Anfrage im Zweckverband Oberhessische Versorgungsbetriebe stellt OVAG vor neue VerantwortungLinke fordert Transparenz bei Balkon-PV-Anlagen und soziale Nutzung von Überschüssen
VOGELSBERGKREIS (ol). Die Fraktion DIE LINKE hat im Zweckverband Oberhessische Versorgungsbetriebe (ZOV) eine Anfrage eingereicht, die OVAG zur Offenlegung der Anzahl von Balkon-Photovoltaikanlagen und der unvergüteten eingespeisten Strommenge bis zum Jahresende 2023 auffordert. Die Partei schlägt vor, die Überschüsse sozialen Zwecken zu widmen, um sowohl die Energiewende als auch das Renommee der OVAG zu fördern.
In den letzten Jahren und nochmal verstärkt seit Beginn des Ukrainekrieges wächst die Zahl sogenannter Balkon-Photovoltaikanlagen. Viele Menschen nutzen diese recht preiswerte Möglichkeit, einen Teil ihres Stromes selbst zu erzeugen und damit Geld zu sparen. Einen weiteren Schub wird die vereinfachte Anmeldeprozedur für solche Balkon-PV erbringen.
Aber: die OVAG tauscht vor Inbetriebnahme solcher Anlagen stets den vorhandenen Stromzähler (der rückwärts laufen konnte, wenn mehr Strom produziert als verbraucht wurde) gegen neue elektronische Zähler aus. Wenn dann diese PV-Kleinanlage wegen guter Sonneneinstrahlung oder beispielsweise Urlaubsabwesenheit mehr Strom produziert als aktuell verbraucht wird, dann wandert dieser Überschuss ohne Bezahlung ins OVAG-Netz, das berichtet die Fraktion DIE LINKE in einer Pressemitteilung und spricht in diesem Zusammenhang von einem „Geschenk“ an die OVAG.
Sie hat nun eine Anfrage im ZOV gestellt und möchte wissen, wie viele Balkon-PV-Anlagen bis zum 31. Dezember 2023 bei der OVAG angemeldet wurden. Gleichzeitig soll die OVAG öffentlich machen, wie viel kWh sie bis Ende letzten Jahres als „Geschenk“ entgegengenommen habe. Da es sich vermutlich um eine größere Menge handele, gehe es in einer weiteren Frage darum, ob sich die OVAG vorstellen könne, die Einnahmen aus diesen Bevölkerungspräsenten sozialen Zwecken zukommen zu lassen. „Wir hielten das für ein schönes Signal an die Bevölkerung im Versorgungsgebiet, wenn die OVAG das Geld, das sie über diese Anlagen einnimmt, sozialen Projekten zukommen ließe. Das würde sowohl die Energiewende als auch das Renommee der OVAG befördern“, erklärt der Fraktionsvorsitzende der LINKEN im ZOV, Dietmar Schnell.
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