Erster Kreisbeigeordneter Krug kündigt Investition in Brauerschwend anNeubau für Cornelia-Funke-Schule in Brauerschwend geplant
SCHWALMTAL (ol). Die Cornelia-Funke-Schule im Schwalmtal erhält ein neues, modernes Schulgebäude in Brauerschwend. Der Standort in Storndorf wird aufgegeben, wobei das Gebäude für die frühkindliche Betreuung genutzt werden soll. Damit entsteht eine Lösung, von der Schüler, Eltern und die gesamte Gemeinde langfristig profitieren.
Im Schwalmtal tut sich eine Chance auf, den Grundschulstandort dauerhaft auf einem hohen Niveau zu halten: Am Standort Brauerschwend bekommt die Cornelia-Funke-Schule ein neues, modernes Schulgebäude, im Gegenzug wird der Standort in Storndorf aufgegeben – für Schüler, nicht aber für Kinder. Denn Bürgermeister Timo Georg schlägt vor, dass die Gemeinde das Schulgebäude in Storndorf übernimmt und für die frühkindliche Betreuung nutzt. In Storndorf könnte somit künftig der Kita-Schwerpunkt liegen, in Brauerschwend der Schul-Schwerpunkt, kündigt Erster Kreisbeigeordneter Patrick Krug nach einer Besprechung mit Vertretern der Schule, der Elternschaft und der Schwalmtaler Kommunalpolitik mit Bürgermeister Timo Georg an der Spitze an, wie es in einer Pressemitteilung der Kreisverwaltung heißt.
Die Ausgangslage: Rund 120 Kinder werden in der Cornelia-Funke-Schule mit ihren beiden Standorten beschult – doch der Platz reicht nicht mehr aus, zumal auch das alte Pavillon-Gebäude in Brauerschwend abgerissen werden soll. „Wir haben baulichen Bedarf, wir müssen Kapazitäten schaffen, zumal sich Schule über die Jahre hinweg auch verändert hat. Es geht nicht mehr nur um die reinen Unterrichtsräume, wir müssen uns darüber hinaus in Sachen Betreuung aufstellen“, schildert Schuldezernent Patrick Krug den Hintergrund. „Ab 2029 besteht der Rechtsanspruch der Eltern auf Betreuung für alle Kinder im Grundschulbereich. Hier in Schwalmtal haben wir Bedarf, damit die Betreuung für die Zukunft gut aufgestellt und damit die Vereinbarkeit von Familie und Beruf auch für Eltern im Schwalmtal gut möglich ist “, so Krug weiter.
„Daraus ergibt sich nun eine Möglichkeit, ein kleines Zeitfenster, um eine Situation, die aus Sicht der Schule und aus Sicht des Kreises nicht optimal ist, zu verändern: Wir machen aus zwei Schulstandorten einen Standort“, kündigt Krug im Gespräch mit Bürgermeister Georg, Vertretern des Gemeindevorstands und des Hauptausschusses im Sitzungssaal der Gemeindeverwaltung an. Ein Zeitplan dazu steht bereits. „Wir haben viele Baumaßnahmen im Schulbereich und leider nur begrenzt Geld, daher müssen wir die Investitionen etwas strecken.“ Für den Neubau Brauerschwend bedeutet das: Im nächsten Jahr wird mit der Planung begonnen – natürlich in „enger Absprache mit der Schule“, wie Krug zusichert. Mit dem Bau könnte dann 2027 begonnen werden, der Einzug in den Neubau sei für Schuljahresbeginn 2029/30 vorgesehen.
„Mir ist es wichtig, von Beginn an Schule, Eltern und die Gemeinde Schwalmtal einzubinden und niemand einfach vor vollendete Tatsachen zu stellen. Auch wenn für den Schulbau der Landkreis alleine verantwortlich ist, ist es doch die Grundschule für die Kinder aus dem Schwalmtal. Zudem weiß ich aus vielen Gesprächen, dass die Schule in Storndorf – vor 114 Jahren von den Storndorfer Bürgern selbst gebaut – eine hohe Bedeutung für den Ort hat. Deswegen ist für mich auch klar, dass es für das Schulgebäude eine sinnvolle zukünftige Nutzung geben muss, die Storndorf und dem ganzen Schwalmtal zugutekommt“, führt der Erste Kreisbeigeordnete aus und macht unmissverständlich deutlich: „Wir bauen hier nicht gegen den Willen der Gemeinde. Die Wahrheit ist aber auch, dass wir aktuell in Brauerschwend trotz knapper Kassen aufgrund der überschaubaren Größe ein neues Gebäude bauen könnten. Wenn wir das jetzt nicht machen, wird sich wegen anderer zukünftig anstehender Baumaßnahmen das Zeitfenster dann für sehr lange Zeit schließen.“
Das darf nicht passieren – da sind sich Lehrer- und Elternschaft einig. Sowohl Schulleiter Lukas Alt als auch Vertreter des Kollegiums und des Elternbeirats weisen auf die Problematik hin, die der zweite Schulstandort mit sich bringt – vor allem in der Betreuung. Denn Kinder, die in Storndorf unterrichtet werden, müssen mit dem Bus nach Brauerschwend in die Nachmittagsbetreuung fahren. Auch zum Sport müssen die Kinder gefahren werden, während die Lehrer ebenfalls zwischen beiden Standorten pendeln müssen.
„Wenn man als Schule ein völlig neues Gebäude bekommt, dann ist das in meinen Augen eine große Chance, die man ergreifen muss“, erklärt Schulleiter Lukas Alt. „Wir sind durchgehend zweizügig, wir werden räumliche Not bekommen, vor allem, wenn die Betreuung ausgeweitet wird. Wir platzen aus allen Nähten“, so Alt. „In unserer Arbeit steht es im Fokus, für die Kinder da zu sein. Und wenn man eine neue Schule bekommen kann, dann sollte man das nicht ausschlagen.“ Die Elternschaft sieht dies genauso, zumal es immer wieder Probleme bei der Betreuung gab und gibt.
Auch Bürgermeister Timo Georg bezeichnet den Neubau „als gute Idee“. Für ihn ist klar, „dass man sich eine solche Chance nicht entgehen lassen kann, um den Schulstandort Schwalmtal dauerhaft zu sichern“. Wichtig aber sei die „vernünftige Nachnutzung“ des Schulgebäudes in Storndorf. Aus seiner persönlichen Sicht käme eine Verwendung in der frühkindlichen Betreuung in Betracht. „Dort haben wir genug Platz, um den Kindern vor dem Schuleintritt ein vernünftiges Umfeld zu bieten“, betont Georg. Wenn der Kreis das neue Schulgebäude in Brauerschwend baut, dann, so Georg, könnte die Gemeinde die alte Schule in Storndorf übernehmen und als Kindertagesstätte nutzen. Timo Georg ist sich sicher: „Es wird eine Situation eintreten, von der ganz Schwalmtal profitiert, es ist eine vernünftige Lösung für alle.“
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