Bedeutend und bewegend: Begegnung am Friedensbaum für Demokratie und ZusammenhaltVeranstaltung im Rahmen des SI-Projekts „Nie wieder Krieg!“ ruft zum Engagement der Einzelnen zur Sicherung von Freiheit und Frieden Aller auf
LAUTERBACH (ol). Im Rahmen des SI-Projekts „Nie wieder Krieg!“ versammelten sich in Lauterbach bedeutende Rednerinnen und Redner, um am Friedensbaum ein Zeichen für Demokratie und Zusammenhalt zu setzen. Europa-Staatsministerin Dr. Anna Lührmann und weitere Sprecher betonten die Wichtigkeit individuellen Engagements für Frieden und Freiheit. Soroptimist International unterstrich die Notwendigkeit, gegen aktuelle Bedrohungen der Demokratie vorzugehen.
Im Rahmen des Projektes „Nie wieder Krieg!“ von Soroptimist International (SI) Lauterbach Vogelsberg fand direkt am Friedensbaum, dem mit Weihnachtsbäumen verhüllten Kriegsdenkmal, eine gleichermaßen bedeutende wie besinnliche Begegnung statt, das berichtet SI in einer Pressemitteilung.
Wie wichtig diese Veranstaltung wahrgenommen wurde, zeigte bereits die Liste der Rednerinnen und Redner, die ihren Besuch zugesagt hatten: Es sprachen Bürgermeister Rainer-Hans Vollmöller, Europa-Staatsministerin Dr. Anna Lührmann, Bundestagsabgeordneter Michael Brand, die amtierende SI-Deutschland-Präsidentin Manuela Nitsche sowie die künftige SI-Deutschland-Präsidentin Susanne Bolduan. Unter den Gästen befand sich ebenfalls die ehemalige SI-Deutschland Präsidentin Anne Dörrhöfer sowie die Landtagsabgeordnete Jennifer Gießler. Moderiert wurde der Abend von Dr. Barbara Peters von SI Lauterbach, die musikalische Umrahmung hatte die Band „Just4Fun“ übernommen.
Bürgermeister Vollmöller hob hervor, dass gerade in der Weihnachtszeit Innehalten geboten sei. Es ist die Zeit, in der Menschlichkeit und Toleranz das Denken und Handeln bewegen sollten. Vollmöller führte hier explizit die Sprache als Mittel der Verletzung an, da das SI-Projekt wiederholt auch mit Kritik konfrontiert wurde, die vor allem im Netz teils beleidigende Formen angenommen hatte. Das Licht der Weihnacht solle erhellen, was wichtig und wesentlich ist, dazu gehöre auch, Andersdenkende anzuerkennen, wie sie sind und denjenigen Respekt zu zollen, die sich so wie SI Lauterbach-Vogelsberg für den Frieden einsetzten. Das Kind in der Krippe stünde für den Mut, an das Gute zu glauben, und die Überzeugung, dass Liebe größer sei als Hass. Dies könne man in Lauterbach immer wieder besonders bei denjenigen erleben, die sich ehrenamtlich engagieren.
Europa-Staatsministerin Dr. Anna Lührmann, Schirmherrin des Abends, bedankte sich ebenfalls für die Einladung und das Engagement aller Beteiligten. Gerade die Vorweihnachtszeit gäbe Raum für besinnliche Wärme und das Empfinden friedlicher Ruhe. Daher sei es besonders schmerzhaft, dass der Alltag vieler Menschen durch Krieg bestimmt sei. In der Ukraine zielten die Angriffe der russischen Aggressoren direkt auf die Versorgung mit Energie und Wärme, was für die Menschen dort in dieser Zeit einen besonderen Terror bedeute. Was, so würde sie oft gefragt, hat die Ukraine mit uns zu tun, warum solle sie weiter unterstützt werden? Dr. Lührmanns entgegne dann, dass Frieden nur in Freiheit möglich ist und ein von Russland besetztes Land kein freies Land sein könne. Es gehe um den europäischen Traum des Friedens für Alle, den auch die Menschen in der Ukraine leben dürfen sollen. Dr. Lührmann richtete auch den Appell an das Publikum, wachsam gegen destabilisierende Kräfte im Netz zu sein. Desinformation sei ein Virus, der unsere Demokratie angreife. Aber wir seien nicht hilflos, da wir mit Bildung, Aufklärung, Zusammenhalt und letztlich einer Botschaft des Optimismus allen zerstörerischen Kräften entgegentreten könnten – jede/r Einzelne könne etwas tun, sich für Frieden und Freiheit engagieren unter dem Leitmotiv: „Europe united – all of us together!“
Bundestagsabgeordneter Michael Brand stellte lobend die Botschaft des Projektes „Nie wieder Krieg!“ in den Vordergrund und lud gerade die kritischen Stimmen dazu ein, die Verhüllung des Kriegsdenkmals als Chance zum Perspektivwechsel zu sehen. Als Auftrag, sich gerade für diejenigen einzusetzen, die nicht in Frieden leben können. Ohne die Initiative von SI Lauterbach-Vogelsberg, so Brand, sei dieser Abend nicht möglich, der Zusammenhalt nicht spürbar gewesen und schloss mit den Worten, Krieg und Diktatur seien überwindbar und Frieden möglich.
