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Symbolischer erster Spatenstich für den Neubau von Nordwest Handel am Weißen WegStartschuss für eine „unglaublich wichtige Investition“ in Alsfeld

ALSFELD (aep) So groß das Vorhaben, so groß auch der Bahnhof dazu: Beim symbolischen ersten Spatenstich für das neue Zentrallager des Großhandelsverband Nordwest Handel im neuen Alsfelder Industriegebiet Weißer Weg zückten neben den Vertretern der beteiligten Unternehmen auch Hessens Ministerpräsident Boris Rhein (CDU),  Landrat Dr. Jens Mischak und Bürgermeister Stephan Paule die Spaten, ehe man sich zum Festakt in der Villa Raab traf. Es gab viel Lob – und teils heftige Kritik.

Großes Lob für den Bürgermeister

Die Nordwest Handel AG und das Immobilienunternehmen Rothenberger Real Estates luden zu dem feierlichen Empfang. Nordwest Handel wird in dem Industriegebiet ein  neues Zentrallager in einem Gebäude betreiben, das die Rothenberger Real Estates als Hauptaktionär errichten lässt. Großes Lob erntete bei dem Empfang Alsfelds Bürgermeister Stephan Paule vom Vorstand der Nordwest Handel, Thorsten Sega, der dem Rathauschef großen Einsatz zugunsten der Unternehmung bescheinigte, die in Alsfeld eine Investition von rund 300 Millionen Euro bedeutet.

Damit sei das Projekt „mit eine der größten Investitionen“, so erklärte Landrat Dr. Jens Mischak in seinen Grußworten, die jemals von privater Seite im Vogelsbergkreis getätigt wurden. Da zeige sich einer der Vorzüge der Region, nämlich zentral zu liegen. Oder wie der Unternehmensvorstand Thorsten Sega es ausdrückte: Alsfeld liege an einem „geooptimalen Punkt“.

Ministerpräsident Boris Rhein bei seinem Grußwort. Foto: ol

„Ein Meilenstein in der Entwicklung der Verbundgruppe“

Investor und Bauherr Dr. Helmut Rothenberger fügte hinzu: „Das neue Logistikzentrum in Alsfeld wird ein Meilenstein in der erfolgreichen Entwicklung der Verbundgruppe NORDWEST Handel AG und deren rund 1.255 Fachhandelspartner sein. Das Gemeinschaftsprojekt von NORDWEST und Rothenberger wird mit modernster Logistiktechnologie einen groflen Wettbewerbs- und Kostenvorteil für die Handelspartner ermöglichen und deren Zukunft nachhaltig absichern. Die Investitionsentscheidung in wirtschaftlich und politisch schwierigen Zeiten ist auch ein Bekenntnis für die Zukunftsfähigkeit des Wirtschaftsstandorts Hessen und Deutschland.“ Das Zentrallager in Alsfeld werde nicht nur durch seine Größe und Modernität bestechen, sondern auch durch seine nachhaltige Bauweise.

Kritik an Bürokratie und viel Vorlauf

Nicht nur der Unternehmensvertreter sprach dabei zugleich die lange Vorlaufzeit  von fast vier Jahren an, die das Projekt bislang benötigte, seit er zum ersten Mal bei Bürgermeister Paule vorstellig geworden war. Gleich viermal musste der Bebauungsplan geändert werden, um immer neuen Anforderungen zu genügen.

Von wachsender Bürokratie als einem Hemmnis für die deutsche Wirtschaft sprach auch Ministerpräsident Boris Rhein, der in seinem Grußwort der aktuellen Ampel-Regierung ein verheerendes Zeugnis ausstellte. Deutschlands Wirtschaft sei im Reigen der Weltwirtschaften die einzige mit Tendenz zur Schrumpfung. Er lobte dagegen die Investitionsbereitschaft der drei Familienunternehmen, die zusammen in Alsfeld für das Zentrallager tätig seien. Gemeint war damit auch das Bauunternehmen Goldbeck aus Bielefeld, das als Generalunternehmer die Gebäude hochziehen soll. „Was Sie hier machen, ist unglaublich wichtig!“ Und zwar nicht nur für den Standort Alsfeld, sondern auch für die hessische Wirtschaft.

