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Überzeugend mit Klassiker der JugendliteraturMara Trier wird Schulsiegerin im Vorlesewettbewerb

LAUTERBACH (ol). Mara Trier wurde in Lauterbach zur Schulsiegerin des Vorlesewettbewerbs an der Alexander-von-Humboldt-Schule gekürt. Sie überzeugte die Jury mit ihrer empathischen Vortragsweise des Romans „Das Schicksal ist ein mieser Verräter“. Der Wettbewerb, der unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten steht, fördert die Leselust und sprachlichen Kompetenzen von Schülerinnen und Schülern.

Der Vorlesewettbewerb des Deutschen Buchhandels steht unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten und zählt zu den größten bundesweiten Schülerwettbewerben. Nicht nur, weil er von der Kultusministerkonferenz empfohlen wird, sondern weil der den 600.000 Schülerinnen und Schülern, die sich jedes Jahr beteiligen, einen riesengroßen Spaß macht. Und weil er die ganze Schulgemeinde bereichert, denn sowohl die Auswahl der Bücher als auch die Vorträge tragen in jedem Dezember zu einem Höhepunkt im schulischen Leben bei. So auch in diesem Jahr, als sich an der Alexander-von-Humboldt-Schule wieder die Klassensieger der sechsten Schulklassen zum Schulfinale in der Aula trafen. Dort stießen sie auf eine wohlmeinende, kompetente und auch schon bewährte Jury: Matthias Berg, Koordinator des Vorlesewettbewerbs, hatte die Buchhändlerin Debora Stein, den Pfarrer Sven Kießling, den Jugendpfleger Andreas Goldberg sowie drei Schülerinnen des Deutsch-Leistungskurses, Alexandra Ewert, Lou Sophie Mölig und Victoria von Rebenstock, als Jurymitglieder gewinnen können. Und die hatten es schwer, schließlich trafen sie in der ersten Runde auf acht sehr gut vorbereitete Vorleserinnen und Vorleser, wie es in einer Pressemitteilung des Lauterbacher Gymnasiums heißt.

Mitgebracht hatten diese zunächst ihre selbst ausgewählte Lieblingslektüre: Angefangen bei der erfolgreichen Fantasy-Reihe „Wings of Fire“ (und daraus „Moons Erwachen“) über Klassiker wie „Gregs Tagebuch“ bis hin zu dem Jugenddrama „Das Schicksal ist ein mieser Verräter“ waren viele Genres der Kinder- und Jugendliteratur vertreten, die allesamt die Leselust im Publikum weckten – auch bei den erwachsenen Zuhörern.

Die Jury konnte sich jedoch nicht entspannt dem Hörgenuss hingeben, sondern sie hatte zu tun, schließlich mussten die Juroren auf die Lesetechnik achten und die Interpretation: Wie sicher und flüssig wird gelesen? Ist die Aussprache deutlich? Ist das Tempo angemessen? Ist die Betonung passend und wie wurde der Text durch das Vorlesen lebendig? All das gab es genau zu verfolgen, schließlich lasen die Besten der Besten an diesem Tag – da waren Nuancen mitunter ausschlaggebend, wie aus den Reihen der Jury verlautete. Deren Arbeit wurde in der zweiten Runde noch einmal anspruchsvoller. Dort hatten die Wettbewerbsteilnehmer nämlich einen fremden Text zu lesen, den Debora Stein aus der Buchhandlung Lesezeichen für sie ausgesucht hatte. Sie lasen ein Stück aus dem Buch „Seawalkers and Friends. Dreizehn Wellen“ von Katja Brandis. Da die Vorlesenden sich auf diesen Text nicht vorbereiten konnten, zeigte der Text auch, wer vorausschauend lesen konnte und gewissermaßen im Lesefluss die richtige Betonung antizipierte.

Dem geneigten Publikum wäre die Wahl zum Schulsieger schwergefallen; der Jury auch, wie sie betonte: „Wir haben hier ja nur Klassensieger vor uns“, freute sich Matthias Berg, „junge Menschen, die alle schon einmal die Besten waren. Zum Spiel gehört aber auch, dass es am Ende nur einen Sieger oder eine Siegerin geben kann.“ Und die war Mara Trier. Sie hatte die Jury nicht nur mit der Auswahl ihres Buches („Das Schicksal ist ein mieser Verräter“), sondern auch mit ihrer empathischen, doch nicht distanzlosen Haltung als Vorleserin überzeugt, wie es hieß.

Für Matthias Berg ist die Teilnahme an dem Wettbewerb allein schon ein Gewinn: „Wer liest, gewinnt immer“, sagt er und verweist auf Verbesserungen der sprachlichen und sozialen Kompetenzen durch Fähigkeiten wie Textverständnis, Sprechen vor Publikum, aktives Zuhören, Konzentrationsvermögen und die Bewältigung von Wettbewerbssituationen.

Mit dem Ergebnis und der Schulsiegerin waren am Ende alle zufrieden – nun freut sich die Schulgemeinde schon sehr auf das kommende Frühjahr, wenn sie im Regionalentscheid alle nur eine anfeuern: Mara Trier.

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