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Cornelia Bothe übernimmt die Rolle der Sprecherin für den KreisverbandNeue Sprecherin bei den GRÜNEN Vogelsberg gewählt

VOGELSBERGKREIS (ol). Der Kreisverband Vogelsberg von Bündnis 90/Die Grünen hat Cornelia Bothe zur neuen Sprecherin gewählt. Bei der Mitgliederversammlung wurden zudem der Ukraine-Krieg und Herausforderungen der deutschen Automobilindustrie diskutiert. Neue Impulse für Klimaschutz und eine staatlich gelenkte Transformation zur Nachhaltigkeit wurden gefordert.

Bündnis 90/DIE GRÜNEN des Vogelsbergkreises haben in ihrer letzten Mitgliederversammlung eine neue Sprecherin gewählt. Nachdem die Position bei der letzten Vorstandswahl vakant geblieben war, hat sich nun Cornelia Bothe aus Lauterbach bereit erklärt, die Rolle der Sprecherin für den Kreisverband zu übernehmen. Sie wurde einstimmig gewählt. So hat der Kreisverband Vogelsberg nun wieder eine Doppelspitze zusammen mit Freddy Plitzko aus Homberg (Ohm), wie es in einer Pressemitteilung von Bündnis 90/DIE GRÜNEN des Vogelsbergkreises heißt.

Weitere Veränderungen gab es in der Geschäftsstelle des Kreisverbandes in Lauterbach, Am Graben 5. Nach dem Ausscheiden unserer langjährigen Geschäftsführerin Bernadette Eisenbart ist nun Marina Hansel die neue Ansprechpartnerin in der Geschäftsstelle. Mit dem nun auch neuen Schatzmeister des Kreisverbandes Hubert Reinhardt habe sich der Kreisverband von BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN im Vogelsbergkreis personell erfolgreich neu aufgestellt.

Vor der Mitgliederversammlung konnten zahlreiche Neumitglieder im Kreisverband bei einem Neumitgliedertreffen begrüßt werden. Es gab die Gelegenheit, sich gegenseitig vorzustellen und sich über die Arbeit und die Möglichkeiten der Beteiligung im Kreisverband auszutauschen.

Neben der Wahl der neuen Kreisverbandssprecherin gab es bei der Mitgliederversammlung eine ausführliche Diskussion der Ergebnisse der Bundesdelegierten-Konferenz in Wiesbaden, die ein positives Signal für eine Neuausrichtung der GRÜNEN für den Bundestagswahlkampf im nächsten Jahr ausgestrahlt hat, heißt es.

Kontrovers diskutierten die Kreisgrünen die drängenden Fragen zum Krieg in der Ukraine. Aus vielerlei Gründen sei eine schnelle Beendigung des Krieges erforderlich: Er verursache unsägliches Leid bei der ukrainischen und auch bei der russischen Bevölkerung, die negativen wirtschaftlichen Auswirkungen seien nicht nur in Deutschland, sondern weltweit spürbar. Kriegshandlungen und Aufrüstung haben extrem schädliche Auswirkungen auf das Weltklima. Für sozial gerechten Klimaschutz und die Anpassungsmaßnahmen an die ungebremst fortschreitende Klimaerwärmung stehen dadurch zu wenig finanzielle Mittel zur Verfügung, heißt es weiter.

Diskutiert wurde in der Kreismitgliederversammlung über die Rolle von Waffenlieferungen auf dem Weg zur Beendigung des Krieges. Einerseits seien die Mitglieder sich einig, dass die Ukraine ein Recht habe, sich zu verteidigen und, dass die demokratische westliche Welt die Pflicht habe, die Ukraine bei der Bewahrung ihrer freiheitlich-demokratischen Gesellschaft zu unterstützen. Andererseits sei zurzeit nicht ersichtlich, dass Putins Russland mit Waffengewalt aus dem Land gedrängt werden könnte. Es werde Zeit für einen Kompromiss, der sicherlich insbesondere für das ukrainische Volk bitter sein werde, um diesen Krieg endlich zu beenden.

Auch die aktuellen Probleme der deutschen Automobil-Industrie, die auch Hessen stark betreffen, wurden in der Mitgliederversammlung diskutiert. Die GRÜNEN Mitglieder weisen darauf hin, dass die Gefahr bestehe, dass die deutsche Automobilindustrie den Kampf um die E-Mobilität gegenüber China verliere, weil sie viel zu lange auf das vermeintlich lukrative Geschäft mit den Verbrennerfahrzeugen gesetzt und die Transformation verschlafen habe.

Fehlentscheidung der gut bezahlten Manager werden nun auf dem Rücken der Arbeitnehmer ausgetragen

Dabei bestehe nicht nur die Gefahr, dass die Chinesen, die inzwischen preiswerte E-Autos mit einer Reichweite von 1.000 Kilometern und neuartigen Antriebsbatterien bauen, die deutsche Industrie überflügeln, sondern dass in Folge auch die Zulieferindustrie „unter die Räder“ komme und Mitarbeiter entlassen müsse.

Die Mitglieder fordern eine staatliche Lenkung der gesellschaftlichen Entwicklung in Richtung Klimaneutralität und Nachhaltigkeit. Das könne unter anderem durch Schaffung eines entsprechenden gesetzlichen Rahmens für die Sicherheit privater und staatlicher Investitionen sowie eine gezielte Förderung der Entwicklung klimaneutraler und nachhaltiger Technologien und Prozesse gelingen. Es gab einstimmige Meinungen für eine Reform der Ausgestaltung der Schuldenbremse, um so die Bundesregierung in die Lage zu versetzen, die gewaltigen Anforderungen zu stemmen, so hieß es abschließend.

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