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Lichter, Lieder und GemeinschaftAdventszauber im Haus Stephanus – vom Gottesdienst bis zum Konzert der „Sonntagssinger“

ALSFELD (ol). Im Haus Stephanus in Alsfeld erlebten Bewohner und Gäste eine herzliche Adventsfeier, die durch stimmungsvolle Musik und gemeinschaftliche Aktivitäten geprägt war. Ein Höhepunkt war das Konzert der „Sonntagssinger“, das zu einem emotionalen Erlebnis für alle Anwesenden wurde. Die Veranstaltung stärkte die Gemeinschaft und bot ein Beispiel dafür, wie musikalisches Engagement Isolation überwinden kann.

Im Haus Stephanus erstrahlte nicht nur die festliche Adventsdekoration – auch die Herzen der Bewohner und Gäste wurden von einer tiefen Besinnlichkeit und Freude erfasst. Direkt nach dem ersten Adventssonntag verwandelte sich der Multifunktionsraum in einen Ort des Lichts und der Hoffnung, an dem die Werte von Gemeinschaft und Menschlichkeit im Vordergrund standen, berichtet das Haus Stephanus in einer Pressemitteilung.

Die Feier begann mit einem evangelischen Gottesdienst, geleitet von Pfarrer Horst Nold. Seine Predigt, durchwoben von Erinnerungen und Gedanken zur Übermacht des modernen Lichterglanzes, rühmte die wahre Bedeutung der Adventszeit. „Macht hoch die Tür, die Tor macht weit“ – mit diesen klangvollen Worten eröffnete er den liturgischen Teil der Feier. Nold erinnerte daran, wie wichtig es sei, in der Hektik der Vorweihnachtszeit innezuhalten, sich der Dunkelheit zu stellen und die inneren Schatten zu lichten. „Es gibt nur ein Licht, das unser Herz wirklich hell macht – das Licht der Liebe Christi“, betonte er eindringlich.

Den feierlichen Rahmen ergänzte das Team um Minh Luis, Leiterin des Betreuungsdienstes, mit einer warmherzigen Begrüßung. Sie hob die Bedeutung der Adventszeit als Zeit des Gebens und Teilens hervor: „Die Kerzen, die wir anzünden, stehen für Hoffnung, Freude, Liebe und Licht – Werte, die wir miteinander teilen sollten, besonders in dieser Zeit.“ Ihre Worte erinnerten daran, dass es die kleinen Momente und die Gemeinschaft sind, die das Leben bereichern.

Ein besonderer Fokus der Adventszeit im Haus Stephanus liegt auf dem Projekt „Generationen-Gesundheitsnetzwerk: Gemeinschaftliche Bewältigungsstrategien gegen Einsamkeit im Alter“. Dieses von der Landesregierung Hessen im Rahmen des Förderprogramms „Pflegeheim: Mitten im Leben“ geförderte Projekt schafft innovative Ansätze, um soziale Isolation zu bekämpfen. Minh Luis erklärt dazu: „Unser Ziel ist es, eine Plattform zu schaffen, auf der sich Menschen gegenseitig unterstützen und voneinander lernen können. Gemeinschaftliche Aktivitäten wie diese Adventsfeier sind ein wichtiger Bestandteil, um Barrieren zu überwinden und echte Verbindungen herzustellen.“

Ein Höhepunkt des Nachmittags war das Adventskonzert des Seniorenchores „Sonntagssinger“ aus Holzburg. Unter der Leitung von Manfred Gonder brachten 33 Stimmen einen Hauch von festlicher Glückselichkeit ins Haus. Ihre Lieder, getragen von Hingabe und Leidenschaft, berührten nicht nur die Bewohner, sondern auch die anwesenden Angehörigen. Besonders für die demenziell Erkrankten wurde Musik zur Brücke, die Worte oft nicht schlagen können. Die Darbietung war ein Zeugnis für die Kraft der Musik, Herzen zu verbinden und Gemeinschaft zu stiften.

Ein Gedichtvortrag von Bernd Jung „Es ist alles nur geliehen“ führte die Gäste zurück zu den Wurzeln der Besinnlichkeit. Mit nachdenklichen Worten erinnerte er an die Vergänglichkeit materieller Güter und die Bedeutung der kleinen Freuden im Leben.
Nach den musikalischen Beiträgen folgte ein festliches Kaffeetrinken, das den Nachmittag abrundete. Bei selbstgebackenem Kuchen und duftendem Kaffee kam man ins Gespräch, teilte Erinnerungen und lachte zusammen – Momente, die wie leuchtende Sterne im Alltag der Bewohner strahlten.

„Die Adventszeit ist für uns im Haus Stephanus nicht nur eine Zeit der Besinnung, sondern auch der Begegnung. In dieser besonderen Zeit spüren wir, wie wichtig es ist, füreinander da zu sein und gemeinsam Licht in den Alltag zu bringen. Unsere aktive Gemeinschaft ist das wahre Geschenk dieser Jahreszeit – und wir sind dankbar, dass wir diese Momente miteinander teilen dürfen“, so Einrichtungsleitung Manuel Jöckel.

„Unser Projekt ist eine Einladung, Teil von etwas Größerem zu sein“, sagt Minh Luis. „Es zeigt, dass niemand allein sein muss, besonders nicht in einer Zeit, die von Licht und Hoffnung erfüllt ist.“

„Wache dich auf, werde Licht, denn dein Licht kommt“ – diese Worte des Propheten Jesaja wurden hier auf ganz besondere Weise lebendig. Es war eine Feier, die das Licht der Hoffnung und der Liebe in die Seelen aller Anwesenden trug.

Fotos: Minh Luis

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