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Konzert der renommierten Pianistin begeistert Publikum mit abwechslungsreichem Programm„Reise ins Licht“ – Weltklassik mit Nadejda Vlaeva

SCHWALMTAL (ol). Die gefeierte Pianistin Nadejda Vlaeva kehrte mit ihrem neuen Programm „Reise ins Licht“ nach Schwalmtal zurück und verzauberte das Publikum im Melchiorsgrund mit einem abwechslungsreichen Repertoire, das von Beethoven über Chopin bis hin zu Debussy und Busoni reichte. Das Konzert hob sich durch seine heiteren und musikalisch facettenreichen Stücke ab und endete mit herzlichem Austausch zwischen Vlaeva und dem Publikum, das mit Standing Ovations dankte.

Mit ihr begannen die Weltklassik–Konzerte im Melchiorsgrund, als sie, die Klavierprinzessin aus einem Märchen der Zukunft, wie eine musikalische Verheißung direkt aus New York einflog und in Schwalmtal „landete“. Vergangenen Sonntag war sie erneut ein gefeierter Star in vertrauter Umgebung. „Ich komme nachhause!“, so eröffnete sie ihr Konzert mit dem neuen Programm: „Reise ins Licht!“, wie der Melchiorsgrund in einer Pressemitteilung berichtet.

Nadejda Vlaeva, war bereits in jungen Jahren Preisträgerin einer Reihe internationaler Wettbewerbe und wurde vor einem Jahr zur Musikerin des Jahres in Sofia gekürt. Die FAZ schrieb „[…] eine derjenigen außerordentlichen Pianistinnen, auf die wir alle hoffen – sie aber selten sehen. Das geht zu Herzen!“ Besondere Auszeichnungen und Anerkennungen hat sie für ihre außergewöhnlichen CD-Einspielungen erhalten. Sie nahm als erste Pianistin die kompletten Bach-Transkriptionen von Camille Saint-Saëns auf und erhielt den Grand Prix „Liszt“ für ihre CD „Piano Music of Liszt“.

Während die vorigen Programme meist von slawischen Komponisten geprägt waren, deren ausdruckstarken Werke vornehmlich in Moll Tonarten gehalten waren, erwartete die Musikliebhaber diesmal eine farbenfrohe Reise durch die Musikmetropolen Europas, mit überwiegend in heiterem Durcharakter gehaltenen Werken. Die erste Station war Wien, mit Andante favori F-Dur, welches eine Hommage Ludwig van Beethovens an die unerfüllt gebliebene Liebe zu Josephine von Brunswick darstellte, gefolgt von der Sonate Nr. 6 F-Dur, heiter, beschwingt und ausdrucksstark in Allegro, Allegretto und Presto.

Anschließend ging die Reise weiter nach Paris zu besonderen Werken Frédéric Chopins: Dem eigens für seinen Verleger komponierten Prélude Nr. 25 cis-Moll op. 45, das zwar in Moll beginnt und endet, aber einen ausgedehnten Mittelteil in Dur beinhaltet, sowie die einzige Tarantelle As-Dur op. 43 und das quirlige Scherzo Nr. 1. Die Tarantella, so erfuhr das Publikum von Nadejda Vlaeva, hat als süditalienischer Tanz, eine giftige Spinne, die Tarantel, als Namensgeberin. Als es noch keine wirksamen Medikamente dagegen gab, sollte nach dem schmerzhaften Biss der Spinne, ekstatisches Tanzen zur Linderung beigetragen haben, später dies dann als Volkstanz kultiviert worden sein.

Es folgten nach der Pause die „Barcarolle Nr. 1″ von Gabriel Fauré und die „8 Valses Nobles et Sentimentales“ von Maurice Ravel, der sich bei der Namensgebung von Franz Schubert inspirieren hat lassen, dessen gleichlautenden Werke allerdings fast hundert Jahr früher entstanden waren. Die Uraufführung dieser Werke fand als Kuriosität der damaligen Zeit in einer Art Ratespiel statt. Das Publikum sollte raten, wer der jeweilige Urheber der anonym vorgetragenen Kompositionen war und dabei tauchten dann Namen wie Erik Satie und Claude Debussy auf – 2025 jährt sich Ravels Geburtstag zum 150. Mal – wir feierten schon mal am Sonntag.

Weiter ging die Reise virtuell, denn der Komponist hatte sie nie betreten, auf die griechische Insel Kythira, wo der Sage nach die Liebesgöttin Aphrodite dem Meeresschaum entstiegen sein soll. Eine Illustration dieses Geschehens hatte Claude Debussy zu seinem Klavierwerk „L‘Isle joyeuse L 106″ inspiriert, welches Nadejda Vlaeva gefühlvoll illustrativ zelebrierte und die Zuhörer in einem mythischen musikalischen Zauber einfing.

Den Abschluss der musikalischen Reise bildete die Sonatina Nr. 6. „Kammer-Fantasie über Carmen“ nach Georges Bizet BV 284 des italienischen Komponisten Ferrucio Busoni. Das bewegte tänzerische Szenario entführte das Publikum in die südliche temperamentvolle Atmosphäre von Sevilla.

Nach den „Standing Ovations“ beruhigte Nadejda Vlaeva die aufgewühlten Gemüter mit zwei Zugaben von Franz Schubert und Frédéric Chopin und zeigte sich im Anschluss von ihrer herzlich-charmanten und kommunikativen Seite. Wie schon in der Pause, mischte sie sich bereitwillig unter das Publikum, beantwortete Fragen zu ihrer musikalischen Karriere und zu ihrem Programm, oder plauderte kurzweilig mit den Besuchern der Gemeinschaft Altenschlirf und den Bewohnern von Melchiorsgrund, die sie bereits in der Anmoderation als ihre Freunde bezeichnet hatte. Die zwanglose Atmosphäre, die natürliche Berührungsnähe von Künstler und Publikum, die in den großen Konzertsälen so nicht möglich ist, machen die Weltklassik-Konzerte im Melchiorsgrund zum besonderen Erlebnis. Die nächste Möglichkeit einer musikalischen Begegnung der besonderen Art ergibt sich am Sonntag, 9. März, um 17:00 im Theatersaal in Melchiorsgrund.

Ruslan Gasratov, unter anderem Solist des berühmten „Virtuosen Orchesters Odessa“ und des „philharmonischen Symphonieorchesters“ Tiraspol gastiert mit seinem Programm „von Bach bis Prokofjew“. Reservierung unter Tel.: 0151 125 855 27, info@weltklassik.de und auf www.weltklassik.de möglich.

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