Neue „Kunstbank“ für den Schulhof:Erich-Kästner-Schule und Kompass Leben kooperieren in der Berufsorientierung für Schülerschaft
ALSFELD (ol). Die Erich-Kästner-Schule in Alsfeld hat in Zusammenarbeit mit Kompass Leben ein innovatives Kunstbank-Projekt für ihren Schulhof realisiert. Schülerinnen und Schüler gestalteten im Rahmen der Berufsorientierung gemeinsam mit einer Werkstatt für Menschen mit Assistenzbedarf eine Bank und erwarben dabei kreative, handwerkliche sowie soziale Fähigkeiten. Die erfolgreiche Kooperation soll in zukünftigen Projekten fortgesetzt werden.
Am Donnerstag, den 31. Oktober, war es so weit. Ein großes Team der Alsfelder Werkstatt von Kompass Leben lieferte mit schwerem Gerät die zuvor von Schülerhand gefertigten Bauteile einer künstlerisch hochwertigen Bank in den Schulcampus der Schillerstraße 3, in der sich die Erich-Kästner-Schule sowie die Geschwister-Scholl-Schule ihr Schulgebäude teilen. Die Einweihung der besonderen Sitzgelegenheit wurde am vergangenen Donnerstag mit Burgern vom Grill und einem Zusammenkommen der Projektbeteiligten auf dem Schulhof gefeiert, das berichtet die Erich-Kästner-Schule in einer Pressemitteilung.
Seit Anfang des Jahres hatten Schülerinnen und Schüler aus den inklusiven Kooperationsklassen der Erich-Kästner-Schule und der Geschwister-Scholl-Schule in den Werkstätten von Kompass Leben in Alsfeld-Altenburg im Rahmen eines innovativen Unterrichtsprojekts im Bereich der Berufsorientierung an der Bank gearbeitet. Dabei wurde ein zwölf Meter langer Tannenstamm entrindet, geschliffen und mit Sägen aufwändig in Form gebracht. Als Sitzflächen dienen alte Sitzschalen, die per Upcycling und mit Graffiti gestaltet den neuen Blickfang auf dem Schulhof darstellen. Die Jugendlichen konnten sich damit einmal pro Woche sowohl kreativ mit den Spraydosen als auch handwerklich in den Holz- und Metallbaubereichen erproben sowie Teamgeist und Eigenverantwortung beweisen. Basis der Kooperation war aber die Empathie und die sozialen Kompetenzen der Beteiligten miteinander, hieß es. Die Zusammenarbeit zwischen den Schülerinnen und Schülern und dem Team der Werkstatt wurde durchweg als besonders und frei von Vorbehalten wahrgenommen.
Beeindruckend für die Schülerinnen und Schüler war auch, wie technisch hochwertig die Werkstatt für Menschen mit Assistenzbedarf ausgestattet ist und dass sie sich von anderen Fertigungsbetrieben nicht unterscheide. Somit profitierten alle Beteiligten von diesem Unterricht, der bewusst das praktische Erleben und die sozialen Begegnungen in den Vordergrund stellte, ganz gemäß dem Leitbild der Erich-Kästner-Schule Alsfeld:„ In Vielfalt vereint“.
Koordiniert und geplant wurde das Projekt von Michael Dippel (Werkstattleiter Kompass Leben), Anne-Kristin Bindl (Schulleiterin Erich-Kästner-Schule) sowie Leo Freund (Konrektor Erich-Kästner-Schule). Das Projekt wäre jedoch nicht möglich gewesen, wenn nicht das Team von Kompass Leben so tatkräftig ihre fachlichen Ressourcen zur Verfügung gestellt und die Arbeitsprozesse fachmännisch begleitet hätten, hieß es. Anna-Lena Krause, Lehrkraft der Erich- Kästner-Schule, übernahm das künstlerische Coaching bei der Sitzschalengestaltung. Die Transportfahrten zwischen Werkstatt und Schule wurden großzügig von Frank Flohr und seinem Reisedienst gesponsert. Und um die Sitzschalen haltbar und beständig zu machen, hat die Firma Hartmann Spezialkarosserien sie kostenlos mit einem besonderen Schutzlack versehen.
Die Schulleiterin der Erich-Kästner-Schule, Anne-Kristin Bindl, zeigte sich von der Unterstützungskraft begeistert: „Die Bank ist Symbol für eine lebendige und bunte Zusammenarbeit aus Schule, Sozialträger und Wirtschaftsbetrieben, die dazu beigetragen hat, dass das Projekt so erfolgreich zum Wohle der Jugendlichen stattfinden konnte.“
Die Einweihungsfeier am vergangenen Donnerstag, bei der die Schülerinnen und Schüler selbst am Grill standen und ihre eingeladenen Lehrkräfte und die Arbeiter von Kompass Leben mit Burgern vom Grill versorgten, war dann jedoch noch nicht zwingend der Abschluss des Projekts. Direkt kamen neue Ideen auf: Ein passender Tisch wäre schön. Und eine Überdachung wäre auch sinnvoll. Schnell wurde klar, dass die neue Bank in der Schillerstraße 3 nur der Auftakt für eine Projektreihe darstelle, die zeige, welches Potenzial solche Unterrichtsvorhaben mit außerschulischen Partnern haben. Immer mit einem Ziel: Die Jugendlichen in den Mittelpunkt zu stellen und ihnen Angebote zu machen, die sie wirklich voranbringen.
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