Öffentliche Defibrillatoren sollen Überlebenschancen bei Herznotfällen erhöhenAutomatisierter Externer Defibrillator in Wartenberg eingeweiht
WARTENBERG (ol). Der DRK Ortsverein Lauterbach hat im Rahmen des AED-Projekts in Wartenberg insgesamt fünf öffentlich zugängliche Defibrillatoren installiert. Diese Geräte sollen die Überlebenschancen bei Herznotfällen erhöhen; zahlreiche Bürger wurden bereits in deren Handhabung geschult.
Im Jahr 2023 hatte der DRK Ortsverein Lauterbach das AED-Projekt in Wartenberg gestartet, um Defibrillatoren öffentlich zugänglich zu machen und eine schnelle Verfügbarkeit von Defibrillatoren im Notfall zu ermöglichen. Am 23. September fand die Einweihung der Defibrillatoren am Stützpunkt der Feuerwehr Angersbach statt, das berichtet die Vogelsberger Zeitung in einer Pressemitteilung.
Ein AED (Automatisierter Externer Defibrillator) darf von Laien benutzt werden und beseitigt lebensbedrohliche Herzrhythmusstörungen. Wann eine Schockabgabe notwendig und sinnvoll ist, analysiert das Gerät automatisch.
Ursprung des Projektes war eine Notfallsituation im Nachbarort. Ein junger Mann brach im Fußballtraining zusammen und wurde durch seine Kameraden wiederbelebt. Unter den Ersthelfern waren auch Wartenberger Bürger, die in der Zeit bis Eintreffen des Rettungsdienstes mit den anderen Mitspielern zusammen vorbildliche Hilfe durch Reanimation leisteten, wie es hieß.
Nach Angaben der deutschen Herzstiftung sterben in Deutschland Jahr für Jahr circa 65.000 Menschen am plötzlichen Herztod. Dabei handele es sich um kein einheitliches Krankheitsbild. Zahlreiche Herzleiden können sich dahinter verbergen. Sie führen meist zum Kammerflimmern. Die Initiatoren des Projekts, Benjamin Greb und Marcel Greb, haben sich zum Ziel gesetzt in jedem Ortsteil von Wartenberg (Angersbach und Landenhausen) jeweils zwei AED öffentlich verfügbar vorzuhalten. Oberstes Ziel der beiden ist es die Überlebenschancen von Betroffenen zu erhöhen, heißt es. Dafür wurden bekannte Örtlichkeiten in den Ortschaften ausgewählt, welche in maximal drei Minuten mit dem Auto erreichbar seien.
Standorte Angersbach
Gemeindebauhof: Im Ziegelgarten 9, gegenüber der Feuerwehr
Kindergarten Angersbach: In den Fetzwiesen 24
Firma G&N: Stangenweg 34
Standorte Landenhausen
Feuerwehrgerätehaus, Mittelstraße 10
Dreschhalle Schnepfenhain / Ecke Steinweg
Im Rahmen einer Spendenaktion im vergangenen Jahr wurden in kurzer Zeit beachtliche Fortschritte gemacht und die benötigten Mittel für die Ausstattung jedes Ortsteils mit zwei Defibrillatoren erreicht. „Es war unglaublich, wie schnell die notwendige Summe erreicht wurde. Dass wir es schaffen, davon waren wir überzeugt. Aber von dem Tempo waren wir
überrascht“, so Benjamin Greb. Die Geräte hängen seit dem Ende des ersten Quartals dieses Jahres an den Standorten und die ersten Schulungen haben stattgefunden. Über 150 Bürger wurden bereits in die Notwendigkeit und Funktion der Geräte eingewiesen, heißt es. Weitere Einweisungen sollen noch folgen, um eine möglichst breite Kenntnis in der Öffentlichkeit zu verbreiten.
Danke für die breite Unterstützung
„Heute wollen wir Danke sagen. Danke für die breite Unterstützung von Vereinen, Unternehmen und den zahlreichen Privatspenden“ so Marcel Greb. Ein besonderer Dank geht an die Firma terra, Landschaftsgestaltung. Inhaber Oliver Baus aus Landenhausen, selbst ehemaliger Mitarbeiter im Rettungsdienst, spendete ein komplettes Gerät samt Aufhängung. In die Wege geleitet habe dies der Ortsvorsteher von Landenhausen, Martin
Hoffmann, welcher das Engagement des DRK Ortsvereins sehr begrüßte und sich direkt um Spenden bemühte. Weiterhin hängt ein fünftes Gerät für die Öffentlichkeit verfügbar in Angersbach, auf dem Gelände der Firma G&N. Das Unternehmen unterstützt dieses Projekt, indem ein baugleiches Gerät auf dem Betriebsgelände für jedermann verfügbar ist. Der Standort des Gerätes ist auf den Hinweisschildern in der Gemeinde vermerkt. Dank gilt ebenfalls den beiden Feuerwehren der Gemeinde, welche neben der
Einweisung der Feuerwehrleute häufig die Räumlichkeiten für die Schulungen zur Verfügung stellen.
Es folgte eine Präsentation der Standorte der Defibrillatoren. Anschließend stellten Annika Leinberger und Rebecca Wahl vom DRK Ortsverein Lauterbach den Ablauf einer Hilfeleistung im Notfall vor und demonstrierten die Funktionsweise der Geräte. Ganz wichtig: Ein AED ersetzt nicht die Herzdruckmassage, heißt es. Diese dürfe keineswegs durch das herbeiholen eines AED verzögert werden.
Thomas Falk, der erste Vorsitzende des DRK Ortsvereins Lauterbach, schloss sich den Dankesworten an. Sein Dank galt der Gemeinde Wartenberg, für die Kooperation und die Hilfe bei der Umsetzung. So habe der Bürgermeister Dr. Dahlmann die Zusicherung erteilt, die Folgekosten in Form von neuen Akkus nach circa 5 Jahren sowie die Kosten der
Beschilderung zu übernehmen. Herausragend bezeichnete er die Arbeit des Gemeindebauhofs, welcher die Installation der Geräte und die Beschilderung übernahm.
Der Bürgermeister der Gemeinde Wartenberg, Dr. Olaf Dahlmann lobte das
Engagement der DRKler, welche hartnäckig und stets mit viel Engagement
das Projekt verfolgten, wie es hieß. Von Anfang an sei er von der Realisierung des
Vorhabens überzeugt gewesen. „Haben ist besser als brauchen“ mit diesen Worten schloss er seinen Beitrag ab und wünschte sich, dass zwar viele Menschen Kenntnis über Funktion und Vorhandensein der Geräte bekommen, aber dennoch niemand diese brauchen werde.
Einweisungsveranstaltungen für die Öffentlichkeit
Der DRK Ortsverein Lauterbach bietet zwei weitere Einweisungsveranstaltungen für die Öffentlichkeit an. Es wird die Funktionsweise der Geräte vorgestellt und die Teilnehmer haben die Möglichkeit, beim freiwilligen Reanimationstraining zu üben. Die Teilnahme
ist kostenfrei und ohne Anmeldung möglich.
Montag, den 07. Oktober, von 18.00 bis 19.30 Uhr: Feuerwehr Angersbach
Mittwoch, 09. Oktober, von 18.30 bis 20.00 Uhr: Feuerwehr Landenhausen
Fotos: Vogelsberger Zeitung
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