Zahlreiche Einsätze, Ehrungen und gesellschaftliches Engagement für den Zusammenhalt im OrtEhrenamtliches Engagement der Freiwilligen Feuerwehr Eudorf beeindruckt bei Jahreshauptversammlung
EUDORF (ol). Bei der Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Eudorf wurden zahlreiche Mitglieder für ihren ehrenamtlichen Einsatz ausgezeichnet und das vergangene Jahr Revue passiert. Trotz Herausforderungen im Ausbildungsbereich zeigen die Mitglieder weiterhin großes Engagement, insbesondere bei Einsätzen und gesellschaftlichen Veranstaltungen zur Stärkung der Dorfgemeinschaft.
Die Menschen ändern sich, somit auch die Gesellschaft, und die Vereine müssen diesen negativen Zustand und Abwärtstrend irgendwie abfangen und aushalten. Das wird zunehmend schwieriger, aber bei der heimischen Feuerwehr ist es so weit noch nicht. Er wolle mit dieser Aussage auf den aktuellen Zustand hinweisen, und damit Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit erzeugen. Das sagte der Vorsitzende und Wehrführer Tobias Merle auf der Jahreshauptversammlung, die im Hotel „Zur Schmiede“ stattfand. Über 50 Anwesende hörten dem Bericht des Vorsitzenden zu, der mit Power Point die Präsentation mit Bildern verinnerlichte, so heißt es in einer Pressemitteilung des Vereins.
Zuvor gedachte man den verstorbenen Mitgliedern Gustav Schreiber und Jürgen Becker. In seinem Rückblick ging der Vorsitzende auf die Arbeit der Aktiven im Detail ein, und berichtete von Fortbildungen und Lehrgängen. Bei insgesamt zehn Einsätze wurde besonders der Einsatz auf der A5 im Winter 2024 hingewiesen, wo nach starkem Schneefall die Autobahn stillstand, und man in verschiedenen Schichten die Personen in den stehengeblieben Fahrzeugen mit Essen und Trinken versorgte. Wichtig waren dabei die zwei „Quads“ von der Einsatzabteilung gewesen, die es so ermöglichten, die Fahrzeuge auf der Autobahn zu erreichen.
Auch bei dem „Jahrhunderthochwasser“ Anfang Juni mussten alle Kräfte mobilisiert werden, um noch größere Schäden zu verhindern. Dabei konnte man wieder feststellen, wenn es darauf ankommt, ist die Feuerwehr zur Stelle, und schützt die Einwohner, und hilft beim Reinigen der Keller. Auch beim Unwetter während des Stadtfestes wurde man angefordert und unterstütze das DRK. Weitere Einsätze wurden beim Auslaufen eines Güllebehälters und beim Beseitigen einer Ölspur geleistet. Man nahm auch an einer Verlegeübung des Vogelsbergkreises mit der TSF- W im Industriegebiet in Alsfeld teil und eine Erste Hilfe Übung wurde mit der Wehr aus Elbenrod/Hattendorf durchgeführt.
Kevin Eilts organisierte für die Atemschutzgeräteträger eine Übung im Haus Etling. Auch bei den simulierten Bränden in den Übungs- und Brandcontainern konnte Marc Gimbel erfolgreich die Ausbildung abschließen. Der Wehrführer kritisierte die Lehrgänge auf Kreisebene, weil die Aktiven 80 Stunden an Ausbildungsinhalte in verschiedenen Modulen, und das auf mehrere Jahre verteilt, lernen müssten. Wer will da noch ehrenamtlich mitmachen, so Merle.
Ein besonderes Ereignis sei ein Storchennest gewesen, so der Wehrführer. Solch einen Einsatz hätte man noch nie in der Geschichte der Feuerwehr erlebt. Das Storchennest beim „Grohtümpel“ war umgefallen, hieß es in der ersten Nachricht über die „WhatsApp INFO-Gruppe“, da die Störche schon brüteten, war schnelle Hilfe gefragt. Innerhalb kurzer Zeit wurde mit technischem Gerät und „Manneskraft“ unweit der alten Stelle das Nest wieder aufgestellt und nach 90 Minuten konnten die Störche wieder ihr „Haus“ besetzen. Da die Eier durch den Sturz kaputt gegangen waren, legten die Störche weitere drei Eier und nach Wochen schlüpften die „Kleinen“.
