Kolumne von Ines Caspar, Vermögensmanagerin bei Aurum Vermögensmanagement GmbHGemischte Marktaussichten für das Jahr 2025
ALSFELD (ol). Die globalen Aktienmärkte sehen einem moderaten Wachstum von fünf bis zehn Prozent entgegen, angetrieben durch Gewinnwachstum in 2025. Während die US-Börsen unter möglichen Zinserhöhungen und handelspolitischen Unsicherheiten leiden könnten, bietet Europa Potenzial für eine Erholung. Schwellenländer bleiben Wachstumstreiber, doch der Einfluss von US-Politik und globalen wirtschaftlichen Herausforderungen vergrößert die Unsicherheit.
Zunächst einmal wünsche ich Ihnen von Herzen einen guten Start ins neue Jahr.
Das Jahr 2024 darf durchaus als sehr gutes Aktienjahr gelten. Der MSCI World erreichte sein Jahrestief gleich Anfang Januar bei gut 3.100 Punkten. Aktuell notiert er trotz der plötzlichen Vorweihnachtskorrektur fast 20 Prozent höher. Der DAX ist bei 16.726 Punkten gestartet ist liegt nun zum Jahreswechsel bei ca. 20.000 Punkten. Auch hier ein Plus von nahezu 20 Prozent.
Alles schien auf einen versöhnlichen Jahresausklang an den Börsen ausgerichtet zu sein. Die Jahresendrally hatte vielen wichtigen Aktienindizes im Dezember neue Rekordstände beschert. Ärgerlich nur, dass Jerome Powell den Marktteilnehmern mit seinen Aussagen nach dem jüngsten Zinsentscheid der US-Notenbank Fed gewissermaßen in die Weihnachtssuppe spuckte. Der Fed-Chef machte deutlich, dass die Leitzinsen in den Vereinigten Staaten im kommenden Jahr wohl weniger schnell sinken dürften als weithin erhofft.
Und wie geht es 2025 weiter?
Die wenigsten Anlagestrategen, Fondsmanager und Volkswirte sind wirklich pessimistisch, was das kommende Aktienjahr anbelangt. Sie trauen den Börsen im kommenden Jahr weitere Kursgewinne zu. Uneins sind die Investmentstrategen, Portfoliomanager und Chefökonomen allerdings bei der Frage, ob US-Aktien auch 2025 die Nase vorn haben werden. Der Handel wird auch jenseits der USA im Fokus stehen, wenn Trump die angekündigten Zölle vollständig umsetzt. In der Praxis könnten sich solch umfassende Zölle allerdings schwer in Gesetze gießen lassen. Die Unsicherheit wird US-Unternehmen aber in jedem Fall dazu antreiben, ihre Standorte aus dem Ausland wieder in die USA zu verlagern.
Die Geldpolitik könnte den US-Börsen 2025 ein Bein stellen. Die Trump-Agenda erhöht das Risiko für eine neue Inflationswelle. Dies könnte wiederum die Fed dazu veranlassen, die monetären Zügel zu straffen, also die Zinsen zu erhöhen, statt wie erwartet zu senken. Dieses Szenario wäre Gift für die äußerst zinssensitiven US-Börsen. Auf der anderen Seite könnten sich die europäischen Märkte im neuen Jahr erholen, da der Inflations- und Wachstumsausblick stark dafür spricht, dass die EZB ihren Zinssenkungszyklus 2025 fortsetzt.
Was macht der deutsche Markt in 2025?
Die Dax-40-Unternehmen werden ihren Aktionären im Jahr 2025 insgesamt 52,2 Milliarden Euro ausschütten. Damit wird die Höchstmarke von 55,0 Milliarden Euro aus dem Jahr 2024 nicht ganz erreicht. Festzuhalten sei aber, dass sich die Unternehmen – trotz der vielen Standortdebatten – deutlich besser geschlagen haben als erwartet.
Die Auswirkungen der anstehenden Bundestagswahl im Februar werden eher gering ausfallen. Bis sich eine neue Regierung gebildet hat und ob diese Willens ist, die Fehler der letzten Legislaturperiode schnell zu beenden, ist mehr als fraglich. Derzeit deuten die Aussagen der Parteien eher darauf hin, dass weiterhin Minderheiten die Entscheidungen beeinflussen und nicht der „Wählerwille“. Es ist schon ein deutlicher Ruck, ähnlich wie derzeit in Argentinien notwendig, um wirklich etwas zum Positiven zu beeinflussen.
