Lehrkräftemangel an Schulen in HessenNoch mehr unbesetzte Stellen an Schulen in Gießen und dem Vogelsbergkreis
GIESSEN/VOGELSBERGKREIS (ol). Im Schulamtsbezirk Gießen und Vogelsbergkreis fehlen im aktuellen Schuljahr über 31 Lehrkräfte, und landesweit sind mehr als 1.110 Stellen unbesetzt – ein Anstieg von 280 im Vergleich zum Vorjahr. Die GRÜNEN fordern die Landesregierung auf, den Lehrkräftemangel aktiv zu adressieren und schlagen unter anderem Quereinstiegsprogramme und den Ausbau multiprofessioneller Teams vor.
Im Schulamtsbezirk Gießen und Vogelsbergkreis fehlen im aktuellen Schuljahr über 31 Lehrkräfte – circa zehn mehr als noch im letzten Schuljahr. Der Lehrkräftebedarf kann an allen Schulformen außer der Grundschule (im Mittel) nicht vollständig gedeckt werden, wie es in einer Pressemitteilung von Bündnis 90 Die Grünen heißt. Hessenweit waren zum Stichtag 1. Oktober 2024 über 1.110 Lehrkräftestellen nicht besetzt – circa 280 mehr als im letzten Schuljahr. Das ergab eine Kleine Anfrage der GRÜNEN Landtagsfraktion in Wiesbaden. Dabei sei die Zahl von 1.110 unbesetzten Stellen noch die wohlwollende Interpretation der Ergebnisse – werden Stellenüberhänge, die es in manchen Schulamtsbezirken an manchen Schulformen gibt, nicht gegengerechnet, beläuft sich das Minus hessenweit sogar auf knapp 1.200 unbesetzte Stellen, heißt es.
Die Gießener Landtagsabgeordnete Katrin Schleenbecker kritisiert vor diesem Hintergrund die bisherige Bildungspolitik des neuen CDU-Kultusministers Armin Schwarz und der schwarz-roten Landesregierung in Wiesbaden: „Anstatt sich den Herausforderungen wie dem Lehrkräftemangel oder dem nach wie vor hohen Förderbedarf nach Corona anzunehmen, beschäftigt sich der neue Kultusminister bisher lieber mit Symbolthemen wie dem Genderverbot und der Frage, ob die Bun- desjugendspiele in der 3. und 4. Klasse nun ein Wettbewerb oder Wettkampf sein sollen. Das ist eine Politik des Aussitzens, der Ablenkungsmanöver und der falschen Prioritätensetzung!“
Die Zahlen zeigten, dass trotz vielfältiger Anstrengungen der letzten Jahre der Lehrkräftearbeits- markt auch in Hessen weiterhin angespannt sei. Abgeordnete, Julia Herz, zuständig für den Vo- gelsbergkreis: „Wir GRÜNEN fordern deswegen den Kultusminister und die gesamte schwarz-rote Koalition auf, endlich die wahren Herausforderungen an unseren Schulen konsequent anzugehen. Es müssen schnellstmöglich weitere Wege ins Lehramt geschaffen werden z.B. mit Quereinstiegs- Masterstudiengängen, der dualen Lehrkräfteausbildung oder der Öffnung des Quereinstiegs auch für Absolvent*innen der Hochschulen für Angewandte Wissenschaften. Zudem muss der Ausbau multiprofessioneller Teams vor allem an Schulen mit großen Herausforderungen weiter beschleu- nigt werden, um Lehrkräfte beispielsweise durch sozialpädagogische Fachkräfte gezielt zu ent- lasten.“
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