Eine Ära geht zu EndeKrankenhaus Eichhof: Chefärzte Dr. Hilfenhaus und Dr. Sehn gehen in den Ruhestand
LAUTERBACH (ol). Das Krankenhaus Eichhof in Lauterbach verabschiedet die langjährigen Chefärzte Dr. Rüdiger Hilfenhaus und Dr. Norbert Sehn feierlich in den Ruhestand. Beide Ärzte haben entscheidend zur Entwicklung und Modernisierung des Hauses beigetragen. Mit Dr. Martin Grapengeter und Jochen Wiegand als Nachfolger sieht das Krankenhaus weiterhin einer erfolgsversprechenden Zukunft entgegen.
Ehre, wem Ehre gebührt: Mit einer Feier zur Verabschiedung hat das Krankenhaus Eichhof in Lauterbach zwei langjährige Chefärzte in den Ruhestand verabschiedet. Der Chefarzt Allgemein- und Viszeralchirurgie Dr. Rüdiger Hilfenhaus sowie Dr. Norbert Sehn, Chefarzt Anästhesiologie und Intensivmedizin, haben die medizinische Entwicklung des Lauterbacher Krankenhauses in den vergangenen 20 Jahren maßgeblich geprägt, so heißt es in der Pressemitteilung des Lauterbacher Krankenhauses.
„Sie haben der erfolgreichen Entwicklung unseres Hauses in den vergangenen zwei Jahrzehnten ihren Stempel aufgedrückt“, erklärte Vorstand Mathias Rauwolf in seiner Begrüßungsrede, bei der er neben den Teams der Fachabteilungen auch den Stiftungsrat unter Leitung von Dr. Gerhard Schlitt willkommen hieß. Einen besonderen Dank entrichtete der Vorstand an die Ehefrauen der beiden Chefärzte, die zweifelsohne viele Entbehrungen hätten hinnehmen müssen, da Dr. Sehn und Dr. Hilfenhaus mit großem Engagement für ihre Patienten wohl eher die Work-Balance in den Fokus ihres Handelns gestellt hätten, so Rauwolf.
Dr. Hilfenhaus sei das Gesicht der Allgemein- und Vizeralchirurgie gewesen und habe mit großer Weitsicht insbesondere die minimalinvasive Chirurgie auf- und ausgebaut, das Tumorboard in Kooperation mit dem Ärztlichen Direktor Dr. Johannes Roth und der Onkologin Susanne Simon-Becker ins Leben gerufen sowie die OP-Einrichtung mit medizinischer Ausstattung auf ein neues Level gehoben. Sein kurzer Draht zu den niedergelassenen Ärzten in der Region habe sich für die Patienten ausgezahlt. Mit Angeboten zu Weiterbildungen und audiovisuell übertragenen Live-Operationen habe er über Jahre hinweg sein Team, die Ärzteschaft im Haus und in der Region, aber auch viele Fachschüler begeistert.
Dr. Sehn habe in seiner Zeit einen Facharztstandort und das Reanimationsteam entwickelt, die Anästhesie, die Notaufnahme und die Intensivstation zu Aushängeschildern des Krankenhauses gemacht. In Erinnerung bliebe auch die Ansiedelung eines engagierten Ärzte- und Pflegeteams für die Spezialisierte Ambulante Palliativ-Versorgung (SAPV) unter dem Dach des Palliativteams Waldhessen am Krankenhaus Eichhof im Jahr 2008, so der Vorstand. „Sie sind ein hervorragender Netzwerker, leben für ihre Patienten und haben einen tollen Teamspirit entwickelt, der uns insbesondere in den Zeiten der Pandemie im gemeinsamen Schulterschluss geholfen hat“, lobte Rauwolf den scheidenden Chefarzt.