Ein Programm à la „Germany first“ ist dringend notwendig! Die Welle der Insolvenzen, Stellenstreichungen und der wirtschaftliche Abschwung Deutschlands wird sich wohl fortsetzen. Leider! Das Gewinnwachstum der DAX Unternehmen ist bereits rückläufig. Investitionen werden überwiegend ins Ausland verlagert. Wieviel „Deutschland“ noch im DAX steckt ist daher fraglich. Die Aussichten sind daher als eher seitwärts-abwärts anzusehen.
Was machen die Schwellenländer 2025?
Die Aktienmärkte in den Schwellenländern hinkten in den vergangenen Jahren meist denen in den Industrieländern hinterher. Auch im laufenden Jahr haben viele Märkte in den entwickelten Ländern besser abgeschnitten. Die Gruppe der Schwellenländer, vor allem aus Asien, wird erneut der Wachstumstreiber sein. China dürfte es trotz diverser geld- und fiskalpolitischer Stützungsmaßnahmen jedoch nicht gelingen, den Wachstumspfad der Vor-Corona-Zeit wieder aufzunehmen. Zu stark wiegen anhaltende strukturelle Bremsfaktoren wie die Konsolidierung des Immobiliensektors, die stagnierende beziehungsweise perspektivisch sinkende Bevölkerung, die zunehmende politische Unsicherheit sowie fehlende Konsumlaune.
Für die Schwellenländer bedeutet der Sieg von Donald Trump einen Anstieg der Konjunkturrisiken, da einige Länder direkt zum Ziel von US-Strafzöllen werden dürften und andere zumindest unter der mit dem Protektionismus einhergehenden Verunsicherung bei Unternehmen und Konsumenten leiden werden. Der Ausblick ist unsicherer geworden. Bei Investitionen ist daher genauer hinzusehen.
Und was macht der Goldmarkt 2025?
Entgegen der Erwartung vieler Investoren hat die letzte Fed-Sitzung für deutliche Turbulenzen an den Märkten gesorgt. Dennoch geht ein hervorragendes Jahr für Goldbesitzer zu Ende. Nach den Kursturbulenzen im Nachgang der Fed-Sitzung liegt der Goldpreis aktuell bei rund 2.630 Dollar je Unze. Im Vergleich zum Jahresanfang steht damit ein Kursanstieg von stattlichen 27 Prozent zu Buche.
Die Gesamtnachfrage der Zentralbanken nach Gold erreichte bis zum dritten Quartal 2024 insgesamt 694 Tonnen, ein Niveau, das mit den Rekordwerten von 2022 vergleichbar ist. Trotz des jüngsten Preisanstiegs bleibt Gold für die Zentralbanken ein strategisches Asset zur Risikosteuerung und Diversifizierung ihrer Reserven. Die starken Käufe im Oktober unterstreichen das anhaltende Interesse an Gold als wertstabile Reserve.
Derzeit bildet der Goldpreis am Aufwärtstrend eine sog. bärische Fortsetzungsformation aus. Das bedeutet, es kann möglicherweise zu Korrekturen kommen. Größere Kursrückgänge erscheinen unter den aktuellen Bedingungen jedoch unwahrscheinlich. Kursrücksetzer sind daher durchaus dazu geeignet weitere Positionen aufzubauen.
Fazit für 2025?
Insgesamt rechnen wir nicht mit einem dritten Jahr in Folge mit einer Rendite von 20 Prozent für globale Aktien, sondern mit einem verhalteneren Plus von fünf bis zehn Prozent, das hauptsächlich durch das Gewinnwachstum getrieben wird. Die Wachstumsaussichten sind Global weiter gut. Wir glauben aber, dass sich eine Diversifizierung auszahlen wird.
Sind Sie auf der Suche nach passenden Anlagemöglichkeiten, dann sind wir Ihnen gerne bei der Auswahl behilflich. Rufen Sie uns gerne an und vereinbaren einen unverbindlichen Gesprächstermin TEL: 06631/8018440
Bleibt mir, Ihnen ein gesundes, glückliches und erfolgreiches neues Jahr zu wünschen.
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Anmerkung der Redaktion: Die Kolumne spiegelt nicht zwangsläufig die Meinung von Oberhesssen-Live wider. Der Verfasser und redaktionell Verantwortliche ist: Aurum Vermögensmanagement GmbH Bürgermeister-Haas-Str. 5, 36304 Alsfeld
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