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Mit Argumenten und Ausdruck überzeugenAvH debattiert und schickt vier Schulsieger zum Regionalentscheid: Nives Aistermann Lena Wolf, Christian Hardt und Salih Syliqi

LAUTERBACH (ol). Die Alexander-von-Humboldt-Schule in Lauterbach hat mit Erfolg am Wettbewerb „Jugend debattiert“ teilgenommen. Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 9 und der E-Phase präsentierten überzeugend ihre Debattiereigenschaften. Lena Wolf und Nives Aistermann sowie Christian Hardt und Salih Syliqi werden die Schule beim Regionalentscheid vertreten.

„Jugend debattiert“ – gefördert unter anderem vom Bundespräsidenten, den Kultusministerien der Länder sowie dem Bundesministerium für Bildung und Forschung, tritt dieser Wettbewerb alljährlich an, um Schülerinnen und Schülern die wichtigsten Kompetenzen im öffentlichen Diskurs nahezubringen: An ihren Schulen können sie in Vorbereitung auf den Wettbewerb vertiefen, wie man gut, engagiert und fair diskutiert. Die Alexander-von-Humboldt-Schule bietet ihren Lernenden regelmäßig die Teilnahme an diesem Wettbewerb an, um Kompetenzen wie aufmerksames Zuhören, ausreden lassen, genaue Bezugnahme oder Einwände des Gegenübers aufgreifen zu trainieren und im direkten Vergleich unter Beweis zu stellen. Dabei müssen sie sich nicht nur in ein – ihnen bis dato vielleicht völlig fremdes – Thema einarbeiten, sondern sie müssen mitunter eine Position vertreten, die nicht die Ihre ist, so heißt es in einer Pressemitteilung der AvH.

Dass und wie das geht, davon konnten sich vor wenigen Tagen die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler des Lauterbacher Gymnasiums, ihre Lehrkräfte und eine Jury, bestehend aus Deutsch-Fachlehrkräften und Deutsch-Leistungskurs-Schülerinnen, überzeugen. In der Aula angetreten waren die Klassensiegerinnen und Klassensieger aus der Jahrgangsstufe 9 und der E-Phase. Die zu diskutierenden Themen werden von „Jugend debattiert“ zur Auswahl gestellt. Aus zehn möglichen wählt die Jury für jede Gruppe eines aus.

Zu Beginn des Schulfinales debattierten die jüngeren Schülerinnen und Schüler über das Thema, ob Zoos in Deutschland verboten sein sollten. Dafür argumentierten Nives Aistermann und Wilhelm Zander, dagegen Milosz Rogiewicz und Lena Wolf. Sie hatten im Vorhinein zehn Tage Zeit gehabt, sich mit den verschiedenen Aspekten ihres Themas auseinanderzusetzen und eine Haltung zu entwickeln, Argumente zu finden und diese zu verschiedenen Ketten auszubauen. Doch nicht nur der Inhalt gehört zum Wettbewerb, wie Matthias Berg, an der AvH verantwortlich für die Durchführung des Projekts, unterstrich: „Neben Sachkenntnis bewerten wir in der Jury auch das Ausdrucksvermögen, die Gesprächsfähigkeit und die Überzeugungskraft der Debattanten.“

All das galt sowohl für die jüngeren als auch die älteren Teilnehmenden: Die E-Phase bestritt gleich zwei Runden, wobei die erste sich damit befasste, ob der 17. Juni wieder ein Feiertag werden solle. Anna Georg und Firas Abdullah sprachen sich dafür aus: Der 17. Juni sei ein bedeutender Tag in der deutschen Geschichte, ein wichtiger Tag für die Demokratie und den Willen des Volkes. Dagegen argumentierten Christian Hardt und Linus Ruhl. Sie führten zum einen die horrenden Kosten eines Feiertages ins Feld und betonten, dass mit dem 3. Oktober bereits ein Feiertag zum Thema Einheit und Demokratie gefeiert werde. Die vier jungen Menschen beeindruckten zum einen mit ihren verschiedenen inhaltlichen Ansätzen, zum anderen mit ihrem fairen und stets wertschätzenden Umgang miteinander. All das würdigte die Jury, die jedem einzelnen Mitwirkenden ein persönliches Feedback zu seinem Beitrag gab.

Über die Bewertung von Gruppenleistungen gegenüber Einzelleistungen in der Schule sprachen die anderen vier Debattanten: Salih Saliqi und Connor Tjark Beranek vertraten die Meinung, dass Gruppenarbeit inzwischen großen Vorrang vor Einzelleistungen haben müsse, da sie später im Beruf eine der großen Kompetenzen darstelle. Firas Abdullah und Henry Kern indes verwiesen auf die Problematik, dass fleißige Schülerinnen und Schüler oft die anderen mit durchschleppten und selbst eine schlechtere Gruppenbewertung in Kauf nehmen müssten, während ihre Einzelleistung herausragend sein könne.

Die Schüler hatten viele verschiedene Informationen zusammengetragen und konnten bei diesem Thema auch auf eigene Unterrichtserfahrungen zurückgreifen. Die Jury würdigte abschließend die Beiträge jedes Einzelnen und machten sich danach an die Ermittlung der Schulsieger, die im kommenden Frühling die AvH im Regionalentscheid vertreten werden. Dieser wird in diesem Schuljahr an der AvH ausgetragen, worauf sich die Fachschaft Deutsch und die Schulleitung schon sehr freuen.

Mit großer Spannung erwarteten Mitwirkende und Publikum am Ende des Wettbewerbs die Wertung, die Deutschlehrerin Christa Lange verkündete: Lena Wolf und Nives Aistermann werden die Jahrgangsstufe 9 vertreten, Christian Hardt und Salih Syliqi die E-Phase.

Fotos: Schlitt

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