SI-Deutschland Präsidentin Manuela Nitsche betonte, dass die Erfahrung von Krieg in Deutschland seit zwei Generationen fast verloren sei und Aufklärung immer wieder, ja, immer mehr nötig werde. SI Lauterbach-Vogelsberg widme das Projekt „Nie wieder Krieg!“ genau diesem Ziel und engagiere sich seit Jahren, die Menschen für Frieden und Demokratie zu gewinnen. Dafür bedanke sie sich ausdrücklich.
Die ab 2026 amtierende SI-Deutschland Präsidentin und aktive Clubschwester von SI Lauterbach-Vogelsberg, Susanne Bolduan, hielt noch einmal Rückschau auf sämtliche Verhüllungen des Kriegsdenkmals in Lauterbach, die zu Zeiten begannen, in denen kein Krieg in Europa herrschte. Bolduan unterstrich die Wichtigkeit des dauerhaften Engagements für die Demokratie und umriss in eindringlichen Worten, wie bedrohlich die derzeitigen Strömungen für die Gesellschaft seien. Eine Radikalisierung der Gesellschaft schreite voran, und dies nicht nur in den USA, in denen ein Sexualstraftäter zum künftigen Präsidenten gewählt worden sei. Auch in Europa zögen Parteien Menschen an sich, die Vielfalt, Selbstbestimmung, Toleranz und letztlich die Demokratie abschaffen wollten. Dies sei der Punkt, an dem wir alle handeln müssten und zeigen sollten, wie viel Wert es uns sei, in einer Demokratie zu leben und diese zu verteidigen. Unter dem soroptimistischen Motto „#BeTheChange!“ seien vor allem Frauen aufgerufen, sich einzumischen und die Gesellschaft mitzuformen. Die Demokratie brauche Demokratinnen und Demokraten.
An dieser Stelle bat Bolduan ihre Clubschwester Ute Kirst auf die Bühne und überreichte der Projektleiterin, Ideengeberin, Hauptorganisatorin und Seele des Projektes „Nie wieder Krieg!“ ein Paar Laufschuhe, weil Ute Kirst sich in all den Jahren buchstäblich „die Hacken für „Nie wieder Krieg!“ abgelaufen“ habe.
Dr. Barbara Peters dankte abschließend Allen, die sich besonders und im Verlauf der Jahre für das weitreichende Projekt engagierten. Dazu zählten unter vielen anderen der Betriebshof Lauterbach sowie Norbert Ludwig, der in seiner Funktion für den Kulturverein Lauterbach auch an diesem Abend die Technik für die Veranstaltung ehrenamtlich ausführte und so das Gelingen auf der Bühne optisch wie akustisch sicherte.
Die Band „Just4Fun“ hatte die musikalische Ausgestaltung des wahrlich bewegenden Events übernommen und bettete die eindringlichen Wort-Botschaften in eine stimmungsvolle Umrahmung. Mit „Imagine“ und „Happy XMas (War is over)“ von John Lennon und Yoko Ono, dem in schwerer Zeit entstandenen „Stille Nacht, heilige Nacht“ von Joseph Mohr und Franz Xaver Gruber sowie „Amazing Grace“ von John Newton waren die idealen Liedbegleiter der Veranstaltung gefunden worden.
Alle weiteren Informationen unter www.niewiederkrieg.net. „Nie wieder Krieg!“ wird vom Bundesprogramm „Demokratie leben!“ gefördert.
Fotos: SI/Kirst
Alles dummes gerede die Ukraine kann diesen Krieg nicht gewinnen, jeden Tag Sterben Männer , Frauen und Kinder für was für die Freiheit das ist ein schlechter Witz.