Zwölf Familien, ein Glaube, viele HerzenBewegender Nachmittag im Haus Stephanus setzt am Karfreitag lebendiges Zeichen gegen Einsamkeit
ALSFELD (ol). Am Karfreitag gestalteten zwölf Familien der Christlichen Brüdergemeinde Grünberg im Haus Stephanus in Alsfeld ein berührendes Osterprogramm mit Musik, Poesie und Glaubensfreude. Die Veranstaltung, in der Kinder, Jugendliche und Erwachsene aktiv beteiligt waren, setzte ein starkes Zeichen gegen Einsamkeit und für die Gemeinschaft. Ein ökumenischer Gottesdienst und gemeinsame Vorbereitungen rundeten den festlichen Anlass ab.
Wenn Glaube lebendig wird, braucht es keine große Bühne – sondern Menschen mit Herz, Stimme und Hingabe. Was sich am Karfreitag im Haus Stephanus in Alsfeld ereignete, war weit mehr als ein Konzert oder Gottesdienst. Zwölf Familien der Christlichen Brüdergemeinde Grünberg gestalteten ein berührendes Osterprogramm – getragen von Musik, Poesie, Glaubensfreude und generationsübergreifender Verbundenheit, das berichtet das Haus Stephanus in einer Pressemitteilung.
Kinder, Jugendliche und Erwachsene übernahmen gemeinsam die Gestaltung: Sie lasen Gedichte, sangen Lieder, teilten Gedanken, musizierten und beteten – improvisiert, auswendig, mit Seele. Die Beiträge reichten von Bibelversen über Gesang bis hin zu kleinen Andachten. Besonders bewegend war der Einsatz der Kinder, die viele Lieder auswendig und mit großer Ernsthaftigkeit vortrugen. „Wir haben nicht viel geprobt, jeder gibt sein Bestes“, sagte Olesja Bockshorn, die das Programm zusammengestellt hatte.
Die Tage zuvor hatten die Bewohnerinnen und Bewohner zusammen mit dem Betreuungsteam unter der Leitung von Minh Luis intensiv vorbereitet: Es wurden Hefezöpfe gebacken, Osterlämmer geformt, Eier gefärbt und liebevoll dekoriert – auch in den Zimmern bettlägeriger Seniorinnen und Senioren. „Hefeteig ist wie die Liebe – wenn man ihn gut behandelt, geht er auf“, sagte eine Bewohnerin schmunzelnd. Dass dabei nicht alles perfekt gelang, spielte keine Rolle. Entscheidend war das gemeinsame Tun – ein Miteinander voller Freude, Geduld und Wertschätzung.
Den geistlichen Rahmen setzte ein ökumenischer Gottesdienst am Gründonnerstag mit Pfarrerin Anke Göltenboth (Evangelisches Dekanat Vogelsberg) und Gemeindereferentin Sonja Hiebing (Katholische Kirche Homberg). Farben, Symbole und Bibelworte führten durch die Karwoche – von der Fußwaschung bis zum Kreuz und weiter zur Auferstehung. Die zentrale Botschaft: Es gibt nichts, was uns von Gottes Liebe trennen kann.
Ein besonderes Zeichen setzte die Übergabe eines handgefertigten Kreuzes aus dem 3D-Drucker. Gestaltet von Kindern, wurde es Herrn Alex Bockshorn als Dank für die Mitgestaltung und Unterstützung überreicht. Minh Luis würdigte die symbolische Geste: „Dieses Kreuz steht für alles, was wir an diesem Tag gemeinsam erlebt haben – Glauben, Kreativität, gegenseitige Achtung.“
Einige der beteiligten Familien stammen aus Kasachstan und sind in den 1990er-Jahren nach Deutschland zurückgekehrt. Ihr Wunsch, Dankbarkeit weiterzugeben, war deutlich spürbar. „Wir wollen die Liebe Jesu weitergeben – menschlich, herzlich und voller Freude“, so Natalie Kampen.
Zahlreiche Angehörige nahmen ebenfalls teil und zeigten sich beeindruckt von der Atmosphäre im Haus. Viele äußerten ihre Wertschätzung für die spürbare Nähe und das Engagement der Mitarbeitenden. Für die Bewohnerinnen und Bewohner wurde dieser Karfreitag unterdessen zu einem echten Fest des Glaubens – mit Wärme, Musik und echtem Miteinander.
Fotos: Minh Luis/GFDE-Haus Stephanus
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