Gesellschaft0

Zum Bund oder vielleicht doch in die Kita?Berufsorientierungstage an der Alexander-von-Humboldt-Schule

LAUTERBACH (ol). Die Alexander-von-Humboldt-Schule in Lauterbach bot Schülern der Oberstufe mit den Berufsorientierungstagen kürzlich eine einmalige Gelegenheit, sich über verschiedene Berufe und Studiengänge zu informieren. Über zwei Tage hinweg stellten Experten aus fast vierzig Berufen und Studiengängen ihre Tätigkeiten vor und gaben wertvolle Tipps für die berufliche Zukunft.

Jungen Menschen mit Abitur stehen beruflich alle Türen offen – in Zeiten, in denen die Babyboomer nach und nach in Rente gehen, gilt das umso mehr: Fachkräfte werden in allen Bereichen gesucht, die Branchen werben um junge Leute. Und für die ist es gar nicht so einfach sich zu entscheiden: Knapp 22.000 Studiengänge in diesem Jahr meldet die Hochschulrektorenkonferenz, 324 Ausbildungsberufe geben die Industrie- und Handelskammern an. Um die Entscheidung für einen Beruf auf sicheren Grund zu stellen, gibt die Alexander-von-Humboldt-Schule der Berufsorientierung viel Raum, zu dem auch die regelmäßig stattfindenden Berufsorientierungstage gehören, die gemeinsam mit der Bundesagentur für Arbeit veranstaltet werden, das berichtet die AvH in einer Pressemitteilung.

An zwei Tagen informieren Menschen aus fast vierzig Berufen oder Studiengängen über ihren Job: Wie wird man Psychologin? Was gehört zu den Aufgaben beim Landesbetrieb Bau und Immobilien Hessen? Und was genau braucht man eigentlich, wenn man „was mit Medien“ machen möchte?

Diese und viele weiteren Fragen zu stellen, dazu ermunterte Studiendirektor Oliver Stoy vor wenigen Tagen die Schülerinnen und Schüler der Oberstufen der Schulen im Vogelsbergkreis. Sie alle waren nach Lauterbach gekommen, um das Angebot zu nutzen. „Seid aufgeschlossen und mutig, traut euch, Fragen zu stellen. Und schaut auch mal Berufsfelder an, vor denen ihr vielleicht aktuell noch großen Respekt habt.“ Stoy dankte insbesondere Michael Rausch, Berater für akademische Berufe, für dessen Unterstützung. Dieser stellte sodann den Ablauf vor und wünschte den Schülerinnen und Schülern informative Tage.

Auf dem Schulgelände der Alexander-von-Humboldt-Schule, in den Räumen der gegenüberliegenden Sparkasse sowie im Posthotel Johannesberg wechselten sich im Stundentakt Expertinnen und Experten aus Hochschulen, Unternehmen und verschiedenen Beratungsstellen ab: Hildegard Pollak beispielsweise informierte für die Organisation „arbeiterkind.de“ junge Menschen, die als erste in der Familie studieren. Zoll, Polizei und Bundeswehr stellten sich vor, die Freiwilligendienste und auch verschiedene Ämter wie die Kinder- und Jugendhilfe Lauterbach. Silke Kraft und Gabriela Deubler-Zieler informierten Interessentinnen und Interessenten über die Möglichkeit der PIVA, der praxisintegrierten Ausbildung zur Erzieherin oder zum Erzieher, die entlohnt wird: Was könnten Eigenschaften für Erzieherinnen oder Erzieher sein, fragten sie, und stellten ihrerseits Profile von Kitas und Ausbildung vor. Aus dem juristischen Bereich war zum wiederholten Mal der Alsfelder Rechtsanwalt Karsten Rößner vor Ort. Von ihm erhielten die angehenden Abiturientinnen und Abiturienten wichtige Infos zum Studiengang, zum Referendariat und zu den Tätigkeiten eines Rechtsanwalts: Wie verläuft das Studium? Gibt es einen NC? Wann muss man Schwerpunkte wählen? Und welche Praktika sind nötig? Dabei plauderte der Anwalt auch ein wenig aus dem Nähkästchen und trat den Beweis an, dass Jura nicht nur knochentrockenes Paragrafenlernen sei.

Von der Mobilität der Zukunft ging es über kreative Berufe und Kommunikationswissenschaften weiter zu Naturwissenschaften, Maschinenbau oder Journalismus. Auch viele Ausbildungsberufe oder Duale Studienmöglichkeiten waren vertreten: Antonia Vater von der STI-Group stellte das „Be a pioneer“ – Angebot ihres Unternehmens vor und Katrin Frick von der VR Bank HessenLand sprach mit den jungen Leuten über ihr Bild von der Arbeit in der Bank und präsentierte hier eine erstaunliche Vielfalt: Denn Bank sei mehr, als man im Schalterraum sehe. Von der Firmenkundeberatung über Technische Dienste und eBanking bis hin zu Informatik, Risikosteuerung oder Groß- und Einzelhandel werden an einem Geldinstitut heute viele Berufsfelder abgedeckt, führte Frick aus.

Die Veranstaltung „Zukunft Studium und Beruf“ ermöglichte den Schülerinnen und Schülern auch Einblicke in übergreifende Themen wie Auslandsaufenthalte. Sie konnten Unternehmen in der Region kennenlernen und in der VR-Area des Berufsinformationszentrums neue Einblicke in die Berufswelt erleben. Selbst ein Sporttest war vorgesehen und wurde von einigen Interessenten für den Polizeiberuf schon mal genutzt.

Nach zwei prall gefüllten Tagen stehen immer noch ungezählte Zukunftsmöglichkeiten zur Auswahl. Doch es sollte hier und da gelungen sein, diese ein wenig einzugrenzen und mit einer Perspektive und interessanten Kontakten in die Berufswelt zu starten.

Schreibe einen Kommentar

Bitte logge Dich ein, um als registrierter Leser zu kommentieren.

Einloggen Anonym kommentieren