SPD-Landtagsabgeordneter Maximilian Ziegler im SelbstversuchDrei Tage Pendleralltag im Vogelsberg
VOGELSBERGKREIS (ol). Maximilian Ziegler, verkehrspolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, testete drei Tage lang den ÖPNV im ländlichen Vogelsberg. Sein Fazit: Der ÖPNV bietet Potenzial, ist jedoch aktuell keine vollwertige Alternative zum Auto in ländlichen Gebieten.
Maximilian Ziegler, seit Januar verkehrspolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, tauschte drei Tage lang das Auto gegen Bus und Bahn – im Hohen Vogelsberg. Vom beschaulichen Crainfeld (Gemeinde Grebenhain im Vogelsberg) aus machte er sich täglich auf den Weg zu seinem Wahlkreisbüro in Lauterbach, in den Hessischen Landtag nach Wiesbaden und zu Veranstaltungen in ganz Hessen. Wieso? Weil er den ÖPNV für gewöhnlich nicht nutzt und weil er zeigen wollte, dass man in ländlichen Räumen wie dem Hohen Vogelsberg zurzeit noch auf das Auto angewiesen ist, das berichtet der Landtagsabgeordnete in einer Pressemitteilung.
„Im ländlichen Raum ist der ÖPNV manchmal wie ein seltener Vogel: Man weiß, dass er da ist, aber man bekommt ihn außerhalb der Schulzeiten kaum zu Gesicht“, scherzt Ziegler. Dabei sei ihm wichtig herauszustellen, dass er die Termine nach Wiesbaden oder Frankfurt mit dem bestehenden Angebot erreichen konnte. „Als gebürtiger Vogelsberger weiß ich, dass Strecken und Fahrzeiten auf dem Land anders definiert werden. Aber eine Fahrt in den Hessischen Landtag dauert mit Bus und Bahn von Crainfeld aus knapp vier Stunden und 15 Minuten. Und das, ohne dass man an einem Bahnhof oder eine Bushaltestelle außergewöhnlich lange warten müsste. Das ist in ungefähr doppelt so lange wie eine Autofahrt.“
Seine Bilanz: „Es ist eine Sache, über den ÖPNV zu sprechen, und eine ganz andere, ihn wirklich zu nutzen. Für viele Menschen, vor allem im ländlichen Raum, ist das Auto im Moment leider die einzige sinnvolle Option, um zur Arbeit zu kommen. Das soll natürlich nicht so bleiben, die Politik arbeitet daran das Angebot auszubauen, Verkehre zu vernetzen und sinnvolle Ergänzungen wie OnDemand-Verkehre zu ermöglichen. Der ÖPNV bietet eine echte Alternative zum Auto, kann es aber aktuell nicht überall ersetzen. Die Verkehrswende darf nicht nur ein urbanes Projekt sein, sie muss auch auf dem Land ankommen.“
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