Tanz, Klamauk und PolitikWieder da: Die Altenburger Faschingssitzung begeisterte im vollen DGH
ALTENBURG (ol). Nach fünfjähriger Pause erlebte der Altenburger Fasching am Samstag ein grandioses Comeback. Das abwechslungsreiche Programm mit Tanz, Büttenreden und humorvollen Einlagen im vollbesetzten Dorfgemeinschaftshaus ließ die Gäste von Beginn an mitfeiern und hielt bis in die frühen Morgenstunden die Stimmung hoch.
Fünf Jahre hatten sie auf den Fasching des SVA gewartet, die Altenburger Narren, umso mehr ließen sie es krachen am vergangenen Samstag im Altenburger Dorfgemeinschaftshaus, das viele eifrige Hände nicht nur zu einer bunten Narrenhalle, sondern gleich zum Austragungsort der Helene-Fischer-Show umgebaut hatten, wie es in einer Pressemitteilung des SVA heißt.
Als blonde Schönheit mit starker Stimme begrüßte dann auch Moderatorin Stephanie Ebert ihren Co-Moderator Florian Silbereisen alias Manuel Spahn auf der Bühne – und das Publikum feierte vom ersten Moment an kräftig mit. Schon der erste Programmpunkt – der Auftritt der ACC Konfettis – sorgte für Begeisterung: Zu Recht, denn die fünf Gardedamen boten eine großartige Choreographie kraftvoll dar und ernteten viel Beifall.
Erstmals auf der Altenburger Faschingsbühne präsentierte sich Traudi Schlitt, die als Holly Aperolli das Dorfgeschehen Revue passieren ließ: Von den Rallyes der Pizzafahrer über die Qualitäten verschiedener Bautrupps bis hin zu einem Blutbad der besonderen Art hatte sie viele witzige Begebenheiten sowie kleine und größere Malheure zu Papier gebracht. In ihrer Rede würdigte sie auch den Ahleburger Lappearsch Rainer Paul, der bis zu seinem Tod die Arbeit des Dorfchronisten in Altenburg unvergleichlich ausgefüllt hatte.
Nachdem die selbsternannte Aperolfachkraft mit ihrem Team die ganz in Orange getaucht Bühne wieder verlassen hatte, ging es mit dem Tanz von #dieDritte wieder mächtig zur Sache: Junge Männer in Baströckchen zeigten dynamische Moves, für die sie sich direkt für die nächste Helene-Fischer-Show qualifizieren würden, wie die Sängerin auf er Altenburg versprach. In jedem Fall sind sie heiße Anwärter auf die Nachfolge im Männerballett.
Einen Schwarzlichttanz zum Fasching gibt es nur auf er Altenburg, und jedes Mal wieder zaubern die Castle Hill Girls mit Leuchtstreifen, verschiedenen leuchtenden Accessoires und einem irren Musik-Mix einen Auftritt der ausgefallenen Art auf die Bühne. Dazu scheuen die Aufbauhelfer keine Mühe, denn jede Lichtquelle muss zu diesem Zeitpunkt ausgeschaltet sein. Die Wirkung ist es auf jeden Fall wert, wie der tosende Applaus des Publikums verriet. Einen weiteren besonderen Tanz hatten die „Zeller“ mitgebracht. Zwei junge Männer mit sehr kurzen Beinen tanzten zu einer schier unendlichen Abfolge an Partyhits, bei denen die Gäste fleißig mitsangen. Wer sich fragte, um wessen Beine (die kurzen) und Arme (an deren Ende sich lackierte Fingernägel zeigten), es sich handelte, der wurde bei einem Blick auf die Mitwirkenden von vier weiteren Helfern überrascht, die für das Gelingen dieser witzigen Aktion sorgten.
Den zweiten Teil des Abends rundete die Büttenrede des Bürgermeisters ab. Stephan Paule ist ein treuer Gast in der Altenburger Narhalla und ließ sich in diesem Jahr über die Park- und Fahrgewohnheiten der Altenburger aus, bevor er insbesondere die jüngeren Gäste bat, sich doch nachhause zu begeben, um am Nachwuchs zu arbeiten. Schließlich richte sich sein Salär nach der Anzahl der Einwohner, und er könne ja nicht alles selbst machen. Nach einem politischen Blick nach Alsfeld und in die Welt würdigte auch er die Leistungen von Rainer Paul.
Ganz im Zeichen von Klamauk stand schließlich der letzte Teil des Abends, den die Fantastischen Vier eröffnen. Sie stehen bekanntlich dafür, dass sie keine optischen, erotischen oder gar peinlichen Herausforderungen scheuen, und präsentierten als Badenixen in Schwimmanzügen und mit blumengeschmückten Badehauben ein nie dagewesenes Wasserballett, das die Gäste dieses Abends nun auf immer vor Augen haben werden, wenn sie das Lied „Time to say Goodbye“ hören. Heinz and Friends, hoffentlich nur vorübergehend zum Trio geschrumpft, traten in diesem Jahr als genau die Formation dieses Namens aus den 80er-Jahren auf und präsentierten Gesang, Slapstick, Überraschungen und ganz viel Humor. Der Saal brodelte mit Heinz Heilbronn als Rhythmuswunder, Stephan Paule als Frontman und Stephanie Ebert als Women of the Match. Wie immer war der krönende Abschluss des Abends ein Männerballett, das „vermutlich ältestes Männerballett Deutschlands“, wie Moderator Silbereisen mutmaßte. Diesem Umstand angepasst war die neue Choreographie, in der die Altenburger Herren auf Frauenkleidung fast aller Art verzichteten. Zu Liedern wie „Banküberfall“ inszenierten sie auf der Bühne eine wilde Gangsterjagd.
Der Rest des Abends bleibt von Berichterstattung jeder Art verschont. Musikus Bernd Scheuer, der schon die Veranstaltung mit Tuschen, Liedern und Schunkelrunden begleitet hatte, sorgte für Tanzmusik, denn die Faschingsnacht in Altenburg ging bis kurz vorm Kinderfasching am Sonntagnachmittag.
Fotos: Schlitt
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