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Fraktion fordert klare Konzepte und solide Finanzplanung für Zukunftsprojekte der GemeindeCDU Bad Salzschlirf wehrt sich gegen eine vorschnelle und konzeptlose Beerdigung der Freibadsanierung

BAD SALZSCHLIRF (ol). Die CDU Bad Salzschlirf widersetzt sich dem Vorschlag von Bürgermeister Peter Klug, die Sanierung des Freibades zugunsten der Wiedereröffnung des Solebades zu stoppen. Die Fraktion hebt die mangelnde Dringlichkeit der Entscheidung und die fehlenden Konzepte für beide Projekte angesichts der finanziellen Auswirkungen auf die Gemeinde hervor. Sie mahnt eine sorgfältige Abwägung und umfassende Planung an, bevor endgültige Beschlüsse gefasst werden.

Für die vergangene Gemeindevertretersitzung wurde von Bürgermeister Peter Klug kurzfristig als Dringlichkeitsantrag eine Vorlage eingebracht, die die Freibadsanierung stoppen und künftig einen Fokus auf die Wiedereröffnung des Solebades legen sollte.
Die CDU-Fraktion hat die mangelnde Dringlichkeit im Sinne der Geschäftsordnung gerügt. Weiterhin seien zahlreiche ungeklärte Fragen durch den Bürgermeister zu beantworten, berichtet die CDU Bad Salzschlirf in einer Pressemitteilung.

„Wir sind uns im Klaren darüber, dass die Freibadsanierung die Gemeindefinanzen vor eine schwere Prüfung stellen wird“, klärt Fraktionsvorsitzender Alexander Kluge im Nachgang zur Sitzung auf. Eine besondere Dringlichkeit habe man nicht gesehen, eher die Gefahr einer überhasteten Entscheidung. Kluge weiter: „Die hohen Folge- und Betriebskosten wurden bereits in den vergangenen Jahren wiederholt kommuniziert.“

Zur Reduzierung der Betriebskosten wurde daher unter anderem ein externer Betreiber gehandelt. In einem Bericht in der Fuldaer Zeitung wurde darüber informiert, dass der Betreiber abgesprungen sei. „In Gesprächen mit uns hat jedoch der Betreiber signalisiert, weiterhin zur Verfügung zu stehen, wenn ihm eine klare zeitliche Perspektive durch die Gemeinde eröffnet werde“, formuliert der Fraktionsvorsitzende. Zur Klärung dieser den Worten des Bürgermeisters Klug widersprechenden Aussage habe die CDU- Fraktion in der Novembersitzung beantragt, Herrn Link vom LFD- SWIM- Team Fulda zu einem Gespräch einzuladen. Dies wurde von der FWL- Fraktion abgelehnt, betont die CDU Bad Salzschlirf.

„Die Planung des Freibades befindet sich mitten in einer Leistungsphase, die bereits beauftragt wurde, warum sollten wir diese abbrechen? Wir haben eine Vielzahl an Bürgerinnen und Bürgern, die sich ehrenamtlich für die Wiedereröffnung einsetzen und engagieren. Das sollte honoriert werden. Eine überstürzte Entscheidung hilft keinem“, so Lina Reus. Die stellvertretende Fraktionsvorsitzende moniert zudem, dass die Kosten des Sanierungsprojektes Freibad von einstmals 3,5 Millionen Euro auf dann knapp 8 Millionen Euro angewachsen waren. Unter anderem für eine Soleleitung, die für das Freibad vonseiten der CDU-Fraktion für nicht erforderlich erachtet werde und auch keine Alternative herangezogen wurde.

„Wir hätten uns bei den zu erwartenden Betriebskosten angesichts der wirtschaftlichen Lage der Gemeinde von Bürgermeister Klug etwas mehr Beharrlichkeit und Ausdauer gewünscht, anstelle von der Gemeindevertretung vorschnell einen Schlussstrich ziehen zu lassen“, sind sich die beiden Fraktionschefs Kluge und Reus einig.

Dies auch, weil zulasten des Freibades eine erneute Kehrtwende hin zur im letzten Jahr von der Gemeindepolitik gestoppten Therme erfolgen sollte. „Unserer Auffassung nach ist das vorschnelle Ende der Freibadsanierung ohne Kosten oder Konzept des Bürgermeisters für ein Solebad- und Gesundheitszentrum fahrlässig“, so die CDU- Fraktion in ihrer Presseerklärung.

Immerhin seien in der beauftragten Machbarkeitsstudie für ein Solekompetenzzentrum den Mitgliedern der Thermenkommission im Spätsommer bereits Kosten in Höhe von mindestens 14 Millionen Euro angekündigt worden. Die Folgekosten eines solchen Projektes, allein die Abschreibungen würden 280.000 Euro jährlich betragen, dürften weit höher als die Betriebskosten des Freibades ausfallen, so die CDU Kommunalpolitiker weiter.

„Wir halten es für erforderlich, zunächst die Kosten- und Finanzierbarkeit eines Sole- und Gesundheitszentrums für den Gemeindehaushalt sicherzustellen“, begründen Kluge und Reus die ablehnende Haltung der Fraktion in der letzten Sitzung. „Wenn am Ende des Prozesses erneut ein Scheitern des Thermenprojektes stünde, aber die Freibadsanierung mitsamt der Fördermittel beerdigt seien, würde ein nachhaltiger Verlust für Bad Salzschlirf eintreten“, so die CDU- Politiker abschließend.

Ein Gedanke zu “CDU Bad Salzschlirf wehrt sich gegen eine vorschnelle und konzeptlose Beerdigung der Freibadsanierung

  1. Vorweg: Wer die Machtverhältnisse in Bad Salzschlirf kennt, weiß das sich dort die CDU und die dort sehr starke FWL seit Jahren einen Zweikampf liefern. Ich selbst bin SPD-Wähler.
    Hier hat der Fast-Namensvetter vom Bürgermeister vollkommen Recht. Der vermeintlich „unabhängige“ Bürgermeister Krug hatte sich in der Wahlkampfphase sowohl die Freibadsanierung als auch die Zusammenarbeit mit allen politischen Parteien auf die Fahne geschrieben. Beides entpuppt sich noch im gleichen Jahr (!) als absolute Luft-Nummer. Das ist schon grotesk.
    Und seine Lemminge von der FWL folgen ihm noch dabei. Die Machtgeilheit der FWL-Vereinsvorsitzenden übersteigt mal wieder die Vernunft. Bedauerlich nur, dass man in dem Fall nicht nur die Eltern (Wähler) verar(xxx)t hat, sondern auch die Kinder, welche gerne in dieses Freibad gehen.

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