Abschiede nach JahrzehntenEvangelisches Dekanat Vogelsberg verabschiedet langjährige Mitarbeiterinnen
VOGELSBERG (ol). Das Evangelische Dekanat Vogelsberg hat in einer feierlichen Veranstaltung vier langjährige Mitarbeiterinnen verabschiedet: Elisabeth Beyenbach, Traudl Richtberg, Heike Günther und Tilla Lotz. Alle vier hinterlassen große Lücken in ihren jeweiligen Bereichen und wurden für ihre jahrzehntelange engagierte Arbeit und Verdienste geehrt. Weggefährten und Kolleginnen dankten ihnen mit persönlichen Worten, Geschenken und verschiedenen Vorträgen.
Die letzte Mitarbeitendenversammlung des Evangelischen Dekanats nutzten in diesem Jahr die Leitung und die Kolleginnen und Kollegen, um sich von vier langjährigen Mitarbeiterinnen und Weggefährtinnen zu verabschieden: Elisabeth Beyenbach und Traudl Richtberg aus der Verwaltung, Heike Günther aus dem Gemeindepädagogischen Dienst und Tilla Lotz, Leiterin des Selbstlernzentrums im Dekanat, gehen allesamt zum Jahres- oder Schulhalbjahresende in den Ruhestand und hinterlassen große Lücken. So war die Feierstunde geprägt von Wertschätzung und großer Freude darüber, so lange mit den nun Scheidenden gearbeitet haben zu dürfen, doch auch Abschiedsschmerz machte sich breit, wie es in einer Pressemitteilung des Dekanats heißt.
Sylvia Bräuning, ehrenamtliche Vorsitzende der Dekanatssynode, begrüßte alle Anwesenden, darunter auch die Ehegatten der Verabschiedeten sowie eine Reihe ehemaliger Kollegen und Kollegen sowie Alt-Dekan Dr. Jürgen Sauer, im großen Sitzungssaal des Hauses.
Als erstes wandte sie sich an Elisabeth Beyenbach, die mit einer kurzen Unterbrechung sage und schreibe seit 1983, also über vierzig Jahre lang, beim Dekanat beschäftigt war. Angefangen hatte sie mit wenigen Stunden in einem kleinen Büro der Gesamt-Mitarbeitendenvertretung am Lieden, wo sie bald für das Sekretariat des Präses Horst Schopbach ihre Stundenanzahl erhöhte. Hier hat sie zunächst die Fusion der Dekanate Alsfeld und Homberg miterlebt und in der Verwaltung begleitet, Jahre später dann auch die Fusion des daraus entstandenen Dekanats Alsfeld mit dem Dekanat Vogelsberg zum neuen Dekanat Vogelsberg. Ihr Aufgabenfeld erweiterte sich bald um die Verwaltung des Büros der nach Alsfeld geholten Demokratieprojekte des Bundes, zunächst „TOLERANZ FÖRDERN – KOMPETENZ STÄRKEN“, später „Demokratie leben!“. Im Lauf der Jahre erweiterte sich das Büroteam zunächst um Traudl Richtberg, nach der Fusion um Rita Riek und Helga Schäfer; die beiden Letzteren sind bereits im Ruhestand, sodass das komplette vierköpfige Verwaltungsteam nun ausgetauscht und verjüngt wird. Bräuning lobte vor allem das freundliche, vermittelnde Wesen von Elisabeth Beyenbach, die stets kompetent, ruhig, ergebnisorientiert und äußerst fleißig gearbeitet habe und für alle Menschen, die im Dekanat angerufen haben, die erste Anlaufstelle war. Sie sei die „gute Seele des Dekanats“ gewesen, und sich diese Einrichtung ohne diese Kollegin vorzustellen, sei fast nicht möglich. Drei Dekanate, drei Dekane, zwei Präsides, drei Gebäude – Elisabeth Beyenbach habe viele Veränderungen mitgetragen und Neuerungen stets bewältigt. Für die Weggefährten sprach Dr. Jürgen Sauer eine kleine Laudatio, in der er sich insbesondere für die gemeinsamen Jahre im Dekanat bedankte.
