KKA-Vortragsabend: Frühzeitige Diagnose minimiert ProblemeOberärztin Nabitaka informiert am Kreiskrankenhaus zum Thema Krampfadern
ALSFELD (ol). Bei einem Vortragsabend im Kreiskrankenhaus Alsfeld informierte Oberärztin Salima Nabitaka über die Bedeutung der frühzeitigen Diagnose und Therapie bei Krampfaderleiden. Sie stellte verschiedene Venensysteme und deren Funktion vor sowie Risikofaktoren und Behandlungsmöglichkeiten. Nabitaka betonte die Wichtigkeit von Diagnosemethoden wie dem Duplexultraschall und gezielten Lebensstiländerungen zur Prävention von Komplikationen.
„Therapieoptionen bei Krampfaderleiden“ – so der Titel der jüngsten Vortragsveranstaltung in der Cafeteria des Kreiskrankenhauses des Vogelsbergkreises in Alsfeld (KKA). Den Titel mit Inhalt füllt am KKA-Vortragsabend Oberärztin und KKA-Gefäßspezialistin Salima Nabitaka, berichtet der Vogelsbergkreis in einer Pressemitteilung.
Eingangs des Vortrags erläutert die Expertin, welche verschiedenen Venensysteme es in den Beinen gibt und welche Aufgabe sie erfüllen. „Sie haben eine wichtige Funktion im Blutkreislauf und transportieren entgegen der Schwerkraft das Blut zurück in Richtung Herz und Lunge“, sagt Nabitaka. Dabei arbeiten tiefer liegende Venen, verbindende Venen und dicht unter der Haut liegende Venen – auch Krampfadern genannt – zusammen. „Genauso wichtig sind allerdings die Venenklappen. Sind sie gesund und intakt, verhindern sie den Rückfluss des Blutes in Richtung der Füße“, führt die Medizinerin aus. „Arbeiten die Klappen nicht mehr richtig und sind die Venen geschädigt, kann das problematisch werden. Es können Entzündungen, offene Beine oder schlimmstenfalls Thrombosen und dadurch Embolien entstehen“, ergänzt sie.
Risikofaktoren, die krankhaft veränderte Venen begünstigen, sind etwa erbliche Vorbelastungen, Alter, Geschlecht, Schwangerschaften, Übergewicht, vieles und langes Stehen sowie Übergewicht. „Bewegungsmangel und Übergewicht sind – wie bei vielen anderen Erkrankungen auch – ganz besonders gravierend“, unterstreicht Nabitaka. Sind die Venen erweitert und die Funktion der Klappen gestört, können Stauungen in den Beinen die Folge sein. „Schwere- oder Spannungsgefühle und Wasseransammlungen sind erste Anzeichen“, führt die Expertin aus. Nach und nach können Krampfadern entstehen, die – je nach Schweregrad – unterschiedliche Behandlung benötigen. „Kompressionsstrümpfe sind in den meisten Fällen eine sehr gute Möglichkeit, die negativen Folgen von Varizen einzudämmen“, erklärt Nabitaka. Denn diese erhöhen durch den Druck die Fließgeschwindigkeit des Blutes. „Auch ohne Kompressionsstrümpfe kann man vorher bereits den Blutfluss mit der Muskel-Venen-Pumpe unterstützen“, fügt sie an. Denn durch Bewegung unterstützen die Venen umschließenden Muskeln im Bein diese Funktion. Beides kann so das Fortschreiten der Krampfaderbildung verhindern.
„Wichtig ist immer eine gründliche Diagnostik, denn mit Doppler- oder Duplexultraschall können wir ganz genau den Blutfluss und den Zustand der Venen und Klappen nachvollziehen“, führt die Expertin aus. So kann frühzeitig reagiert und eine Verschlechterung des Zustands verhindert werden.
Können oberflächliche Varizen, die eher kosmetisch stören, noch mit Spritzen verödet werden, erfordern tieferliegende Krampfadern oft kleinere operative Eingriffe. „Dabei wenden wir in Alsfeld zwei maßgebliche Verfahren an: das sogenannte Stripping und die Radiofrequenzablation“, weiß Nabitaka. Beim Stripping werden betroffene Venen gezogen.
Schonender ist das Veröden mit der Radiofrequenzablation. Dabei werden die Varizen mit einem sich erhitzenden Katheter verödet, verschließen dadurch und verbleiben im Körper und werden mit der Zeit abgebaut. „Das umliegende Gewebe wird nicht verletzt und das Blut sucht sich anschließend seinen Weg durch gesunde Venen“, erklärt Nabitaka.
Viel wichtiger ist es allerdings, erste Anzeichen für Venenerkrankungen ernstzunehmen. „Eine frühe Diagnostik, ein angepasster Lebensstil und eine gezielte Therapie machen viel aus“, sagt Nabitaka. Denn gibt es etwa Anzeichen auf Krampfadern und beschädigte Venen in den Beinen, wird man am KKA durchgecheckt. „Denn Durchblutungsstörungen können an vielen Stellen des Körpers auftreten – das muss genau abgeklärt werden“, merkt Nabitaka abschließend an. Am kommenden Vortragsabend am Dienstag, den 6. Mai, informiert Dr. Johannes Georg Elsing ab 19 Uhr zur Schlaganfallversorgung.
Schreibe einen Kommentar
Bitte logge Dich ein, um als registrierter Leser zu kommentieren.
Einloggen Anonym kommentieren