Kritische Auseinandersetzung mit den Auswirkungen der Frankfurter Wasserversorgung auf das Ökosystem des VogelsbergsVortrag zur Wasserentnahme der Stadt Frankfurt aus dem Vogelsberg
VOGELSBERGKREIS (ol). Die Naturfreunde Vogelsberg veranstalten einen Vortrag über die Auswirkungen der Frankfurter Wasserentnahme auf den Vogelsberg. Referent Michael Muth beleuchtet die Umweltprobleme durch die extensive Nutzung des Grundwassers und die rechtlichen Auseinandersetzungen rund um den neuen Förderbescheid des Wasserverbandes Kinzig.
Die Naturfreunde Vogelsberg laden für Freitag, den 21. März um 19.00 Uhr ein zu einem Fachvortrag mit dem Titel „Grundwasserraubbau im Vogelsberg“. Veranstaltungsort ist die Gaststätte Johannesberg in Lauterbach, wie die Naturfreunde Vogelsberg in einer Pressemitteilung berichten.
Die Vogelsbergregion wird seit über hundert Jahren von der Stadt Frankfurt zur Trinkwasserversorgung „angezapft“. Bürgermeister Adickes ließ bereits vor mehr als 100 Jahren in Birstein/Fischborn Feuchtwiesen aufkaufen, um Quellwasser über eine Stichleitung in die Metropole zu transportieren. Heute sind die Leitungen bedeutend größer und der gesamte Vogelsberg wird regelrecht ausgesaugt, heißt es. Täglich verlässt eine Wassermenge von 6600 Tanklastern das Mittelgebirge Richtung Frankfurt und längst nicht mehr wird das klare Wasser nur als Trinkwasser benutzt, sondern zur Toilettenspülung, Rasen sprengen, Stadtreinigung, und vieles mehr.
Über ein Drittel des Wasserverbrauchs der Stadt werde vom Vogelsberg gedeckt. Das habe zur Folge, dass die Gebirgsregion kontinuierlich trockenfällt. Unzählige Quellen und Bäche versiegen, Feuchtbiotope verschwinden und damit viele landschaftstypische Pflanzen- und Tierarten. Die Erträge der Land- und Forstwirtschaft gehen zurück und Gebäude werden durch schwankende Grundwasserpegel in Mitleidenschaft gezogen, heißt es weiter.
Die Metropole habe es bis auf eine Ausnahme, nie für nötig empfunden, für diese horrenden Schädigungen gerade zu stehen. Auch das Land Hessen stand bei den großen Auseinandersetzungen um das Vogelsberger Grundwasser größtenteils auf Seiten der Verursacher, heißt es.
Referent Michael Muth aus Freiensteinau wird bei seinem Vortrag auf die Situation im südlichen Vogelsberg eingehen. Der dort pumpende Wasserverband Kinzig (WVK) hat im letzten Jahr einen neuen Förderbescheid des Landes Hessen erhalten, gegen den die Interessengemeinschaft zum Schutz des Wasserhaushalts im Vogelsberg kämpft, sowie die Gemeinde Birstein Klage eingereicht hat, so heißt es abschließend.
Schreibe einen Kommentar
Bitte logge Dich ein, um als registrierter Leser zu kommentieren.
Einloggen Anonym kommentieren