Offene Diskussion zu Klimaschutz, Migration und Sicherheit beim Wahlkampfauftakt der Grünen im Kreis Gießen-VogelsbergMichel Zörb stellt sich als Direktkandidat der Grünen in Ilsdorf vor
ILSDORF (ol). Bei einer Wahlveranstaltung in Ilsdorf präsentierte sich der 27-jährige Michel Zörb als Direktkandidat der Grünen für den Wahlkreis Gießen-Vogelsberg. Zörb betonte die Bedeutung einer Kombination aus Klimaschutz und sozialer Gerechtigkeit und forderte offensive Lösungen in der Migrationspolitik. In einer regen Diskussion wurden auch die Herausforderungen im Klimaschutz und Fragen der öffentlichen Sicherheit thematisiert.
Im Dorfgemeinschaftshaus in Ilsdorf fand dieser Tage eine Wahlveranstaltung der Mücker und Homberger Grünen statt, bei der Michel Zörb sich als Direktkandidat für den Wahlkreis Gießen-Vogelsberg vorstellte. Zörb ist 27 Jahre alt, in Lützellinden aufgewachsen und als Projektleiter im Bereich Erneuerbare Energien tätig, so berichten die Grünen in einer Pressemitteilung.
Zu Beginn begrüßten der Vorsitzende des Grünen-Kreisverbands, Freddy Plitzko, und der Fraktionsvorsitzende im Kreistag, Dr. Udo Ornik, die Anwesenden. Beide betonten, dass die Veranstaltung ausdrücklich nicht als reine Wahlkampfrede geplant war, sondern Raum für offene Diskussionen bieten sollte.
Zörb stellte zuerst seinen persönlichen Werdegang vor und schilderte seine enge Verbundenheit mit der Region. Anschließend erläuterte er seine politischen Vorstellungen, die von der Stärkung erneuerbarer Energien und einer bezahlbaren Energieversorgung über eine verbesserte Infrastruktur bis hin zu mehr Bildungsgerechtigkeit und Innovationsförderung reichen. Dabei sei es ihm besonders wichtig, dass Klimaschutz und soziale Gerechtigkeit Hand in Hand gehen und Familien mit kleineren und mittleren Einkommen gezielt entlastet werden.
In der anschließenden Diskussion kamen vor allem Fragen rund um aktuelle sicherheitspolitische Themen und die Migrationspolitik auf. Mehrere Teilnehmende äußerten die Sorge, dass jeder neuerliche, verurteilenswerte Anschlag schnell von rechten Parteien instrumentalisiert werde. Auch die CDU nutze solche Ereignisse, so wurde kritisch angemerkt, um Druck auf SPD und Grüne auszuüben. Zugleich wurde gefordert, dass die Grünen bei der Migrationsfrage eigene, offensive Lösungen präsentieren und sich nicht nur an CDU und AfD abarbeiten sollten. Wo die Sicherheit gefährdet sei, müsse man Datenschutzgrenzen und unterschiedliche Länderregelungen genauer prüfen, um Anschläge besser verhindern zu können. Gleichwohl war man sich einig, dass selbst in Staaten mit härterem Vorgehen gegen potenzielle Attentäter Anschläge nicht verhindert werden können.
Mehrfach wurde betont, wie sehr gelungene Migration das Land voranbringen könne, während klar sein müsse, dass gegen Kriminelle und Staatsfeinde konsequent vorgegangen werden solle – bis hin zur Abschiebung nach Ablauf von Strafen oder Aufenthaltstiteln. Umgekehrt gelte es, all jenen, die wirklich Asyl brauchen, und Menschen, die schon seit Jahrzehnten in Deutschland leben und das Land bereichern, die Angst vor Schikanen oder Ausgrenzung zu nehmen.
Ein weiterer Themenblock drehte sich um den Klimaschutz. Viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer zeigten sich enttäuscht, dass Deutschland und andere Industriestaaten manche Fortschritte beim Umwelt- und Klimaschutz gerade rückgängig machten – sei es aus Angst vor vermeintlichen Wohlstandsverlusten oder wegen gezielter Propaganda von Staaten wie Russland, von großen Ölkonzernen und durch eine kurzsichtige Haltung einzelner Branchen, etwa der deutschen Automobilindustrie. Zörb bekräftigte, dass eine umweltfreundliche Politik auch wirtschaftliche Chancen berge und dafür sorge, dass Arbeitsplätze der Zukunft entstehen.
Am Ende der Veranstaltung lobte Dr. Udo Ornik die offene, sachliche Debatte und äußerte den Wunsch, dass weitere Treffen dieser Art folgen sollten, damit Bürgerinnen und Bürger den Austausch mit politischen Akteuren weiterhin auf direktem Wege suchen können. Er dankte Michel Zörb für dessen Engagement und dafür, dass er sich trotz aktueller Herausforderungen bereit erklärt habe, als Direktkandidat anzutreten und den Grünen in Gießen-Vogelsberg ein Gesicht zu geben.
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