Die stille Kraft gelebter WerteGFDE-Gruppe gibt im Haus Stephanus Einblicke in den WerteDialog
ALSFELD (ol). Im Haus Stephanus in Alsfeld haben rund 100 Mitarbeitende der GFDE-Gruppe an einem WerteDialog teilgenommen, um die zentralen Werte Verantwortung, Vertrauen, Empathie und Engagement zu verankern. Mit praxisnahen Diskussionen und gelebter Offenheit wurden diese Werte in den Arbeitsalltag integriert, um die Unternehmenskultur nachhaltig zu prägen.
Rund 100 Mitarbeitende des Haus Stephanus und der Diakoniestation Ohm Felda (GFDE) aus Pflege, Betreuung, Haustechnik und Verwaltung kamen in der diakonischen Einrichtung in Alsfeld zusammen, um vier zentrale Werte zu verankern: Verantwortung, Vertrauen, Empathie und #gemeinsames Engagement. Was wie ein Katalog aus dem Ethikseminar klingt, wurde im Verlauf des Tages spürbare Praxis – im offenen Austausch, im ehrlichen Zuhören, im gegenseitigen Respekt, so heißt es in der Pressemitteilung des Haus Stephanus.
Einrichtungsleiter des Haus Stephanus Manuel Jöckel eröffnete die Veranstaltung mit sichtbarem Stolz. Jöckel erläuterte noch einmal, dass Werte als Firmenphilosophie die grundlegenden Prinzipien sind, die das Verhalten und Handeln eines Unternehmens prägen. Sie bilden die Basis für strategische Entscheidungen, für Unternehmenspraktiken und – was aus seiner Sicht noch viel wichtiger ist – für die Unternehmenskultur. Deshalb freue es Jöckel besonders, dass in der GFDE bei der Wertefindung alle Leitungskräfte – sei es die Einrichtungsleitung, die Pflegedienstleitung oder die Abteilungsleitung– aktiv die Möglichkeit zur Mitwirkung. So wurde sichergestellt, dass die vereinbarten Werte die Bedürfnisse und Ziele aller Mitarbeiter im Unternehmen widerspiegeln.
GFDE-Geschäftsführerin Petra Hitzel machte deutlich: „Werte können nur wirken, wenn sie gelebt werden – im Alltag, nicht in der Theorie.“ Reflexion statt Rechthaben, „Was heißt Verantwortung in der Pflege – jenseits von Dienstplänen und Aufgabenlisten?“
In kleinen Gruppen diskutierten Teilnehmende über Entscheidungen, Grenzen und Selbstfürsorge. Pflegeschüler sprachen von „verdienter Verantwortung“, erfahrene Kolleg:innen von Weitergabe und Schutz. Eine palliative Fachkraft sagte eindringlich: „Ich will junge Kolleginnen schützen – damit sie bleiben und sich wohlfühlen, nicht verbrennen.“ Auch Praxisanleitende machten klar: „Respekt, Offenheit, Miteinander – das sind unsere Maßstäbe.“ Verantwortung heiße auch, eigene Grenzen anzuerkennen – nicht aus Schwäche, sondern aus Stärke.
Vertrauen ist keine Dreingabe. Es ist Fundament. GFDE-Geschäftsführerin Liane Sieger nannte Vertrauen eine „kostbare Währung – schwer zu gewinnen, leicht zu verlieren“.
Pflege braucht Nähe – mit Maß und Haltung Pflege bedeutet Nähe – aber Nähe ohne Maß werde zur Last.
Eine stellvertretende Wohnbereichsleitung sprach offen über ihren zurückliegenden Lernweg: „Ich war teilweise aufbrausend. Heute lerne ich, sachlich und fachlich zu sein. Konflikte zu klären – professionell und auf Augenhöhe.“ Auch das Team der Haustechnik brachte sich ein: „Wir reparieren nicht nur. Wir erklären. Wir hören zu.“ Empathie zeigte sich dabei nicht als Jobbeschreibung – sondern als innere Haltung.
Engagement im gelebten Alltag
Engagement zeigt sich nicht im Rampenlicht, sondern im gelebten Alltag. Liane Sieger brachte es treffend auf den Punkt: „Engagement ist, wenn man loslegt, auch wenn niemand hinschaut.“ Wie sehr diese Haltung im Haus Stephanus verwurzelt ist, zeigte sich nach den Worten von Liane Sieger auf beeindruckende Weise: Auszubildende gestalten aktiv Wohnbereiche mit. Teams organisieren spontane Ausflüge. Kolleg:innen springen ein, ohne auf die Uhr zu schauen. Das Leitungsteam der sozialen Betreuung lebt diese Haltung mit spürbarer Energie, Kreativität und einem klaren Wertekompass.
Haus Stephanus: Best-Practice-Modell
Innerhalb der GFDE gilt das Haus Stephanus deshalb als Best-Practice-Modelle – neue Leitungskräfte des Trägers werden gezielt zur Hospitation eingeladen, um dort Organisationsstruktur und Betreuungskultur unmittelbar zu erleben.
Einrichtungsleiter Manuel Jöckel fasste den Tag treffend zusammen: „Der Rahmen ist gesetzt – aber wie wir ihn füllen, liegt bei uns. Wenn Menschen füreinander einstehen, entsteht etwas Größeres als Dienst nach Vorschrift. Dann wird aus Arbeit eine gemeinsame Bewegung.“
Fotos: Minh Luis/GFDE-Haus Stephanus
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