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Ausstellung von Christiane Tietz und Gudrun Müller-Mollenhauer zeigt innovative textile GestaltungSo und Anders: Faszinierende Textilkunst im Schloss Homberg/Ohm

HOMBERG OHM (ol). Die Ausstellung „So und Anders“ im Schloss Homberg/Ohm präsentiert vom 4. bis 25. Mai die Arbeiten der Künstlerinnen Christiane Tietz und Gudrun Müller-Mollenhauer. Beide setzen Textilien und Altmaterialien in einzigartiger Weise ein, um vielfältige strukturale und farbliche Kompositionen zu schaffen. Besucher erwartet ein inspirierendes Zusammenspiel von Materialität, Farbe und Form.

Die Künstlerinnen, Christiane Tietz und Gudrun Müller-Mollenhauer arbeiten auf sehr unterschiedliche Weise mit Textilien und ähnlichen Materialien. In vielschichtigen Prozessen werden die Materialien transformiert und zu Neuem zusammengefügt.

Christiane Tietz färbt und bedruckt Stoffe, bevor sie diese weiter verändert. Gefundenes wird einbezogen, neu kombiniert und verflochten. Ihre Arbeiten entstehen in einem dynamischen Prozess zwischen Kontrolle und freiem Fluss. Mit Techniken wie Besticken, Weben und Quilten schafft sie sowohl Bilder als auch skulpturale Objekte. Auch Collagen und experimentelle Materialkombinationen sind Teil ihres künstlerischen Ausdrucks. Die Vielfalt der Möglichkeiten und die Eigenheiten der Materialien stehen im Mittelpunkt ihres kreativen Schaffens, heißt es in einer Pressemitteilung der Schlosspatrioten.

Foto: Tietz

Der künstlerische Prozess selbst steht im Mittelpunkt: das Experimentieren, das Erkunden von Möglichkeiten, das bewusste Zulassen des Unvorhersehbaren. Ihre Arbeiten laden dazu ein, genauer hinzusehen, Verbindungen herzustellen und sich auf das Zusammenspiel von Strukturen, Farben und Formen einzulassen. Für die Ausstellung in Homberg/Ohm zeigt sie neben ihren aktuellen Arbeiten auch eine kleine Linolschnittserie. Diese Arbeiten fügen sich in ihre künstlerische Praxis ein, indem sie sich mit Rhythmus, Wiederholung und Variation auseinandersetzen.

Foto: Tietz

Gudrun Müller-Mollenhauer ist von Textilien fasziniert. Sie arbeitet mit Materialien, die bereits Alter, Geschichte oder eine andere Funktion hatten und dann zu Altmaterial/Abfall geworden sind. Wichtig ist ihr, dass die Materialien mit Nadel und Faden nähbar sind. So werden Jeans oder Plastiktüten wiederverwertet und umgeformt. Der schonende Umgang mit Ressourcen ist ihr wichtig.

Die Künstlerin vernäht, zerschneidet und überlagert Schichten – neue Strukturen und Bildräume entstehen. Es ist ein Spiel mit der Vergänglichkeit der Materialen, ein Spiel mit Gebrauchsspuren von Jeans, mit Texten, Aufschriften, Buchstaben und mit den Bildern der Plastiktüten. Neben figürlichen Darstellungen lösen sich die Motive immer mehr auf, dabei entstehen neue Farbigkeiten beim Plastik. Das Ergebnis ist nicht vorhersehbar. Man wird an Collagen erinnert. In dieser Ausstellung werden Plastikcollagen gezeigt.

Foto: Müller-Mollenhauer

Trotz unterschiedlicher Materialien und Techniken gibt es bei der Herangehensweise der beiden Künstlerinnen Parallelen: Das Schichten, Durchdringen und Sichtbarmachen von Prozessen und Spuren. Ihre Werke erzählen von Veränderung und vom Wechselspiel zwischen Zerstörung und Aufbau. Sie sind immer wieder an Ausstellungen und Wettbewerben im In- und Ausland beteiligt – Christiane Tietz  zuletzt in der Gemeinschaftsausstellung mit TRAVogelsberg im Schloss in Homberg/Ohm.

Gudrun Müller-Mollenhauer lebt und arbeitet als freischaffende Textilkünstlerin im Raum Gießen (www.gudrunmuellermollenhauer.com). Christiane Tietz lebt und arbeitet im Raum Alsfeld (www.christianetietz.de).

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