Von einem Meilenstein für Alsfeld, der perspektivisch über 200 Arbeitsplätze bringen wird, sprach letztlich auch Bürgermeister Paule. „Aber es zeigt auch, welch‘ langen Atem man heute haben muss, um so etwas zu verwirklichen.“ Denn die erste Ideen für ein Industriegebiet am Weißen Weg habe es schon 2011 bei seinem Vorgänger Ralf Becker gegeben. Und die Konkretisierung der Planung habe ihn dann seine ganze Amtszeit hindurch bis 2023 begleitet.

Ein bisschen wird es auch noch dauern, bis der Betrieb aufgenommen wird, erklärte der Vorstand Torsten Sega. Wenn alles nach Plan läuft, könnte die Übergabe des Gebäudes im Dezember 2025 stattfinden, und  2026 soll dann der Umzug des Betriebes von Gießen nach Alsfeld stattfinden. Die „finale Inbetriebnahme“ wird für Ende 2026 erwartet.

4 Gedanken zu “Startschuss für eine „unglaublich wichtige Investition“ in Alsfeld

  1. Das was hier passiert ist vom Muster her das gleiche wie mit der Migration.
    Es wird als so weiter gemacht ohne Rücksicht auf die Bevölkerung und der Umwelt.
    Jeder weiß mittlerweile dass diese Umweltzerstörung, mit all den Folgen aufhören muss.
    Weder SPD,CDU noch der UWA Alsfeld interessierte das. Diese Alibi
    Ausgleichsmaßnahmen dienen nur zur Beruhigung des schlechten Gewissens.

    Richtig ist aber, dass durch die Ansiedlung von Logistiker werden täglich hunderte von Schwerlastern und Sprinter Alsfeld belagern. Die Bürger von Alsfeld werden extrem belastet. Man soll nicht annehmen dass sich diese Belastung nur Nachts abspielt. Betroffen werden die Bürger der Kernstadt und die Stadtteile an den Bundesstraßen sein.
    Sobald der Betrieb aufgenommen worden ist wird sich keiner von der Stadt mehr an irgendwelche Zusagen erinnern und zuständig fühlt sich dann keiner mehr. Das kennt man ja.

    Der Artikel in der OZ hat wenigstens schon mal im Ansatz gezeigt was auf Alsfeld zukommt und die Anzahl von Schwerlastern ,alleine bei „Nordwest“ , aufgezeigt.
    Warum fehlt das hier?
    Dazu kommen noch die Massen von LKWs von DHL!!!

    In der OZ stand auch dass es für dieses Vorhaben eine 90% Zustimmung der Wählerstimmen gab (schön dass OL das nicht übernommen hat). Nebenbei bemerkt: Bei der Wahl ging es nicht um das Industriegebiet, sondern es war eine Kommunalwahl.
    Daran sieht man wie mit Zahlen jongliert wird um die Bürger zu manipulieren.
    Nichts von Wahlbeteiligung, nichts davon dass die ALA dagegen war, nichts von ungültigen Stimmen. Wenn man das Ganze mal betrachtet kann man bezweifeln ob überhaupt die Mehrheit der Alsfelder dafür war.
    Eine Bürgerbefragung hat nicht stattgefunden. Warum wohl nicht? Hätte man ja machen können.

    Logistiker will heute keine Gemeinde mehr. Hier gibt es nichts zu feiern für Alsfeld, das wird man spätestens merken wenn die Schwerlaster nach Alsfeld strömen.
    Das Leid der Alsfelder ist das Denkmal des anderen.
    Dass der Bgm. von Alsfeld Stepan Paule von Nordwest gelobt wird ist doch klar.

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