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Linke und CDU stärkste ParteienJuniorwahl an der Albert-Schweitzer-Schule bestätigt teilweise Tendenzen im Land

ALSFELD (ol). Die Juniorwahl an der Albert-Schweitzer-Schule zeigte klare Präferenzen der jungen Wähler: Die Linke gewann mit 34 Prozent der Zweitstimmen. Diese Simulation, Teil eines bundesweiten Projekts, soll das politische Interesse und die demokratische Teilnahme von Schülerinnen und Schülern fördern.

In Hessen haben Linke und AfD unter den 18- bis 24-Jährigen die meisten Stimmen bei der Bundestagswahl geholt. Teilweise bestätigt auch die Juniorwahl an der Albert-Schweitzer-Schule diesen Trend: Die Linke ging bei den jungen Wählerinnen und Wählern als klare Siegerin hervor. Relativ weit abgeschlagen dagegen lag die AfD auf dem letzten Platz der Parteien, die die 5-Proeznt-Hürde passieren, so heißt es in der Pressemitteilung des Alsfelder Gymnasiums.

Gewählt wurde an der Albert-Schweitzer-Schule schon einige Tage vor der Wahl – wie es sich gehört, gab Wahlleiterin und PoWi-Lehrerin Antje Stein die Ergebnisse der Schülerinnen und Schüler ab der 10. Klasse erst am Wahlabend bekannt: Die Wahlbeteiligung lag bei 75 Prozent, und es gab klare Gewinner: Das Direktmandat der ASS geht mit weitem Vorsprung an Felix Döring (SPD). Bei der Zweitstimme kommen die Parteien auf folgende gerundete Werte: Linke 34 Prozent, CDU 16 Prozent, SPD 14 Prozent Grüne 11 Prozent, AfD 9 Prozent. Die „Sonstigen“ erhalten 15 Prozent, darunter BSW 4 Prozent und FDP 2,5 Prozent. Für die Besetzung des Bundestages würde dies bedeuten, dass die Linke mit 40,2 Prozent die große Mehrheit hätte. Es folgten dann rechnerisch: CDU: 19,1 Prozent, SPD: 17,1 Prozent, Grüne: 13,1Prozent, AfD: 10,6 Prozent.

Foto: Antje Stein

Insbesondere der PoWi-LK der Q4 hatte sich zuvor intensiv mit der Wahl befasst und auch Prognosen erstellt. Außerdem hatte die ASS für alle Schülerinnen und Schüler der 12. und 13. Klasse eine Podiumsdiskussion organisiert, auf der zum Großteil die tatsächlichen Wahlkreis-Direktkandidaten von sechs Parteien zu vorbereiteten und relevanten politischen Themen ihre Positionen darstellen könnten.

In diesem Jahr wählten die Klassen und Kurse im Rahmen des Politik- und Wirtschaft-Unterrichts. Dafür standen Wahlkabinen und – urnen zur Verfügung. Die Auszählung fand im „Wahlbüro“ (Lehrerzimmer) der Schule mit 12 Helferinnen und Helfern statt.

Die Juniorwahl ist ein bundesweites Angebot an Schulen, um das Interesse junger Menschen an Politik zu wecken. Dahinter steckt die bundesweite Initiative Kumulus e.V., die sowohl von zahlreichen Stiftungen, Ministerien und anderen Gremien gefördert wird (https://www.juniorwahl.de). Im Rahmen von Landtags-, Bundestags- und Europawahlen werden Lehrkräfte und Schülerinnen und Schüler dabei unterstützt, eine realitätsgetreue Wahlsimulation an ihrer Schule zu organisieren und durchzuführen. Die Albert-Schweitzer-Schule macht von diesem Angebot regelmäßig Gebrauch.

Ziel der Juniorwahl ist es, Begeisterung für politische Teilhabe und gesellschaftliches Engagement zu wecken, Meinungsbildungsprozesse zu fördern und das Urteilsvermögen zu stärken sowie Wertschätzung des demokratischen Systems zu vermitteln. Im Jahr 2021 nahmen an der Juniorwahl zur Bundestagswahl 2021 rund 4.500 Schulen und 1.500.000 Schülerinnen und Schüler teil.

Foto: Antje Stein

„Bei der Juniorwahl geht es um das Üben und Erleben von Demokratie“, fasst Wahlleiterin Antje Stein zusammen. Für ihre Fachschaft und auch für die Schulleitung ist die Teilnahme an den Juniorwahlen inzwischen fester Bestandteil des Schullebens. Schulleiter Christian Bolduan: „Zunächst steht das Thema ‚Demokratie und Wahlen‘ auf dem Stundenplan – abschließend geht es dann an die Wahlurne.“

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