die Teilnehmer der Rundfahrt, sondern alle, die sich in Reuters umgesehen und die Relikte aus der Vergangenheit bestaunt haben. Nicht nur die alten Bulldogs taten an diesem Tag treu ihren Dienst, auch andere viel größere Maschinen ließen sich im Betrieb bestaunen.

Voll funktionstüchtig trotz des Oldtimerstatus: Diese Gefährten haben immer noch Kraft unter der Haube. Fotos: lrn
Für die Reuterser, die einen beachtlichen eigenen Fundus in ihrer Halle haben, wird die Veranstaltung sicher an Ansporn sein, auf dem eingeschlagenen Wege weiterzumachen und das nicht ganz billigen Hobby zu genießen. Interessierte Zuschauer allen Alters gibt es auf jeden Fall genügend. Für die Kinder, die sich nicht so sehr für die Ausstellungsstücke interessierten, bot dann der direkt angrenzende Spielplatz genug Möglichkeiten zum Austoben.
Weitere Eindrücke vom Oldtimertreffen in Reuters:
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