Die Wehr hat momentan 171 Mitglieder, 33 weibliche und 138 männliche Personen. Aktuell sind 25 Personen in der Einsatzabteilung, das sei für die Größe des Dorfes ein hoher Anteil. Insgesamt wurden 191 Stunden im Einsatz absolviert und 765 Stunden bei Übungen.
Das gesellschaftliche „Highlight“ sei wieder das Sommerfest mit einer sehr großen Resonanz gewesen. Weitere gesellige Ereignisse waren eine Fackelwanderung nach Berfa und die Weihnachtsfeier gewesen. Auch das Aufstellen der vier Kerzen in der Ortsmitte stelle eine besondere Optik für die Einwohner und Verkehrsteilnehmer da. Ein besonderes Dankeschön richtete der Vorsitzende an die Inhaber des Hotels „Zur Schmiede“ , weil diese an der Weihnachtsfeier allen Aktiven mit einer „Wintermütze“ Köstlichkeiten überreichten.
Nachfolgend wurden folgende Kameraden geehrt. Kevin Eilts erhielt die Anerkennungsprämie für 10 Jahre, sowie Heinz Schäfer für 30 Jahre, der den Betrag von 600 Euro dem Verein spendete. Björn Hintz, Mathias Fabiny, Tobias Merle und Markus Schäfer erhielten das silberne Brandschutzzeichen am Bande. Die Silberne Katastrophenschutzmedaille erhielten Mirco Merle, Björn Hintz und Tobias Merle. Björn Hintz, Horst Nold, Mirco Merle, Tobias Merle, Mathias Fabiny und Markus Schäfer erhielten für 25 Jahre Mitgliedschaft das Ehrenzeichen in Bronze und die Silberne Ehrennadel der FF Eudorf. Zum Ehrenmitglied wurde einstimmig Norbert Hintz ernannt. Maik Thormann-Reusch und Maurice Retzlaff wurden per Handschlag als neue Aktive begrüßt. Zum Schluss dankte Merle allen Kameraden und Unterstützern, besonders aber Bürgermeister Stephan Paule und Ortsvorsteher Edgar Merle für die tatkräftige Unterstützung.
Rechnerin Patricia Hölscher gab einen soliden Kassenbestand und die Revisoren Walter Schaffer und Mirco Merle bescheinigten eine korrekte Buch- und Belegführung. Als neuer Prüfer wurde Ulrich Steuernagel gewählt. Da Matthias Müller als stellvertretender Wehrführer ausscheidet, wurde Kevin Eilts einstimmig gewählt.
Die ehrenamtliche Arbeit und Leistung der Wehr sei beispielhaft, so Bürgermeister Stephan Paule. Die Ausbildungsstunden seien die Grundlage für den Fortbestand der Feuerwehren. Die Alsfelder Politik weiß die Arbeit zu schätzen, weil es dazu immer einstimmige Beschlüsse gebe. Man müsse sich aber auch den anspruchsvollen Erneuerungen stellen. Das Ehrenamt könne man nicht durch Geld ersetzen, und Helfen mache ein sehr gutes Gefühl, sei teambildend und verbinde die Menschen untereinander. Dies sagte Ortsvorsteher Edgar Merle mit dem Hinweis, dass die Arbeit der aktiven Mitglieder die faktische Zahl 24/7 beinhaltet. 24 Stunden und sieben Tage in der Woche. Das sei eine Vollkaskoversicherung ohne Prämienzahlung für die Einwohner. Er dankte allen Aktiven und dem Vorstand für das große Engagement. Die gute Zusammenarbeit lobte Stadtbrandinspektor Daniel Schäfer. Nach dem offiziellen Teil gab es das traditionelle Eieressen mit gedünsteten Zwiebeln.
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