Martina Zenker von „mama afrika spiritwork“ verbindet fairen Handel mit Umweltschutz und sozialer GerechtigkeitBrücke zwischen den Kulturen – Fairer Handel stärkt Gemeinschaften
ALSFELD (ol). Martina Zenker vom Unternehmen „mama afrika spiritwork“ präsentierte kürzlich in einem Vortrag im Alsfelder Weltladen die Bedeutung des fairen Handels für Handwerkskooperativen in Südafrika. Dabei betonte sie die Notwendigkeit, Menschen in benachteiligten Regionen zu unterstützen, um Bildung, Gesundheit und ein besseres Einkommen zu fördern. Zenker setzt sich mit ihrem Unternehmen für nachhaltige und ethische Produktionsweisen ein.
Über guten Zuspruch zu ihrem Vortrag über „Growing Paper“ und die Bedeutung von Fairem Handel für kleine Kooperativen in Südafrika freuten sich vor wenigen Tagen die Veranstalterinnen im Alsfelder Weltladen gemeinsam mit der Referentin Martina Zenker. Sie hat vor einigen Jahren das Unternehmen „mama afrika spiritwork“ gegründet und berichtete über dessen Entstehung, über Land und Leute und über die Produkte, wie der Weltladen in einer Pressemitteilung bekanntgibt.
Diese hatte sie natürlich auch mitgebracht, denn neben dem Samenpapier, das im Sortiment des Weltladens zu finden ist, fertigen die Handwerkerinnen in Südafrika weitere farbenfrohe Produkte wie Armbänder oder kleine Skulpturen, gefertigt aus Gras, Soja, recyceltem Messing oder Papier. Auch Perlen und Federn werden zu schönen Dingen verarbeitet.
„Trotz großer Fortschritte in der Armutsbekämpfung bleiben Einkommensungleichheit, hohe Arbeitslosigkeit und ein unzureichendes Bildungssystem ein zentrales Problem in Südafrika“, stieg die Referentin direkt ein. Daraus ergibt sich für sie die Bedeutung, gerade die Menschen mit fairem Handel zu unterstützen, die von den Bemühungen der Regierung, eine gleichberechtigte Gesellschaft zu fördern, bisher wenig profitieren. Hohe Arbeitslosigkeit und ein niedriges Bildungsniveau führten zu einem niedrigen Lebensstandard vieler Menschen. Auch die Lebenserwartung ist vergleichsweise gering: Männer werden in der Regel nur 61 Jahre alt, Frauen 68 (Vergleich zu Deutschland: Männer werden hier durchschnittlich 78 Jahre alt, Frauen 83). Nach wie vor spielt die Immunerkrankung HIV eine große Rolle.
Gegründet hat Martina Zenker ihr Unternehmen nach einer Reise durch Südafrika, die Transkei und Swasiland vor 25 Jahren. Ihr Ziel: Perspektiven schaffen, Bildung und Gesundheit fördern und afrikanische Produkte in Europa bekannt machen Heute ist mama afrika spiritwork ein Fair-Trade-B2B-Unternehmen, für handgefertigte Geschenke, Schmuck und Wohnaccessoires. Es arbeitet direkt mit Kunsthandwerkern in eSwatini, Simbabwe und Südafrika zusammen. Der Fokus liegt auf einem ethischen, verantwortungsvollen Handel mit Blick auf Nachhaltigkeit und kulturelle Werte, wie Zenker ausführte. Hier werden insbesondere Frauenkooperativen berücksichtigt, es werden lokale Fertigkeiten gefördert und nachwachsende Ressourcen verwendet. Auch traditionelle Designs spielen eine große Rolle. mama afrika spritwork bietet den Handwerkerinnen soziale Unterstützung durch Schulgeld und Sicherheitsmaßnahmen und erfüllt die Kriterien der WFTO (World Fair Trade Organization). Mit ihrer Arbeit setzen sich Martina Zenker und ihre Mitarbeitenden für den Erhalt traditioneller Handwerkskunst in den Herkunftsländern ein sowie für selbstbestimmte Arbeitsmöglichkeiten für Frauen. Als einen Meilenstein in der Unternehmensgeschichte bezeichnete Zenker in ihrem Vortrag die Einladung des südafrikanischen Handelsministeriums zur Förderung nachhaltiger Produktionsnetzwerke im Rahmen des WFTO Kongresses in Kapstadt.
In ihrem Vortrag ging Martina Zenker auch auf die Herstellung des „Growing Paper“ ein. Handgefertigt wird es in mehreren Schritten ohne chemische Zusätze und birgt deutsches Saatgut von Blumen oder Gewürzen. „Mit dem auch im Weltladen erhältlichen Papier können im südafrikanischen Malmesbury 40 Arbeitsplätze gesichert werden“, zeigte sich die Referentin erfreut. „Unser Ziel ist es eine Brücke zwischen den Kulturen zu sein“, so Zenker weiter. „Viele Produkte erzählen eine Geschichte – von Handwerkskunst, Tradition und Gemeinschaft.“ Die Gäste im Weltladen ließen sich gerne darauf ein.
Immer auf dem Laufenden über den Weltladen und seine Aktivitäten kann man mit einem Blick auf die Website bleiben.
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