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Austausch auf Augenhöhe zu Chancen und Routinen im BerufVon der Schule auf die Bühne, in die Klinik oder aufs Dach

LAUTERBACH (ol). Das jährliche Alumni Revival der Alexander-von-Humboldt-Schule bietet Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, direkt mit ehemaligen Schülern über deren Berufserfahrungen zu sprechen. Die breite Palette an vertretenen Berufen, von Kunst über Gesundheitswesen bis hin zu Handwerksberufen, erleichtert den zukünftigen Abiturienten die Berufsorientierung. Die Veranstaltung schafft einen wertvollen Austausch auf Augenhöhe, der sowohl den Schülern als auch den Alumni wichtige Impulse für die berufliche Zukunft gibt.

Es hat inzwischen einen gewissen Status an der Alexander-von-Humboldt-Schule: Das Alumni Revival bietet alljährlich Schülerinnen und Schülern des Lauterbacher Gymnasiums die Möglichkeit, sich auf Augenhöhe mit Ehemaligen der Schule auszutauschen. Ärztinnen, Betriebswirte, Künstlerinnen, Polizisten, Tischlerinnen oder PR-Fachleute: Sie alle teilen zwei Stunden lang ihre Berufserfahrungen mit den zukünftigen Abiturientinnen und Abiturienten, berichten von Chancen und Fallstricken, von Erfolg und Routinen, berichtet die AvH in einer Pressemitteilung.

Für Studiendirektor Oliver Stoy sind diese Begegnungen stets etwas ganz Besonderes im Bereich der beruflichen Orientierung, die an der AvH großgeschrieben wird. In diesem Jahr startete die Veranstaltung mit einem Grußwort der ungewöhnlichen Art: Samra, Rapper aus Berlin richtete eine Video-Botschaft an die Schülerinnen und Schüler: „Trefft die richtigen Entscheidungen, baut keine Scheiße und macht was aus euch!“ Mitgebracht hatte diesen Gruß Lukas Möller. Der Lauterbacher ist Musikproduzent und Pianist und der kreative Kopf hinter dem Erfolg des Rappers. Eigens aus Berlin angereist, begrüßte er die Schulgemeinde wie die Gäste am Klavier und sorgte für eine gute, warmherzige Stimmung in der Aula. „Macht was aus euch“ – diese Aufforderung griff Oliver Stoy auch in seiner kurzen Ansprache auf. Mit dem Abitur legten die Schülerinnen und Schüler den notwendigen Grundstein, um in Zukunft alles schaffen zu können, sagte er. Wie vielfältig und spannend die Wege nach dem Abitur sein können – auch wenn sie nicht in ein Musikstudio in der Hauptstadt führen – davon konnten sich die zukünftigen Abiturientinnen und Abiturienten im Anschluss selbst überzeugen: Knapp dreißig weitere Alumni waren an ihre alte Schule gekommen, um ihre Berufe und Werdegänge vorzustellen.

Dabei war es den Organisatoren besonders wichtig, verschiedene Berufsfelder abzudecken: Neben Lukas Möller waren noch Till Hartmann und Marianna McAven an der AvH vertreten, um Berufe aus dem Bereich Kunst und Kultur vorzustellen. Jeremias Rockel, treuer Gast des Alumni-Revivals, stellte Berufsbilder aus dem Bereich Medien und Eventmanagement vor. Erstmals dabei war Marisa Luft: Die Konditormeisterin hat nach verschiedenen Etappen, unter anderem in München, in ihrer Heimatstadt ein Café übernommen und konnte viele Tipps zu Ausbildung und Selbstständigkeit geben. Marcel Merschrod, Felix Kimpel und Niklas Döll stellten ihre Jobs im Bereich Recht und Steuern vor, das Berufsfeld Verwaltung deckten Luisa Otterbein und Verena Heiß ab. Sie kamen aus dem Lauterbacher Finanzamt in ihre alte Schule. Auch das Berufsfeld Gesundheit wurde von drei Alumni und einem externen Gast abgedeckt: Sozialpädagogin Pauline Möller, Ärztin Josephine Lang und Tierarzt Marian Taday boten viele interessante Einblicke in Ausbildung und Beruf.

Die Hochschule Fulda war mit Marie Wesner vertreten. Als MINT-freundliche Schule konnte die AvH gleich vier Alumni aus diesem Bereich in der Aula begrüßen, darunter Prof. Manuel Ludwig von der DHBW Mosbach. Des Weiteren waren Johannes Greb, Lars Habermehl und Alexander Goller vor Ort. Sie deckten IT, Nachrichtentechnik und Maschinenbau ab. Mit Dachdecker Jonas Rockel, Tischlerin Alina Zimmermann und Simon Luis Post, der im Dualen Studium Straßenbau studiert, waren auch praktische und handwerkliche Berufe vertreten. Mit gleich sechs Alumni konnte der weitgefasste Bereich Finanzen und Wirtschaft aufwarten: Eva Pakulla, Konrad Repp, Fine Glitsch, Dominik Fischer, Janina Strauch und Dimitri Bortnikow stellten Berufsbilder bei Duoplast, Toynamics oder Aldi vor. Auch die Arbeit an der Bank, bei Fresenius oder der THM stießen auf Interesse. Die Aufgaben von Polizeibeamten stellten auch in diesem Jahr wieder Julian Kimpel und Jonas Trabert vor.

Jedes der Angebote hatte viele Interessenten und Nachfragen: Den Schülerinnen und Schülern war durchaus bewusst, dass die Chance, Menschen aus der Praxis auf Augenhöhe zu sprechen und sie ganz persönlich nach ihren Erfahrungen, ihrem Werdegang und ihren Tipps zu fragen, etwas Besonderes ist, das nicht viele Schulen bieten. Sie bestätigten, dass die Gespräche bei der Entscheidung für einen Beruf hilfreich sind. Auch die Alumni und anderen Gäste sind immer wieder überzeugt von der Veranstaltung: Viele hätten gerne selbst eine solche Möglichkeit gehabt, denn irgendwann standen alle vor der Entscheidung für einen Beruf.

Schulleiterin Gitta Holloch freute sich sehr, mit den erfolgreichen Ehemaligen ins Gespräch kommen zu können und dass dieses Angebot der beruflichen Orientierung so gut angenommen wird. Dieses Treffen wird also weiterhin einen festen Platz im Kalender der Schule haben.

Fotos: Traudi Schlitt

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