Alsfelder InnenstadtIdeen gesucht: Wie lassen sich graue Verteilerkästen verschönern?
ALSFELD (jal). Die Alsfelder Altstadt hat nicht nur schöne Fachwerkhäuser. In immer mehr Ecken tauchen graue Verteilerkästen für Strom und Internet auf. Ein OL-Leser fragt sich, ob das sein muss. Die Stadt und die zuständigen Firmen signalisieren Bereitschaft, etwas zu ändern.
Manchmal im Leben muss man eben Kompromisse machen. So könnte man das Problem mit den Verteilerkästen zusammenfassen. Schön sind sie nicht, aber in der heutigen Zeit schlicht und einfach notwendig. Irgendwo müssen Versorgungsleitungen wie Strom und Internet ja gebündelt werden.
Dennoch wandte sich ein OL-Leser mit der Frage an unser Magazin, ob man da nicht was machen könne. Muss das denn wirklich sein, dass diese Kästen an immer mehr Orten auftauchen und von Alsfelds eigentlichen Schätzen, den Fachwerkhäusern, ablenken?
Anruf beim Bürgermeister. Stephan Paule sagt, das Problem sei der Stadt durchaus bekannt, der Leser habe sein Anliegen der Verwaltung ebenfalls schon vorgetragen. Man überlege auch schon, wie sich die Sache lösen lasse. Die Kästen seien notwendig, aber vielleicht gibt es ja Wege, wie man sie verschönern könnte. Sie bunt anmalen, in Gestalt kleiner Fachwerkhäuschen, vielleicht? Der Bürgermeister zeigt sich offen – verweist aber auf die Firmen, die die Eigentümer der Kästen sind. Mit ihnen müsse man über solche Ideen sprechen.
Na, das lässt sich doch lösen. Schriftlich fragt OL beim Stromnetzbetreiber OVAG, sowie den Internetbetreibern Telekom und TNG an. Wie sieht es aus, müssen die grauen Kasten wirklich grau bleiben? Die Antworten dürften den Leser freuen.
Das sagen die Kästen-Eigentümer
Die Telekom-Pressestelle sagt, dass man versuche die Kästen so zu platzieren, dass sie „möglichst wenig ins Straßenbild eingreifen“. Und dazu schickt sie gleich eine ganze Broschüre mit, in der erklärt wird, was man unternehmen muss, wenn man ihre Verteilerkästen umgestalten möchte. „Mit unserer Aktion ‚Aus grau wird bunt‘ bieten wir die Möglichkeit, Verteilerkästen – zum Beispiel mit lokalen Motiven – farblich zu gestalten. Interessenten können sich mit ihren Ideen an uns wenden“, heißt es dazu in der Antwort des Konzerns. Hier geht es zur Broschüre mit den Einzelheiten, die man für die Verschönerungsaktion wissen muss.
Die OVAG kann sich eine Umgestaltung ihrer Kästen ebenfalls vorstellen, wünscht aber keine Bemalung, sondern die Verwendung von speziellen Überziehern, die leicht entfernbar sein müssen. „Hierbei gilt es jedoch zu beachten, dass die Motive vorab mit der Marketingabteilung der OVAG abgestimmt und von dieser freigegeben werden müssen“, heißt es dazu aus der Presseabteilung des Unternehmens. Interessenten können sich via Mail an die verantwortliche Sachgebietsleiterin Britta Adolph wenden, Adresse: adolph@ovag.de.
Der Internetanbieter TNG zeigt sich ebenfalls offen dafür, seine Verteilerkästen umzugestalten. „Auch wir bei TNG haben keine Einwände gegen eine Gestaltung der Verteilerkästen und begrüßen die Idee, damit diese sich schön in das Alsfelder Stadtbild einfügen können. Sei es durch Bemalung oder Überzieher. Bezüglich der Motive freuen auch wir uns über eine vorherige Abstimmung“, so eine Sprecherin.
Somit steht einer einfachen Verschönerung der Alsfelder Altstadt eigentlich nichts mehr im Wege. Braucht es nur noch ein paar passende Motivideen und Alsfelderinnen und Alsfelder, die sich der Sache annehmen möchten.
Einfach schön in den Farben der Eintracht mit Graffiti stylen: schwarz, weiß, rot.