ALSFELD (ol). Die Alsfelder SPD lädt am 17. September um 18.30 Uhr zu einem Themenabend ins Marktcafé ein. Dr. Monika Hölscher wird dabei das Leben und Wirken von Samuel Spier, einem bedeutenden Alsfelder Sozialdemokraten, vorstellen. Eine Anmeldung ist erforderlich, der Eintritt ist frei.

Der SPD-Ortsverein Alsfeld lädt in einer Pressemitteilung für Dienstag, den 17. September, um 18.30 Uhr ins Alsfelder Marktcafé ein. Die Historikerin Dr. Monika Hölscher wird in einem Vortrag das Leben und Wirken von Samuel Spier darstellen. Da für jeden Teilnehmer ein Stück Salzekuchen serviert wird, bittet der Ortsverein Alsfeld um eine Anmeldung unter vorstand@spd-alsfeld.de oder 0173 82 46 775. Der Eintritt ist frei.

Er ist wohl der bekannteste Alsfelder Jude: Der 1838 oder 1839 in Alsfeld geborene Samuel Spier. Schon sehr früh setzte er sich für die Rechte der Arbeiter ein, deren miserable Lebens- und Arbeitsbedingungen zu seiner Politisierung führten. In Braunschweig, wo er nach seinem Studium in Gießen als Lehrer arbeitete, kam er 1867 in Kontakt mit Wilhelm Bracke und wurde Mitglied des von Ferdinand Lassalle 1863 gegründeten Allgemeinen Deutschen Arbeitervereins (ADAV). Aufgrund interner Streitigkeiten traten die beiden 1869 aus dem ADAV aus und gründeten mit August Bebel und Wilhelm Liebknecht in Eisenach die Sozialdemokratische Arbeiterpartei Deutschlands (SDAP). Spier wurde zum zweiten Vorsitzenden gewählt.

Während des Deutsch-Französischen Krieges 1870/71 setzten sich die Sozialdemokraten für einen ehrenvollen Frieden mit Frankreich ein und wurden daraufhin wegen Hoch- und Landesverrats verhaftet, in Ketten gelegt und beim ersten großen Sozialistenprozess angeklagt. Mitte 1871 zog sich Samuel Spier komplett aus der Politik und dem Vorstand zurück, heißt es – die Gründe dafür bleiben unklar. Am 9. November 1903 verstarb er in Frankfurt.