Zukunft sichern
Der Vorsitzende des Stiftungsrates Dr. Gerhard Schlitt betonte den großen Anteil der beiden renommierten Mediziner an der Entwicklung des Krankenhauses Eichhof in den letzten 20 Jahren. Mit einem lachenden und einem weinenden Auge verabschiede er die beiden ehemaligen Chefärzte, so der Vorsitzende. Zwar verliere das Haus zwei hervorragende Fachärzte, die die medizinische Entwicklung am Eichhof auf ein neues Niveau gehoben hätten, doch der nahtlose Übergang mit den beiden neuen Chefärzten Dr. Martin Grapengeter (Anästhesiologie und Intensivmedizin) und Jochen Wiegand (Allgemein- und Viszeralchirurgie) mache ihn zuversichtlich, dass das Leistungsniveau des Krankenhauses auch in Zukunft mit hoher ärztlicher und pflegerischer Qualität erhalten bliebe. Im Namen des Stiftungsrates freue man sich auf eine gute Zusammenarbeit und einen erfolgreichen Start. Den beiden Neu-Ruheständlern wünschte er für den kommenden Lebensabschnitt Gesundheit, Glück und Zufriedenheit, insbesondere die Zeit für Dinge, die sie während ihrer Berufstätigkeit nicht verwirklichen konnten. Im Anschluss übereichte er gemeinsam mit Mathias Rauwolf Geschenke der Eichhof-Stiftung.
Als Laudator für Dr. Hilfenhaus und Dr. Sehn und als Sprecher der Ärzteschaft nutzte der Ärztliche Direktor des Krankenhauses Eichhof Dr. Johannes Roth die Gunst der Stunde um humoristisch die eine oder andere Anekdote aus den vergangenen Jahrzehnten zu erzählen. Er lobte das Engagement der beiden ehemaligen Chefärzte, die unter anderem Spitzenmedizin für Tumorpatienten am Krankenhaus etabliert hätten bzw. mit der Neustrukturierung der Intensivstation hervorragende Voraussetzung für qualitativ hochwertige medizinische Behandlung geschaffen hätten. „Wir werden euch sehr vermissen, freuen uns aber, dass ihr jetzt mehr Zeit für Familie und Freunde, für Reisen, Theaterbesuche oder sportliche Aktivitäten habt, die in den vergangenen 20 Jahren doch eher zurückgestellt werden mussten“, so Dr. Roth. Mit Geschenken für beider Steckenpferd – das Fahrradfahren – verabschiedeten sich Ärztinnen und Ärzte am Eichhof von den langjährigen Kollegen.
Mit persönlichen Worten und großer Dankbarkeit für die Unterstützung durch ihre Teams und das Kollegium sowie an das Palliativteam verabschiedeten sich Dr. Sehn und Dr. Hilfenhaus und dankten ihren Familien für das Verständnis und die Unterstützung in den vergangenen zwei Jahrzehnten. Das Eichhof sei eine „Perle im Vogelsberg“ mit humanistischen Werten, einem Leitbild, das auch ihnen einen Weg aufgezeigt habe, und hervorragender medizinischer Expertise und Ausstattung für die Patienten im ländlichen Raum. Die Arbeit mit bodenständigen Menschen, die über die Jahre zu Freunden geworden seien, habe die Belastungen und Entbehrungen wettgemacht. Unisono sagten sie, dass der Beruf Erfüllung war und sie ihren ausgezeichneten Nachfolgern die gleichen Erfahrungen wünschten. Sie seien überzeugt, dass die neuen Akzente, die Dr. Martin Grapengeter und Jochen Wiegand setzen würden, auf fruchtbaren Boden fielen.
Moderne Medizin weiter anbieten
Die neuen Chefärzte nutzten die Verabschiedung ihrer Vorgänger zu einem ersten Resümee. Sie dankten für die herzliche Aufnahme, das Vertrauen, die Unterstützung und Hilfe durch Stiftungsrat und Vorstand sowie die medizinischen und pflegerischen Teams und betonten, dass die beiden Fachabteilungen auf hervorragendem Niveau agierten. „Wir wollen weiterhin eine gute, moderne Versorgung für die Menschen im ländlichen Raum anbieten und sind überzeugt, dass wir die notwendigen Veränderungen im Gesundheitswesen gemeinsam bewältigen werden“, so Dr. Grapengeter und Jochen Wiegand.
Nahtloser Übergang am Krankenhaus Eichhof. Neue und ehemalige Chefärzte sowie deren Ehefrauen stellen sich mit den Verantwortlichen zum gemeinsamen Gruppenbild auf (von rechts): Vorstand Mathias Rauwolf, Dr. Martin und Dr. Susanne Grapengeter, Jochen und Dr. Stefanie Wiegand, Dr. Rüdiger und Andrea Hilfenhaus, Dr. Norbert und Karin Sehn, Stiftungsratsvorsitzender Dr. Gerhard Schlitt und Ärztlicher Direktor Dr. Johannes Roth.
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