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Umweltverbände und Landespolitiker diskutieren in Alsfeld über Wasserversorgung und NachhaltigkeitErfolgreicher Dialog über Grundwasserschutz im Vogelsberg

ALSFELD (ol). In Alsfeld trafen sich Umweltverbände aus dem Vogelsberg mit Landespolitikern, um über Grundwasserschutz und die Wasserversorgung des Rhein-Main-Gebiets zu sprechen. Themen wie die nachhaltige Wassernutzung und der Klimawandel standen im Fokus des Dialogs. Die Teilnehmer planten weitere Treffen und Aktionen zur Sensibilisierung für den Grundwasserschutz.

Kürzlich fand laut einer Pressemitteilung der Schutzgemeinschaft Vogelsberg e.V.  in Alsfeld ein Treffen der Umweltverbände mit Staatssekretär Michael Ruhl sowie den Landtagsabgeordneten Jennifer Gießler und Maximilian Ziegler statt, die allesamt aus dem Vogelsberg stammen.

Eingeladen zu dem nichtöffentlichen Informationsaustausch zu dem Thema Grundwasser- schutz und Wasserversorgung Rhein/Main hatten der BUND Kreisverband Vogelsberg, der NABU Kreisverband Vogelsberg, die Naturfreunde Hessen, die Schutzgemeinschaft Deut- scher Wald Landesverband Hessen und die Schutzgemeinschaft Vogelsberg.

Die Begrüßung der Runde erfolgte durch Dr. Wolfgang Dennhöfer vom BUND Vogelsberg, moderiert wurde die Veranstaltung von Sascha Spielberger und Edwin Schneider vom Vorstand der Schutzgemeinschaft Vogelsberg.

Im Jahr 1887 wurde die erste Fernwasserleitung aus dem Vogelsberg nach Frankfurt gebaut. Heute werden circa 40 Millionen Kubikmeter Wasser pro Jahr im Vogelsberg gefördert und liefern circa ein Drittel der Wasserversorgung des Rhein-Main-Gebietes. Der jährliche Wasserbedarf dort beträgt insgesamt rund 120 Millionen Kubikmeter.

Bereits im Jahr 2016 wurde vom Umweltministerium Hessen das Integrierte Wasserressourcen-Management Rhein-Main (IWRM) ins Leben gerufen. Daraus ist in zahlreichen Treffen und Sitzungen das Leitbild IWRM im Jahr 2019 und der wasserwirtschaftlicher Fachplan 2022 entstanden.

Zentrale Zielsetzung des Fachplans ist auf der Basis und in Konkretisierung des Leitbildes „Integriertes Wasserressourcen-Management Rhein-Main“ (HMUKLV, 2019) die Formulierung der Anforderungen und Maßgaben des vorsorgenden Schutzes der Wasserressourcen, der Rahmenbedingungen für die langfristige Sicherstellung der Wasserversorgung und einer effizienten Wassernutzung. Dabei sollen insbesondere vor dem Hintergrund der Folgen des Klimawandels eine Langfristperspektive und ein Vorsorgeansatz im Fokus stehen.

Im Koalitionsvertrag der neuen Landesvertretung Hessen aus CDU und SPD ist das Thema ebenfalls verankert. Dort ist unter anderem die nachhaltige, ressourcenschonende Wasserwirtschaft eingeflossen.

Die am Treffen beteiligten Umweltverbände wollten gerne von den örtlichen Landespolitikern erfahren, wie es aus Sicht des Landes Hessen mit dem Grundwasserschutz und der Wasserversorgung Rhein-Main weitergehe.

Aus dem umfangreichen Themenbereich sind den Verbänden insbesondere die Themen Bedarfsnachweise für Wasserrechtsanträge der Wasserversorger, die Verpflichtung eines zweiten Leitungssystems bei Neubauten und/oder Bebauungsplänen im Rhein-Main-Gebiet, die damit verbundene Umsetzung der Betriebswassernutzung in landeseigenen Immobilien und Betrieben, die Einführung eines „Wassercents“ und die Umsetzung des wasserwirtschaftlichen Fachplans im Allgemeinen wichtig.

Die drei Landesvertreter aus dem Vogelsberg zeigten, dass sie mit der Thematik vertraut sind und haben ihre weitere Unterstützung zugesagt. Alle drei betonen, dass sie sich in ihren Funktionen immer für den Vogelsberg als ländliche Region einsetzen.

Die Initiatoren zeigten sich zufrieden mit dem angeregten Austausch und beabsichtigen, bereits für Herbst zu einem Anschlusstermin einzuladen. Auch ein zweiter Wasserlauf der Umweltverbände, wie im Jahr 2022 veranstaltet, jedoch mit anderem Konzept, ist angedacht, um die Menschen für den Grundwasserschutz zu sensibilisieren.

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