Neujahrsempfang im Haus Stephanus: Gemeinschaft, Musik und ZuversichtBehütet ins neue Jahr
ALSFELD (ol). Der Neujahrsempfang im Haus Stephanus in Alsfeld wurde zu einer bewegenden Feier der Gemeinschaft, geprägt von Musik der Mundart-Band „Halb6“ und inspirierenden Worten von Gemeindereferentin Sonja Hiebing. Mit einem vielfältigen Programm, das alle Generationen einband, setzte das Haus Stephanus ein starkes Zeichen für Inklusion und kulturelle Teilhabe.
Beim Neujahrsempfang des Hauses Stephanus wurde generationsübergreifende Gemeinschaft spürbar. Musik, bewegende Geschichten und persönliche Begegnungen machten die Veranstaltung unvergesslich, so hieß es in einer Pressemitteilung der Alsfelder Einrichtung.
Ein neues Jahr sei wie ein unbeschriebenes Blatt, das mit Zuversicht, Dankbarkeit und neuen Geschichten gefüllt werden will. Diese Botschaft zog sich wie ein roter Faden durch den Neujahrsempfang im Haus Stephanus, der von einer tiefen emotionalen Bindung zwischen Bewohnern, Angehörigen und Gästen geprägt war.
Der Nachmittag begann mit einer inspirierenden Andacht von Gemeindereferentin Sonja Hiebing, die anschaulich vermittelte, wie Gottes Segen das Leben behütet. Drei symbolische Hüte – vom Herrenhut bis zum Fahrradhelm – verdeutlichten, wie Gottes Kraft Sicherheit und Orientierung im Alltag schenkt. „Gott bewahrt uns nicht vor allen Stürzen, aber sein Segen schützt uns vor den schwersten Folgen“, erklärte sie.
Musik und Erinnerungen
Der Empfang wurde durch die musikalischen Beiträge der Mundart-Band „Halb6“ mit den Trio-Mitgliedern Jürgen Litzka, Günther und Peter Seim aus dem Vogelsbergkreis zu einem besonderen Erlebnis. Mit Liedern in heimischem Dialekt und Anekdoten aus vergangenen Tagen sorgten die Musiker für ausgelassene Stimmung und brachten ein Stück regionale Kultur ins Haus.
Musikalisch setzte die Band besondere Akzente, indem sie nicht nur bekannte Klassiker wie „Mit 66 Jahren“und „Über den Wolken“ spielte, sondern auch mit humorvollen Geschichten aus der Heimat beeindruckte. Sänger Jürgen Litzka erinnerte charmant an vergangene Zeiten: „Wer erinnert sich noch an die erste Rolltreppe in Alsfeld? Da war ich als Bub ständig auf und ab, bis die Batterie leer war!“ Neben Klassikern wie „Hessenland – mein Heimatland“ und „Runkelroiweroppmaschin“ widmete die Band ihr Lied „Rockel’s Hut“ der traditionsreichen Hutfabrik in der Region.
Mit einem Wunschkonzert, bei dem die Musiker von Tisch zu Tisch gingen und die Musikwünsche der Bewohner erfüllten, schufen sie persönliche und emotionale Momente. Eine Bewohnerin äußerte bewegt: „Es war sehr schön, zumal ich mich zum ersten Mal auf so etwas eingelassen habe. Besonders mit der Begleitung einer Freundin fühlte ich mich sicher.“
Vielfalt und Teilhabe
Das Programm des Neujahrsempfangs war geprägt von musikalischen Darbietungen und einer gemütlichen Atmosphäre, die aktiv zum Miteinander einlud. Besonders erfreulich war, dass unabhängig von Alter oder Mobilität alle Bewohner am Geschehen teilhaben konnten. Liebevoll dekorierte Tische, persönliche Begegnungen und ein abwechslungsreiches Programm boten den Rahmen für ein gelungenes Fest. Minh Luis, Leitung des Betreuungsdienstes, betonte: „Die Bewohner haben trotz ihrer Einschränkungen sichtbar Freude gehabt. Es ist ein tolles Beispiel für gelebte Inklusion.“
Dankbarkeit und Gemeinschaft
Minh Luis nutzte die Gelegenheit, um den Bewohnern, Angehörigen und engagierten Ehrenamtlichen ihren Dank auszusprechen. „Unsere Bewohnerinnen und Bewohner sind das Herzstück dieses Hauses. Ihre Geschichten, ihr Lachen und ihre Gemeinschaft machen das Haus Stephanus zu einem besonderen Ort“, sagte sie. Die Veranstaltung war Teil des Projekts „Pflegeheim – Mitte im Leben“, das generationsübergreifende Gemeinschaft fördern und Einsamkeit entgegenwirken soll.
Ein Ausblick ins Jahr 2025
Das Haus Stephanus plant auch in diesem Jahr ein vielfältiges Programm, das kulturelle und kreative Höhepunkte setzt. Neu sind die geplanten Events „Wertvolle Wege – Denkanstöße für Herz und Verstand“sowie Schreibwerkstätten in Kooperation mit Prof. Dr. Joseph Dehler, Buchautor und ehemaliger Rektor der Hochschule Fulda. Dehler wird durch inspirierende Gesprächsrunden den kreativen Austausch fördern. „Es ist eine großartige Veranstaltung – wunderbar organisiert und moderiert“, lobte er den Neujahrsempfang.
Zusätzlich stehen ein Kunstprojekt mit Gerlinde Kielburger und ihrer Gruppe vom Landenhausen-Verein sowie die Erinnerungspflege-Events „Reise durch das Märchenland der Brüder Grimm“ in Kooperation mit Frau Margot Naumann und ihren Freundinnen, ebenso wie Senioren-Karaoke mit Mathias Langer auf dem Programm. Diese Veranstaltungen sollen die Kreativität der Bewohner anregen, kulturelle Impulse setzen und gleichzeitig generationsübergreifende Verbindungen stärken. „Es ist eine großartige Gelegenheit, Kunst, Kultur und Gemeinschaft in den Alltag zu integrieren“, betonte Minh Luis.
Ein Fest mit Herz
Die gemütliche Atmosphäre mit dekorierten Tischen und leckeren Speisen trug ebenso zum Erfolg der Veranstaltung bei wie die Vielfalt der Programmpunkte. Am Ende des Tages blieb eine zentrale Botschaft: Gemeinschaft, Musik und die Freude an kleinen Dingen sind der Schlüssel zu einem erfüllten Leben – in jedem Alter. Mit einem gemeinsamen „Behütet auf deinen Wegen“ und einem Prost auf das neue Jahr endete der Empfang – ein inspirierender Auftakt in ein Jahr voller Möglichkeiten.
Fotos: Minh Luis/GFDE-Haus Stephanus
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