Die nächste Person, ohne die das Leben am Fulder Tor 28 ärmer wird, ist Traudl Richtberg. Und „ärmer“ gilt hier im wahrsten Sinne des Wortes, denn als Verwaltungsfachkraft war sie die „Herrin der Zahlen“ und hielt den Haushalt des Dekanats stets im Blick. Sie hatte 1999 beim Dekanat begonnen und blickt zum Abschied somit auf 25 Jahre Betriebszugehörigkeit zurück. Wie ihre Verwaltungskollegin kann auch Traudl Richtberg auf die Fusionen und Umzüge zurückblicken, auf zwei Dekane und zwei Präsides. Und auf eine stetige Vergrößerung des Dekanats mit ständig wachsenden Anforderungen. Als Verwaltungsfachkraft habe Richtberg viele verantwortungsvolle Aufgaben übernommen, stets verlässlich und hochkompetent gearbeitet. Hartnäckigkeit zähle zu ihren Charaktereigenschaften ebenso wie Fleiß und ständige Bereitschaft zum Weiterlernen. Auch ihr widmete Alt-Dekan Dr. Jürgen Sauer ein persönliches Grußwort.
Aus der Mitarbeiterschaft richtete Pamela Furgber Abschieds- und Dankesworte an die beiden Kolleginnen, die sich über viele Geschenke freuen durften: Fotobücher, Gutscheine und Tickets wechselten die Besitzer und sollen die Beschenkten noch lange erfreuen. Für beste Unterhaltung sorgte eine Darbietung des Gemeindepädagogischen Dienstes: „Im Reich der Wilden Gremien“ – angefangen bei der Dekanatssynode bis hin zum kirchenmusikalischen Ausschuss – lavierten sich die beiden als „Dekanats-Duett“ sicher durch alle Gefahren und können nun, nachdem alle besänftigt sind, zu neuen Ufern aufbrechen.
Zum 31. Januar nächsten Jahres scheidet Heike Günther aus dem Arbeitsleben aus. Sie war 16 Jahre mit Auftrag des Evangelischen Dekanats an der Oberwaldschule in Grebenhain als Religionslehrerin beschäftigt und gestaltete dort gemeinsam mit ihrer Dekanatskollegin Ruth Martin-Weigang die schulbezogene Jugendarbeit. Sie habe nicht nur ihre Kompetenz als Gemeindepädagogin, sondern auch als Mutter und Pfarrersfrau eingebracht, würdigte die stellvertretende Dekanin Luise Berroth die Leistung von Heike Günther. Authentisch habe sie den Kindern und Jugendlichen Kirche und Glaube nahebringen können; die Aktivitäten neben dem Religionsunterricht hätten mit ihr eine hohe Qualität erreicht und neue Formate wie Mitmachgottesdienst, Trauerkoffer und Lebensbegleitung etabliert. Obwohl sie nicht häufig im Dekanat vor Ort, sondern in der Schule war, sei sie ein sicht- und spürbarer Teil des Dekanats gewesen. „Es war immer ein Gewinn, mit dir zu arbeiten“, schloss Berroth ihre Laudatio unter dem Applaus der Anwesenden. Geschenke und Danksagungen gab es auch von den Mitarbeitenden des Gemeindepädagogischen Dienstes.
Dr. Carolin Braatz, Referentin für Ökumene und Gesellschaftliche Verantwortung, verabschiedete schließlich Tilla Lotz. Die Fachlehrerin für Deutsch als Zweitsprache und Alphabetisierung war seit 2011 Leiterin des Selbstlernzentrums (SLZ), das damals noch unter der Federführung der Volkshochschule und begleitet von Ralf Müller vom Evangelischen Dekanat als Hessen-Campus-Projekt gestartet ist. Seit vielen Jahren ist das SLZ nun schon fester Bestandteil des Dekanat-Angebots. Aktuell nutzen circa zwanzig Menschen das wöchentlich stattfindende Deutschtraining, das von einer Reihe an Ehrenamtlichen unterstützt und auch weitergeführt wird. Mit verschiedenen Aktivitäten wie „Speed Dating“ für Sprachtandems und der Weiterführung des Angebots als Online- oder Hybrid-Veranstaltung war das SLZ unter Tilla Lotz stets auf der Höhe der Zeit und zahllose Migranten konnten von ihrer Expertise profitieren. Einige der Deutschlernenden sind nun im Sprachmittler-Pool des Vogelsbergkreises aktiv, heißt es.
Auch die MAV- Vorsitzende Petra Jahnel dankte den scheidenden Kolleginnen für ihr Engagement. Diesem schloss sich zum Abschluss noch einmal Sylvia Bräuning an, bevor mit den letzten Worten der Geehrten dieser besondere Tag im Dekanat ausklang.
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