VOGELSBERG (ol). Die Evangelischen Dekanate Vogelsberg und Büdinger Land feierten mit einer Delegation aus der Diözese East Kerala 30 Jahre partnerschaftliche Zusammenarbeit. Highlights des Besuchs waren kulturelle und kirchliche Veranstaltungen sowie intensive Gespräche über ökumenische Projekte. Die Begegnungen zeigten, wie gelebter Glaube Menschen über Kontinente hinweg verbindet.

Seit über 30 Jahren verbindet die Evangelischen Dekanate Vogelsberg und Büdinger Land eine lebendige Partnerschaft mit der Diözese East Kerala in Indien. Diese besondere Verbindung wurde im Januar durch den Besuch von Bischof Francis und Tangia Joykumar, Mitglied der Diözesanleitung, gefeiert. Die Gäste erlebten anderthalb Wochen voller kultureller, kirchlicher und persönlicher Begegnungen, geprägt von Gastfreundschaft und spannendem Austausch, das berichtet das Evangelische Dekanat Vogelsberg in einer Pressemitteilung.

Nach der Ankunft in Frankfurt wurden die Gäste herzlich im Vogelsberg empfangen. Der erste Tag bot Einblicke in soziale und pädagogische Arbeit: Nach einem Besuch der Evangelischen Kita am Rodenberg in Alsfeld und einer Führung durch die Walpurgiskirche fand ein Austausch bei „La Strada“ statt. Am Samstag reiste die Delegation nach Eisenach, begleitet von engagierten Damen des Internationalen Frauencafés. Der Besuch des ehemaligen Grenzbeobachtungsturms „Winterliete“, der Wartburg und des Bachhauses bot eine beeindruckende Mischung aus Geschichte, Kultur und theologischen Verbindungen.

Der Sonntag stand im Zeichen der Partnerschaft: In Hergersdorf wurde ein festlicher Gottesdienst gefeiert, den die Pfarrerinnen Dorothea Witznick und Dorothée Tullius-Tomášek leiteten. Bischof Francis hielt eine inspirierende Predigt über Mitgefühl und Solidarität. Musikalisch begleitet wurde der Gottesdienst vom Posaunenchor Hopfgarten, Silke Schmidt an der Orgel und Konfirmand:innen des Gruppenpfarramts unter Leitung von Gemeindepädagoge Mischa Jung. Ein Besuch der Wallenröder Kirche mit einem verschneiten Blick vom Kirchturm rundete den Tag ab.

Am Montag führte eine Stadtführung durch Alsfelds Altstadt die Delegation zu historischen Highlights wie dem Rathaus und der Walpurgiskirche. Im Dekanat Vogelsberg wurden die Gäste herzlich empfangen, während Mitarbeitende bei Kaffee und Kuchen über ihre Arbeitsbereiche informierten. Themen wie der Lutherweg und der Jugendkirchentag 2026 in Alsfeld wurden ebenso besprochen.

Der Dienstag bot einen starken Kontrast: In Frankfurt erkundete die Delegation das Bibelmuseum und besuchte das Zentrum Ökumene der EKHN, wo sie mehr über ökumenische Arbeit in Hessen erfuhren. Die Eindrücke der pulsierenden Großstadt standen in spannendem Gegensatz zu den ruhigen ländlichen Erlebnissen im Vogelsberg.

Am Freitag war das Spenderfest in Nidda im Dekanat Büdinger Land ein besonderer Höhepunkt. Die Dekaninnen Dr. Dorette Seibert und Birgit Hamrich sowie Ulrike Martin, Vorsitzende des Partnerschaftsausschusses, eröffneten den Abend. Dank galt den Ökumene-Referentinnen Dr. Carolin Braatz und Elisabeth Engler-Starck, die den Besuch und das Fest mit großem Engagement vorbereitet hatten. Waltraud und Dieter Spieker berichteten von ihrer jährlichen Kleiderbörse, Pfarrer Markus Christ zeigte bewegende Bilder der Indienreise, und die Evangelische Jugend, vertreten durch Tobias Brickum und Hannah Haase, sorgte mit alkoholfreien Cocktails für eine Erfrischung.

Bischof Francis sprach über die Projekte in Kerala, insbesondere die Hostels, die Kindern aus abgelegenen Regionen den Schulbesuch ermöglichen. Nach einem köstlichen indischen Essen überreichte er Gewürze aus Kerala als Dankeschön an die Spender und den Partnerschaftsausschuss.

Am Sonntag nahm die Delegation an der feierlichen Einführung von Prof. Dr. Christiane Tietz als Kirchenpräsidentin der EKHN und der Verabschiedung von Dr. Volker Jung in der Wiesbadener Lutherkirche teil – ein würdiger Abschluss ihrer Reise. Nach einigen Tagen im Dekanat Büdinger Land werden Bischof Francis und Tangia Joykumar Ende Januar ihre Heimreise nach Kerala antreten.

„Diese Partnerschaft lebt von Begegnungen und gegenseitigem Lernen. Sie zeigt, wie Glaube uns weltweit verbindet“, resümierte die Vogelsberger Ökumene-Referentin Dr. Carolin Braatz. Ein herzlicher Dank gilt allen, die diese besondere Verbindung durch Spenden, Gastfreundschaft und persönliches Engagement lebendig halten.