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Katharina Schlemmer gibt Antwort zu „Landrat Dr. Mischak und Erster Kreisbeigeordneter Krug finden deutliche Worte an Barbara Schlemmer” vom 22 MärzKontroverse um den Abriss der alten Grundschule in Homberg (Ohm)

HOMBERG OHM (ol). Barbara Schlemmer kritisiert die Äußerungen von Landrat Dr. Mischak und Erstem Kreisbeigeordneten Krug hinsichtlich der geplanten Abrissgenehmigung für die denkmalgeschützte Grundschule in Homberg (Ohm). Sie fordert eine transparente und ausgewogene Prüfung der Alternativen und hinterfragt die finanzielle Konsistenz der städtischen Investitionspläne. Den genauen Wortlaut der Antwort von Katharina Schlemmer finden Sie im Folgenden.

Die Ausführungen des Herrn Dr. Mischak zur alten Grundschule in Homberg (Ohm) können nicht unwidersprochen stehen bleiben. Es werden Fakten verdreht und zu persönlichen Angriffen verwendet, wodurch ein verzerrtes Bild der Lage entsteht. Zu den Fakten: Natürlich ist es richtig, dass nach § 20 HDSchG im Entscheidungskonflikt die Weisung der Obersten Denkmalschutzbehörde einzuholen ist. Fakt ist jedoch, dass schon aus den Aussagen der Herren Mischak und Krug in ihrer Pressemitteilung selbst deutlich hervor geht, dass es sich dabei von Kreisseite keineswegs um eine ergebnisoffene Prüfung handeln soll, sondern um die gezielte Herbeiführung der Abrissgenehmigung. “Weil der Kreis eine Möglichkeit schaffen möchte die denkmalgeschützte alte Grundschule abreißen zu lassen und damit ein Anliegen der Stadt Homberg zu unterstützen”.

Verschwiegen wird in der Mitteilung, dass auch die Oberste Denkmalbehörde nicht gegen das HDSchG verstoßen darf. Hier kommt § 18, 3 ins Spiel, wonach “die Genehmigung zu erteilen ist, wenn und soweit ihre Ablehnung der Eigentümerin oder dem Eigentümer wirtschaftlich unzumutbar wäre oder wenn überwiegende öffentliche Interessen dies verlangen.”

Beides ist aus meiner Sicht nicht hinreichend belegt. Ebenso ist nicht belegt, dass der Zweck der Schaffung von altersgerechtem Wohnraum durch eine Umnutzung nicht möglich sein soll. Die Haushaltslage der Stadt kann keine ausreichende Begründung sein, da die Stadt selbst den Umbau nicht vornehmen muss, sondern dieser auch durch einen Investor vorgenommen werden kann. Von einer millionenschweren Investition durch die Stadt Homberg war nie die Rede. Stattdessen stand seit einem im Jahr 2015 durchgeführten Bürgerbegehren ein Interessent mit fertig ausgearbeiteten Plänen für barrierefreies Wohnen zur Verfügung. Wenn daher eine Abwägung des Kreises zu einem anderen Ergebnis geführt hat, so möge der Kreis diese Abwägung bitte transparent zugänglich machen. Mir ist sie jedenfalls nicht bekannt.

Überdies muss ich mich schon wundern, dass der Landrat in Kenntnis der Haushaltslage der Stadt gleichzeitig offenbar kein Problem damit hat, der Stadt Homberg eine Kreditaufnahme von 8.6 Millionen Euro für 2025 zu genehmigen, unter anderem für den Neubau einer Kita für 4 Millionen Euro. Die Haushaltsberatung des Landes Hessen hatte der Stadt Homberg dringlich geraten, auf den teuren Neubau zu verzichten und stattdessen eine der vielen leerstehenden städtischen Liegenschaften umzunutzen. Auch hierzu kennen wir keinerlei Abwägungen, obwohl eine ehemalige Grundschule mit angrenzendem Spielplatz in unmittelbarer Nähe zu Krabbelhaus und Familienzentrum ein sinnvolles Quartier bilden würde; mit ausreichenden Parkplätzen und für alle Homberger Eltern ziemlich zentral gelegen. Das Innere des Gebäudes ist noch intakt, was auch dadurch deutlich wird, dass in einem Klassenraum eine große Anzahl von sensiblen Musikgeräten der Schlosspatrioten gelagert wird.
Wenn man sich weiter vergegenwärtigt, dass in der Haushaltsgenehmigung 2025 gleichzeitig Auflagen erteilt werden, dass im Sinne der Generationengerechtigkeit jede investive Verschuldung der Stadt Homberg genauestens geprüft werden soll, stellt sich schon die Frage nach der Konsistenz. Im Sinne einer ganzheitlichen Überprüfung würde eine umfassende und ganzheitliche Abwägung möglicherweise gerade durch den Erhalt der alten Grundschule für diverse Nutzungsmöglichkeiten der Stadt Homberg haushälterisch eher geholfen statt geschadet.
Zuletzt weise ich die Vorwürfe zurück, ich würde der Unteren Denkmalbehörde beim Kreis schlechte Arbeit vorwerfen. Im Gegenteil! Und ich würde ich sehr gerne hören, was die von mir sehr geschätzten Mitarbeiter zu der Angelegenheit sagen würden, wenn sie frei und ohne Maulkorb darüber sprechen dürften. Das allerdings wird möglicherweise in einem Akteneinsichtsausschuss zu Tage treten.

Foto: Schlemmer

2 Gedanken zu “Kontroverse um den Abriss der alten Grundschule in Homberg (Ohm)

  1. Politik ist reines Machtgehabe! Im Großen wie im Kleinen. Spielt hier eine Parteizugehörigkeit einiger Intressenspersonen eine Rolle? Hier geht es nicht darum Gelder der Komune zu sparen! Hier werden Steuergelder verschwendet! Macht es wie die große Politik! Jawohl, Schulden machen und die Steuern hochsetzen!

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