Prävention sexualisierter GewaltTheaterstück „Finger weg von Julia“ in Grundschulen im Vogelsbergkreis
VOGELSBERGKREIS (ol). Das Mathom-Theater führt mit „Finger weg von Julia“ ein Präventionsstück gegen sexualisierte Gewalt an Grundschulen im Vogelsbergkreis auf. Eltern haben die Möglichkeit, das Stück vorab zu sehen und gemeinsam mit Experten das Thema zu diskutieren. Diese bewährte Kombination stärkt Kinder in ihrem Selbstbewusstsein und ihrer Fähigkeit, Grenzen zu setzen.
Wie kann man Kinder frühzeitig für das Thema sexualisierte Gewalt sensibilisieren, ohne ihnen Angst zu machen? Die Antwort darauf gibt das Ensemble „Mathom-Theater“ mit seinem Präventionsstück „Finger weg von Julia“, das in diesen Wochen an einigen Grundschulen im Vogelsbergkreis aufgeführt wird – so auch an der Dieffenbachschule in Schlitz, wie der Vogelsbergkreis in einer Pressemitteilung berichtet. Bereits am Vorabend hatten die Eltern Gelegenheit, sich die Aufführung einmal selbst anzusehen und sich im Anschluss mit der Fachstelle gegen sexualisierte Gewalt an Kindern und Jugendlichen des Kreises zum Thema „sexualisierte Gewalt an Kindern“ auszutauschen.
Das Theaterstück setzt auf eine einfühlsame und altersgerechte Darstellung, um Kindern wichtige Botschaften zu vermitteln: Jedes Kind hat das Recht, über seinen Körper selbst zu bestimmen. Es lernt, Grenzverletzungen zu erkennen und in unangenehmen Situationen selbstbewusst „Nein“ zu sagen – auch gegenüber Erwachsenen. Mithilfe des Theaterstücks wird die Thematik für Eltern und Kinder greifbar und gibt ihnen Sicherheit. Besonders der Austausch im Rahmen des Elternabends hilft, das Thema auch zu Hause behutsam anzusprechen.
„Die Kombination aus Elternabend und Kinderaufführung hat sich als wirkungsvolles Konzept bewährt: Eltern werden in das Thema einbezogen und bekommen praktische Tipps, wie sie ihre Kinder stärken können“, erklärt Vladimira Kruskova von der Fachstelle im Vogelsbergkreis.
„Die Aufführungen des Mathom-Theaters sind mittlerweile seit 20 Jahren ein fester Bestandteil der Präventionsarbeit im Vogelsbergkreis. Jährlich werden die Puppenspieler nicht nur in Grundschulen, sondern auch in Kindertagesstätten eingeladen, um die Kinder in ihrer Entwicklung zu begleiten und frühzeitig zu stärken. Die langjährige Zusammenarbeit zeigt, wie wichtig nachhaltige Präventionsarbeit ist, um Kindern Werkzeuge an die Hand zu geben, mit denen sie sich selbstbewusst und sicher in ihrer Umwelt bewegen können“, verdeutlicht Kruskova.
Die Fachstelle gegen sexualisierte Gewalt im Vogelsbergkreis begleitet das Projekt und unterstreicht die Bedeutung frühzeitiger Prävention: „Kinder müssen wissen, dass sie auf ihr Bauchgefühl hören dürfen und dass es immer jemanden gibt, der ihnen glaubt und hilft.“
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