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Spannende Kombis aus Kunst und Technik werfen Fragen aufDie Frühjahrsausstellung des Alsfelder Kunstvereins e.V. bis 21. April in der Museumsscheune

ALSFELD (ol). Der Alsfelder Kunstverein präsentiert bis Ostermontag seine Frühjahrsausstellung unter dem Motto „Kunst und Technik“, bei der zwölf Künstlerinnen und Künstler in der Museumsscheune Werke von Malerei über Skulpturen bis hin zu interaktiven Installationen und KI-Arbeiten ausstellen. Die Ausstellung lädt dazu ein, sich mit der Rolle und dem Einfluss der Technik in unserer Gesellschaft auseinanderzusetzen und bietet ein spannendes Zusammenspiel zwischen kreativen Ausdrucksformen und technischen Interpretationen.

Wenn Kunst auf Technik, also Technik im Sinne von Industrie, KI oder Verkehr, trifft, dann kann es zu einigen Dissonanzen kommen. Wie man die verschiedenen Aspekte zusammenführt, wie Kunst Technik interpretieren kann und wie Technik zu Kunst wird, das zeigen noch bis Ostermontag zwölf Künstlerinnen und Künstler des Alsfelder Kunstvereins. Sie eröffneten am vergangenen Sonntag ihre diesjährige Frühlingsausstellung unter dem Motto „Kunst und Technik“ in der Alsfelder Museumsscheune, wie der Verein in einer Pressemitteilung berichtet.

In seiner Eigenschaft als Hausherr begrüßte Jochen Weppler vom Geschichts- und Museumsverein die Gäste, die den sonnigen, wenn auch kalten Nachmittag der Kunst gewidmet hatten, in der lichtdurchfluteten, weitgeöffneten Scheune. Er freute sich wie stets über die anhaltende Zusammenarbeit mit dem Alsfelder Kunstverein, die sich einer langen Tradition erfreue.

Für den Kunstverein sprach dessen Vorsitzende Petra Bastian. Sie begrüßte mit Erich Späth den Ehrenvorsitzenden, der sich keine Ausstellung entgehen lässt und auch dieses Mal wieder viele angeregte Gespräche über die Kunst führte. Auch die meisten der ausstellenden Künstlerinnen und Künstler waren zugegen. Sie hatten sich für die Ausstellung mit Maschinen, Systemen und Ideen auseinandergesetzt, an denen sie selbst mit unterschiedlichsten Techniken gearbeitet hatten, wie Bastian ausführte: Die Besucher können Malerei, Skulptur, interaktive Installation bis hin zu KI bestaunen. „Wir sehen die Schönheit technischer Strukturen, die über reine Funktionalität hinausgeht, eine Formensprache, die sich in Architektur, Maschinenbau, in vielen digitalen Medien und anderen Bereichen zeigt, und die Faszination, die von ihnen ausgehen kann“, lud Bastian ein, all das zu entdecken.

Die Gäste kamen dieser Aufforderung gerne nach und fanden bei ihrem Rundgang eine große Bandbreite an Inspiration und Ausführung: Hinter verschwenderisch benutzten Farben verbergen sich in vielen Werken Kritik an der Technik oder zumindest große Fragen: Wann kann sie zu viel sein? Wann kommt man nicht ohne aus? Wie gefangen hält sie die Menschen, die sich ihr unterwerfen? Die Werke der Mitglieder des Kunstvereins regen die Betrachter dazu an, sich mit ihrer eigenen Haltung der Technik gegenüber und damit auch dem eigenen Medienkonsum auseinanderzusetzen: Wo findet die Welt statt? Und was findet statt? Dieser Frage geht auch ein Triptychon nach, das auf beklemmende Art und Weise die technische Entwicklung der Kriegsführung darstellt. Auch die Rolle von KI wird hier interpretiert. Wer genau hinschaut, entdeckt auf einem dazu ausgestellten Werk die (noch) typischen Fehler, die ein KI-generiertes Bild aufweisen kann; die Verbindung von KI mit einem Rubens-Bild ist dafür ein gelungener Griff. Surrealistische großflächige Malereien mit aus dem Ruder laufenden Gerätschaften wie einem Kompass, einer Kaffeemühle oder gar der explodierenden Zeit regen auch zur Auseinandersetzung mit verschieden Kunststilen an. Zwischen all dem rufen Skulpturen in ihren eigenen Kontexten nach Aufmerksamkeit. Herausstechen bei dieser Ausstellung zwei Installationen: die eine ganz klassisch, ein Gerät, bei dem man per Handkurbel Bilder herbei und wieder wegdrehen kann. Die andere zeigt hundertjährige Windräder im Warhol-Stil, deren Betriebsgeräusch man direkt abrufen kann.

Die diesjährige Ausstellung spricht viele Sinne an aund passt mit ihren Exponaten ausnehmend gut in die alte Scheune, die selbst wie ein weiteres Kunstwerk wirkt. Ein großes Ganzes, das einlädt, entdeckt zu werden.

Die ausstellenden Künstlerinnen und Künstler sind Hans Georg Braun, Seweryn Henicz, Frieda Junghans, Karin König, Marcus König, Barbara Korczynska, Matthias Nicolai, Horst Streblow, Jasmin Theiß, Volker Tost, Andrea Zimmermann, Inge Zuschlag.
Zu sehen ist die Ausstellung bis zum 21. April dienstags bis sonntags von 11 bis 16 Uhr. Die Finissage ist am 21. April um 15 Uhr geplant.

Fotos: T. Gremmel

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