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Innovative Lösungen für eine alte MühleLandrat Dr. Mischak zu Besuch bei der D+Z Energiesystem GmbH & Co. KG

VOGELSBERGKREIS (ol). Landrat Dr. Jens Mischak besuchte kürzlich die D+Z Energiesystem GmbH & Co. KG, die mit innovativen erneuerbaren Energiesystemen eine autarke Versorgung einer abgelegenen Mühle ermöglicht hat. Durch Photovoltaikanlagen und eine Wasserturbine kann das Gebäude komplett unabhängig vom öffentlichen Strom- und Wassernetz betrieben werden.

Im Januar diesen Jahres erhielten sie mit 200.000 Euro den Förderhöchstsatz einer LEADER-Zuwendung für ihren knapp 970.000 Euro teuren Neubau in Schwalmtal – jetzt hat Landrat Dr. Jens Mischak der D+Z Energiesystem GmbH & Co. KG einen Besuch abgestattet, um sich ein Bild von dem Leistungsangebot des jungen Unternehmens zu machen, das berichtet der Vogelsbergkreis in einer Pressemitteilung.

Inhaber Joshua Donath und Patrick Schiller nutzen die Gelegenheit und präsentieren dem Landrat direkt an einem Objekt ihre Arbeit. „Gerade beim Thema erneuerbare Energien ist es toll, sich einmal ein Gebäude anschauen zu dürfen, das ausschließlich durch diese versorgt wird“, zeigt sich der Landrat beeindruckt.

Gemeinsam mit Schwalmtals Bürgermeister Timo Georg, Andrea Ortstadt von der Wirtschaftsförderung des Vogelsbergkreises sowie Harald Raschel vom Arbeitgeberservice schaute sich der Landrat also eine alte Mühle an, die zwischen Kirtorf und Ober-Gleen steht. Das Besondere dabei: Die Mühle liegt weit außerhalb der Gemeinde und ist deshalb nicht an das öffentliche Strom- und Wassernetz angeschlossen.

Zurzeit wird das Gebäude von Christian Kalb und dessen Familie umfassend renoviert und soll künftig als Wohnraum für die Familie sowie als Mietobjekt für weitere Wohneinheiten dienen. Jedoch stellte die Lage der Mühle Familie Kalb vor eine Herausforderung. Hier konnte die D+Z Energiesystem GmbH & Co. KG jedoch helfen: Das Unternehmen hat innovative Lösungen entwickelt, um das gesamte Gebäude autark zu machen, heißt es. Durch den Einsatz von Photovoltaikanlagen und einer Wasserturbine konnte eine nachhaltige Energieversorgung sichergestellt werden.

Ein Glücksfall für das Projekt sei gewesen, dass die Wasserrechte noch auf dem Grundstück lagen, was die Installation der Wasserturbine ermöglichte. Dr. Mischak zeigt sich während des Besuchs fasziniert von der technischen Umsetzung und der Effizienz der Systeme. Besonders hervorzuheben sei, dass selbst bei gleichzeitiger Nutzung mehrerer elektronischer Geräte keine Schwankungen in der Stromversorgung auftreten, was die Zuverlässigkeit der Lösung unterstreiche. „Wir haben zwei große 24-Kilowattstunden-Batteriespeicher eingebaut, die einspringen könnten, wenn beispielsweise gerade keine Sonne scheint und sich zusätzlich gleichzeitig zu wenig Wasser im Mühlengraben befindet“, erklärt Patrick Schiller.

Mit der Verbindung von Handwerk und Ingenieurwissenschaft sehen sich die beiden Unternehmer Schiller und Donath als Träger von Fachexpertise und Kompetenz. „Wir bieten unseren Kunden ein jeweils individuelles Energiesystem an, das alle technischen Möglichkeiten in Erwägung zieht. Dabei verfolgen wir einen ganzheitlichen Ansatz. Wir analysieren beispielsweise den aktuellen energetischen Bestand und ermitteln die möglichen Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz. Das Konzept, das wir dann für ein Anwesen erstellen, wird nicht in einem statischen System erarbeitet, sondern wir kombinieren gewerk-übergreifende Systeme miteinander. Durch digitale Vernetzung auf Software-Ebene wird ein umfassendes Energiesystem geschaffen, das zum Beispiel per Smartphone verwaltet werden kann“, so Donath. „Wir ermöglichen unseren Kunden eine wesentlich effizientere Nutzung, zum Teil bereits verbauter Komponenten, was in der Regel zu einer erheblichen Senkung der Energiekosten führt.“

Joshua Donath und Patrick Schiller haben die D+Z Energiesystem GmbH & Co. KG in 2019 gegründet und aktuell insgesamt elf Mitarbeiter, darunter zwei Auszubildende, die mit einem Durchschnittsalter von 28 Jahren ein sehr junges Team bilden. „Wir sind jung, engagiert und haben alle große Lust, etwas zu verändern. Es macht großen Spaß, solch motivierten Mitarbeiter zu haben, die zum Teil andere Jobs an den Nagel gehängt haben, um bei uns arbeiten zu können“, freut sich Schiller.

Mit dem geplanten Neubau des Firmensitzes in Storndorf solle nicht nur die Weiterentwicklung des Unternehmens gesichert werden, es soll auch ein reibungsloser und wirtschaftlicher Betriebsablauf entstehen, damit auch Großprojekte effizient abgewickelt werden können. Geplant wird der Neubau mit einer Fläche von 600 Quadratmetern für Lager und Werkstattbereich sowie 200 Quadratmeter für Büro- und Sozialräume, heißt es. Der neue Firmensitz ermögliche die Beschäftigung von bis zu 20 Personen.

„Ich sehe hier nicht nur die Innovationskraft, die in Ihrem Unternehmen steckt, sondern auch das Potenzial, das in der Nutzung erneuerbarer Energien steckt“, konstatiert Landrat Dr Mischak während des Treffens mit den beiden Chefs der D+Z Energiesystem GmbH & Co. KG. „Die Sanierung dieser alten Mühle ist ein hervorragendes Beispiel dafür, wie durch moderne Technologien und kreative Ansätze alte Gebäude revitalisiert und gleichzeitig umweltbewusste Lebenskonzepte realisiert werden können“, resümiert der Landrat abschließend.

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