Felix Döring ruft zu Besonnenheit und echter Problemlösung im Umgang mit Radikalisierung aufSPD-Abgeordneter Felix Döring kritisiert CDU-Vorsitzenden nach Solinger Anschlag
VOGELSBERGKREIS (ol). Der SPD-Bundestagsabgeordnete Felix Döring kritisiert die schnelle Reaktion des CDU-Vorsitzenden auf den Anschlag in Solingen und fordert eine sachliche Auseinandersetzung mit den Ursachen der Radikalisierung. Er betont die Notwendigkeit, die Gesellschaft zu vereinen und auf langfristige Problemlösungen zu setzen, statt kurzfristige politische Vorteile zu suchen.
Zur aktuellen Debatte nach dem Anschlag in Solingen äußert sich der heimische SPD-Bundestagsabgeordnete Felix Döring in einer Pressemitteilung wie folgt:
Da passiert ein schrecklicher Anschlag in Deutschland und in Rekordgeschwindigkeit stellt sich der CDU-Vorsitzende ins Fernsehen, um sich als harter Obersheriff zu präsentieren, so Döring. Aufgrund Einzelner, die sich-häufig erst in Deutschland-radikalisiert haben und hier schlimme Straftaten begehen, nehme er gleich ganze Bevölkerungen in Sippenhaft und wolle Ihnen die Flucht nach Deutschland verwehren.
Dass viele der Menschen selbst vor Islamisten fliehen, werde dabei schnell zur Nebensache. Die noch weiter Rechts stehenden stimmen natürlich applaudierend zu, so Döring. Ob die Forderungen rechtlich überhaupt haltbar sind? Egal, denn am Sonntag steht ja eine Wahl bevor! „Erst einmal innehalten und trauern – das scheint eine Tugend zu sein, die unter manch konservativen Politikern nicht mehr en vogue ist“, erläutert Döring.
Selbstverständlich kein Platz sei für Fragen wie: Wie kann es eigentlich sein, dass sich Menschen in Deutschland radikalisieren und zu Terroristen werden? Wie können wir Rahmenbedingungen schaffen, in denen junge Männer keinen islamistischen Predigern mehr hinterherlaufen? Warum wird/warum kann geltendes Recht nicht immer durchgesetzt werden und wie ließe sich das verbessern?
Man könnte meinen, so Döring weiter, dass Anschläge wie in Solingen einigen eigentlich ganz gelegen kommen, um sich selbst zu profilieren und weiter an der Spaltung der Gesellschaft zu arbeiten. Das übrigens sei eines der Ziele, die Terroristen verfolgten: Unsicherheit und Chaos stiften und unsere Gesellschaften spalten. „Diesen Wunsch sollten, diesen Wunsch dürfen, wir ihnen nicht erfüllen“, so Döring.
Nach einem solchen Anschlag gelte es, die Menschen zusammenzuführen, die Gesellschaft zusammenzuhalten. Der Grund für Kriminalität sei nicht die Herkunft und in einer freien Gesellschaft könne es keine hundertprozentige Sicherheit geben. „Ich wünsche mir daher Debatten, die tatsächlich an die Wurzel gehen und darauf abzielen, Probleme zu lösen und nicht allein darauf abzielen, kurzfristige politische Geländegewinne zu erzielen“, erläutert Döring weiter. „Meine Anteilnahme gilt den Familien und Freundinnen der Verletzten und Getöteten. Mögen auch die seelischen Wunden des letzten Wochenendes schnell wieder verheilen.“
Da soll mal ein Esel zum anderen Esel gesagt haben: Mann, hast du lange Ohren.
Den Vertretern der Spezialdemokraten ist im Moment wohl nichts zu peinlich.
Wegen solcher Schwarz-Weiß-Malerei, wie Herr Döring sie hier betreibt, wähle ich keine linken Parteien mehr.
Wir haben zu viele Migranten und jede Menge ernsthafter Probleme, die daraus entstehen. Und diese Probleme werden von Politikern wie Herrn Döring entweder geleugnet oder kleingeredet. Oder der deutschen Gesellschaft wird gar die Schuld zugewiesen, weil sie die Flüchtlinge nicht besser integriert. So nach dem Motto: Die Flüchtlinge, die kriminell werden, können ja nichts dafür, sie haben keine Holschuld. Ihr habt eine Bringschuld und müsst ihnen beibringen, wie man sich in Deutschland verhält.
SPD, Grüne und Linke düngen durch ihre Unbelehrbarkeit, Naivität und Ignoranz das Feld, auf dem dadurch das Unkraut der AfD sehr gut gedeiht. Die Rechtsextremen brauchen eigentlich keinen eigenen Wahlkampf zu betreiben. Es reichen schon die Äußerungen der Ampelparteien, um den braunen Brüdern das Wahlvolk in die Arme zu treiben. Scholz und seine weit links abgedriftete SPD (Frau Esken lässt grüßen) ist der beste Wahlkampfhelfer der AfD.
Noch nebenbei erwähnt: Ich habe viele Flüchtlinge (teilweise sehr intensiv) betreut und kenne die Schwierigkeiten und Probleme sogar schon seit den ersten Flüchtlingswellen der 80er und 90er Jahre. Man kann die Flüchtlingspolitik der derzeitigen Regierung nur als Katastrophe bezeichnen – und ist dabei aber durch diese Kritik nicht automatisch ein Menschenfeind oder Rechtspopulist.
Um noch einem evtl. Missverständnis vorzubeugen: Nein, die AfD bekommt mein Kreuz garantiert nicht!
Und wenn man so richtig alles in den Sand gesetzt hat und die AfD oder das BSW Höhenflüge machen, wird gejammert, dass man doch unbedingt wählen gehen soll. Von wegen Demokratie retten und so …
Aber sich Gedanken machen, worin die Ursachen für die Wahlerfolge der Populisten liegen, oder gar Schlüsse daraus ziehen, ist nicht drin.
Herr Döring, beißen Sie sich nicht an der CDU und Herrn Merz fest, sondern überlegen Sie bitte, was an Wahrheiten momentan im Raum steht. Politkampf können Sie später noch erledigen, wenn sie endlich Ihre Aufgaben gemacht haben.