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Diskussionsrunde über Macht, Mut und GleichberechtigungSPD Vogelsberg veranstaltet erfolgreiche Podiumsdiskussion „Frauen.Macht.Politik.“

LAUTERBACH/VOGELSBERGKREIS (ol). Bei der Podiumsdiskussion „Frauen.Macht.Politik.“ in Lauterbach diskutierten Expertinnen aus Politik, Medien und Wirtschaft kürzlich über Geschlechtergerechtigkeit und die Bedeutung weiblicher Repräsentation. Es wurde betont, dass Frauen in Führungsrollen von Gesellschaft und Wirtschaft profitieren und es Veränderungen braucht, um veraltete Rollenbilder abzubauen. Die Veranstaltung endete mit einem Appell für mehr Entschlossenheit und Selbstbewusstsein unter Frauen.

Vor kurzem fand in der Kulturspinnerei Lauterbach eine spannende Podiumsdiskussion unter dem Titel „Frauen.Macht.Politik.“ statt. Die hessische Generalsekretärin der SPD, Dr. Josefine Koebe, HR-Moderatorin und Journalistin Marion Kuchenny, die Kommunalpolitikerin Claudia Blum sowie die IUNO-Geschäftsführerin Diana Löffler brachten Perspektiven aus Gesellschaft, Politik und Wirtschaft ein. In einer lebhaften Debatte, moderiert von Julia Rausch, setzten sie sich mit der Rolle von Frauen in verschiedenen Teilen der Gesellschaft auseinander, das berichtet der SPD Unterbezirk Vogelsbergkreis in einer Pressemitteilung.

Mit einem Impuls zur Dominanz von Männern in Parlamenten und Gremien startete die Landtagsabgeordnete Dr. Josefine Koebe. Sie stellte heraus, dass Männer momentan 70 Prozent der Mandate in Bundes-, Landes- und Kommunalpolitik innehaben. Zudem machte sie deutlich, wie wichtig offene Parteikulturen und Änderungen zum Beispiel bei Tagungszeiten seien, damit Frauen vermehrt politische Verantwortung übernehmen.

Im Mittelpunkt der anschließenden Diskussion stand die Frage nach der Geschlechtergerechtigkeit. „Es braucht eine Peitsche für 50 Prozent, um die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen in Parlamenten zu erreichen“, so Koebe. Dass es in der Geschichte der BRD bis 2020 mehr beamtete Staatssekretäre mit dem Vornamen „Hans“ als Frauen gab, zeige einmal mehr, dass es in Sachen Repräsentanz noch einige Verbesserungen benötige. Der große politische Einfluss von Männern habe außerdem zur Folge, dass vermeintliche „Frauenthemen“ kleingehalten werden. „Es muss endlich erkannt werden, dass wir alle von der Breite profitieren, die Frauen bei politischen Entscheidungen mit einbringen können“, erläutert Claudia Blum, die sich auch für en Vogelsberg mehr Frauen in kommunalen Gremien wünscht. „Das gilt auch für Unternehmen in der freien Wirtschaft“, berichtete Diana Löffler auf den Einwand, dass im Jahr 2022 nur 29 Prozent der Führungspositionen in Unternehmen mit Frauen besetzt waren.

Mehrfach wurde von den Teilnehmerinnen hervorgehoben, dass trotz der Errungenschaften der Frauenrechtsbewegung seit den 1970er Jahren in vielen Bereichen nach wie vor veraltete Rollenbilder vorherrschen. „Das Bild der Frau, die nach der Geburt eines Kindes zu Hause bleibt, ist auch 2024 noch weit verbreitet“, darin waren sich die Teilnehmerinnen einig. Marion Kuchenny verwies in diesem Zusammenhang auch auf das nach wie vor stigmatisierte Bild der „Rabenmutter“ – eine Frau, die nach der Geburt ihres Kindes schnell wieder in den Beruf zurückkehrt. Dies sei bei Männern fast immer der Fall und würde gesellschaftlich viel seltener in Frage gestellt. Aus diesen Rollenbildern resultieren ebenfalls Missstände wie der Gender Pay Gap oder der Gender Care Gap, der sich nicht nur auf die ökonomische Eigenständigkeit von Frauen auswirke, sondern auch auf Faktoren wie die Altersvorsorge. Das bedeute im Klartext, dass Frauen heute im Schnitt immer noch 18 Prozent weniger verdienen. Dass deshalb eine verlässliche Kinderbetreuung ebenfalls zur Emanzipation von Frauen beitragen kann, wurde im Rahmen der Debatte herausgestellt, heißt es.

Zum Abschluss der Veranstaltung sprachen die Teilnehmerinnen über ihre Wünsche für Frauen. Mehr Gleichberechtigung, Gerechtigkeit und Mut standen im Vordergrund. „Veränderung geht immer nur von einem selbst aus, deshalb muss man es auch selbst in die Hand nehmen“, lautete ein Fazit von Moderatorin Julia Rausch – ein Aufruf zu mehr Entschlossenheit und Selbstbewusstsein für Frauen, die in Politik und Wirtschaft aktiv werden wollen. Es brauche also mehr Frauen, die sich zutrauen, den Vogelsberg als „Heimat mit Zukunft“ mitzugestalten und Männer, die ihnen das ermöglichen.

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