Modenschau der Max-Eyth-Schule versetzt in die Welt von Sissi und HundertwasserVienna is calling!
ALSFELD (ol). Die Modenschau der Max-Eyth-Schule in Alsfeld, die am 27. März stattfindet, präsentiert von Wien inspirierte Kreationen junger Maßschneider. Die Auszubildenden im Maßschneiderhandwerk bringen Einflüsse aus Architektur, Kunst und dem historischen Wien auf den Laufsteg. Mit Begeisterung und handwerklichem Können vereinen die jungen Talente opulente Schnitte und glamouröse Stoffe in ihren Entwürfen.
Derzeit herrscht ein besonderes Flair in den Schneiderwerkstätten der Max-Eyth-Schule, denn hier bereiten sich 38 Auszubildende im Maßschneiderhandwerk auf die in Alsfeld bereits legendäre Modenschau vor, wie es in einer Pressemitteilung der MES heißt. Sie findet alljährlich im März in der Aula der Schule statt und ist ein Anziehungspunkt für Alt und Jung, für Modebegeisterte und Kunstaffine.
Inspiriert wurde das Motto der Ausstellung von einem Besuch der Abschlussklasse in Wien im vergangenen Jahr. Die Auszubildenden ließen sich berauschen von den verschiedenen Architekturstilen der Stadt, vom vergangenen und immer noch präsenten Glanz der Kaiserin Sissi und vom Geist Friedensreich Hundertwassers: Opulente Schnitte, glänzende Stoffe und ganz viel Glamour sind die Zutaten, aus denen die Schülerinnen und Schüler ihre Ausstellungsstücke zaubern, die am 27. März den Weg auf den Alsfelder Laufsteg finden.
„Wir waren begeistert von den Eindrücken, die wir in den Museen und Kunstausstellungen erleben durften“, berichten die jungen Maßschneiderinnen im dritten Lehrjahr. Auch die Gebäude und Parks haben ihre Spuren hinterlassen. Daraus ergab sich nicht nur das Motto der diesjährigen Ausstellung „Vienna is calling“, sondern auch die drei Grundthemen, aus denen alle angehenden Maßschneiderinnen und Maßschneider ihren Favoriten wählen durften: Architektur alt und neu, K & K (in erste Linie Kaiserin Sisi) und Klimt und Hundertwasser standen demnach Pate für sachliche Linienführung, Kleiderträume ganz in Creme und jede Menge Tüll und Spitze. Im ersten Lehrjahr werden die Auszubildenden daraus Oberteile und Röcke nähen, die Auszubildenden im zweiten Lehrjahr Hosen und weite Oberteile und die angehenden Gesellinnen im dritten Lehrjahr Mäntel, Jacken und passende Oberbekleidung.
Der Fantasie und dem Spiel mit Stoffen und Farben sind dabei keine Grenzen gesetzt, wie die sechs Auszubildenden berichten: Nirhan Arin hat sich bei Gustav Klimt bedient und ein goldenes Kleid mit Wasserfallausschnitt und Jäckchen entworfen. Appliziert werden viele Perlen, denn auch das Beherrschen von Schmucktechniken gehört dazu. Einen Hosenanzug nach Gustav Klimt – mit Magenta, Schwarz und Gold als beherrschenden Farben – wird Caroline Kerber präsentieren. Ganz im Sissi-Style wird sich Morwari Rahmatyar zeigen: Sie hat das „Traumkleid aller Schneiderinnen“ entworfen, wie Fachlehrerin Susanne Fricke sagt: ein Corsagenkleid mit Tüll, einem Volant und viel Volumen, cremefarben und natürlich mit vielen Perlen. Ihre Mitschülerin Carolin Vonderau wiederum hat Hundertwasser auf ihre Art präsentiert: ein schlichtes, hellblaues Kleid mit bunten Strasssteinen. Der neuen, sachlichen Architektur in den Vororten hat Jana Bauer ihr Werkstück nachempfunden: sie wird ein kurzes, schwarzes Corsagenkleid zeigen, das auch die Origami-Optik des Bahnhofs aufgreift. Emma Scheuer schließlich ließ sich von der alten Architektur der Wiener Innenstadt inspirieren und schuf ein cremefarbenes Kleid mit einem Samtblazer. Kleine Details und die Interpretation des Kupferdaches lassen Wien vor den Augen der Zuschauer erstehen.
Foto: Traudi Schlitt
Auch die anderen Lehrjahre haben kreative Entwürfe vorzuweisen – Entwürfe übrigens, die sie alle selbst erdacht und zu Papier gebracht haben, denn auch das ist Teil der anspruchsvollen Ausbildung an der Europaschule. Die Auszubildenden im dritten Lehrjahr zeichnen darüber hinaus auch verantwortlich für die Modenschau selbst: Sie organisieren, machen Werbung, planen den Vorverkauf und stimmen die Arbeiten mit den anderen Abteilungen der Schule ab – so sind die Schulhausverwaltung, die Fachgruppe Holztechnik und die Schulcafeteria beteiligt. Als externe Mitwirkende haben Auszubildende und die Obermeisterin der Friseurinnung ihre Unterstützung zugesagt.
Foto: Traudi Schlitt
Die Ausbilderinnen und Lehrerinnen, die Schulleitung und insbesondere die Auszubildenden laden zu der Modenschau am Donnerstag, dem 27. März, um 15 und um 19.30 Uhr ein. Die Gäste erwartet eine Vielfalt an Ideen, an Farben und Entwürfen. „Auch an der Ausbildung Interessierte sind herzlich eingeladen“, sagt Susanne Fricke. Ein neuer Jahrgang kann nach den Sommerferien starten, wenn genügend Anmeldungen eingehen. „Wir würden uns sehr freuen, wenn sich noch der eine oder die andere für diesen schönen Beruf begeistern könnten.“ (Mehr Infos zur Schule und zur Ausbildung gibt es unter www.mes-alsfeld.de).
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