Stabile Beiträge trotz Modernisierung der AnlagenAbwasserverband Antrifttal verabschiedet Haushalt für 2025
ANTRIFTTAL (ol). Der Abwasserverband Antrifttal hat den Haushaltsplan 2025 mit einem Defizit von 81.000 Euro verabschiedet, das durch Rücklagen ausgeglichen werden kann. Trotz umfangreicher Investitionen in die Modernisierung der Kläranlagen bleiben die Beiträge für die beteiligten Kommunen stabil. Kritisch äußern sich Verbandsmitglieder über steigende Kosten durch verschärfte gesetzliche Vorgaben.
In seiner jüngsten Sitzung hat die Verbandsversammlung des Abwasserverbandes Antrifttal den Haushaltsplan und die Haushaltssatzung für das Jahr 2025 beschlossen mit einem leichten Defizit von rund 81.000 Euro im Ergebnishaushalt, das berichtet der Verband in einer Pressemitteilung.
Das diesjährige Defizit könne aber durch Rücklagen der vorangegangenen Jahre ausgeglichen werden. So können die Beiträge der beteiligten Kommunen aus Alsfeld, Kirtorf, Romrod und Antrifttal auch in diesem Jahr stabil gehalten werden, heißt es.
Im Vordergrund der Arbeiten stehen wie in den vergangenen Jahren die Erneuerung der Technik, die teilweise seit den 80er Jahren in Betrieb ist. „Rund 350.000 Euro wird in die Kläranlage Leusel investiert in neue Technik, einer Phosphatfällungsanlage und der Errichtung der Photovoltaikanlage, die sich aufgrund der vorbereitenden Arbeiten um ein Jahr verzögert hat“, erläutert Antrifttals Bürgermeister Dietmar Krist in seiner Funktion als Verbandsvorsteher.
Weitere Technik werde unter anderem im Pumpwerk Ober-Breidenbach und in der Kläranlage in Bernsburg verbaut, sowie die Rechnungsführung digitalisiert. „Insgesamt kann die finanzielle Lage des Verbandes trotz des negativen Ergebnisses noch als ausreichend bezeichnet werden, da der Verband über genügend Rücklagen verfügt“, erläutert Krist.
Mit einem Kostenaufwand von rund 1,1 Million Euro werden im Jahr rund 2 Millionen Kubikmeter Abwasser in den Anlagen in Bernsburg und Leusel gereinigt, wusste Dipl.-Ing. Winfried Konle vom Baugrund Institut für die Betriebsführung zu berichten. Kritisch sah er die immer neuen Vorgaben der Behörden, unter anderem durch die Änderung der Kommunalabwasserrichtlinie (KARL), die durch die verschärfenden Regeln der Bundes- und Landesgesetzgebung die Kosten für die kleinen Anlagen immer weiter erhöhen würden. Das Hauptproblem sei, dass Deutschland nicht von den Ausnahmeregelungen der EU-Richtlinien Gebrauch mache, sondern die Vorgaben oftmals noch erhöhen würde. „Hier muss dringend ein Umdenken stattfinden, da diese hohen Standards im ländlichen Raum zwar wünschenswert, aber auf Dauer nicht bezahlbar seien“, waren sich alle Anwesenden einig.
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