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Heinz Sielmann Stiftung prämiert Bergmähwiesen der Vulkanregion VogelsbergVogelsberger Bergmähwiesen im Rennen um Naturwunder-Titel

VOGELSBERG (ol). Die Vulkanregion Vogelsberg Tourismus GmbH bewirbt sich mit den Bergmähwiesen für die Naturwunderwahl 2024 der Heinz Sielmann Stiftung. Diese einzigartigen ökologischen Juwelen bieten nicht nur eine vielfältige Flora und Fauna, sondern sind auch ein Mittelpunkt des sanften Tourismus in der Region.

Die Vogelsberger Bergmähwiesen stehen im Wettbewerb der Heinz Sielmann Stiftung in Kooperation mit dem Deutschen Wanderverband zur Wahl als Naturwunder am Wanderweg. Abgestimmt werden kann noch bis zum 3. Oktober unter www.sielmann-stiftung.de/naturwunder für den Vogelsberger Naturschatz, das berichtet die Vulkanregion Vogelsberg Tourismus GmbH in einer Pressemitteilung.

Dicht an dicht durch das Gedränge – so geht es auf den Vogelsberger Bergmähwiesen zu, denn hier ist ganz schön was los. Unser Ballungsraum ist die Natur, das Herz des Vogelsbergs. Neben zahlreichen Bächen und urigen Wäldern sind die blühenden Bergmähwiesen mit einer Vielzahl an summenden Insekten ein biologisches Universum. Das Fundament der vulkanischen Geologie bedingt den schützenswerten Artenreichtum von Flora und Fauna der die Mittelgebirgslandschaft des Vogelsberges prägt.

Petra Schwing-Döring, Geschäftsführerin der Vulkanregion Vogelsberg Tourismus GmbH:
„Als wir mitbekommen haben, dass die Heinz Sielmann Stiftung einen Wettbewerb zur Naturwunderwahl an Wanderwegen auslobt, haben wir nicht gezögert uns mit den Vogelsberger Bergmähwiesen dafür zu bewerben. Nun stehen wir neben weiteren acht Nominierten zur Wahl, zwei davon aus Hessen. Die Naturschätze sind das Herz unserer Region, was auch schon unsere Vorfahren wussten und im respektvollen Einklang mit dem was um uns herum lebt und gedeiht handelten. Sanfter Tourismus im Einklang mit Naturschutz unterstreicht unseren Gedanken der Nachhaltigkeit, was wir jüngst in unserer Zertifizierung zur „Nachhaltigen Reisdestination“ manifestiert haben.“

Die Bergmähwiesen als Teil der strukturreichen Kulturlandschaft sind durch die traditionell extensive Bewirtschaftung unter den kühl-feuchten Bedingungen des vom Vulkanismus geprägten Vogelsbergs entstanden und bieten zahlreichen Tier- und Pflanzenarten einen wichtigen Lebensraum, heißt es. Auf den nährstoffarmen Böden gedeihen typische Pflanzen wie der gefährdete Weichhaarige Pippau oder der Wald-Storchenschnabel. Sie können auf gedüngten, intensiv genutzten Wiesenflächen nicht existieren. Auch dürfen Bergmähwiesen maximal zweimal im Jahr gemäht werden. Nur so haben die Pflanzen genügend Zeit zum Aussamen. Und die speziellen Pflanzen locken wiederum Tiere, insbesondere eine Vielzahl an Insekten an, die genau diese Bedingungen benötigen. Auch Vögel wie der Wiesenpieper und der Wachtelkönig sowie das Braunkehlchen finden hier optimale Brutbedingungen vor, heißt es weiter.

Bergmähwiesen gehören nach Bundesnaturschutzgesetzt zu den besonders geschützten Biotopen. Der Vogelsberg habe mit 727 Hektar Fläche Bergmähwiesen eine hessen- und bundesweit herausragende Bedeutung. Für den Erhalt dieses Naturschatzes sorgen neben den Landwirten das Amt für Wirtschaft und den ländlichen Raum des Vogelsbergkreises und das Naturschutzgroßprojekt Vogelsberg mit seinen Maßnahmen zur positiven Entwicklung dieser wertvollen Lebensräume. So sei über viele Jahre hinweg eine Symbiose von menschlichem Zutun und Biodiversität in dieser Kulturlandschaft entstanden zu der auch ein wertschätzender Tourismus beitragen kann.

Johannes Euler, Projektleiter Naturschutzgroßprojekt: „Die Nominierung für die Naturwunderwahl unterstreicht die herausragende Bedeutung der Bergmähwiesen im Vogelsberg. Diese einzigartigen Landschaften sind nicht nur ein ökologisches Juwel, sondern auch ein kulturelles Erbe, das durch die engagierte Arbeit unserer Landwirte erhalten wird. Die Bergmähwiesen bieten Lebensraum für eine Vielzahl von Pflanzen- und Tierarten und tragen entscheidend zur Biodiversität in der Region bei. Die Landwirte spielen eine zentrale Rolle, indem sie durch traditionelle Bewirtschaftungsmethoden die Pflege und den Erhalt dieser wertvollen Flächen sicherstellen. Ihr Engagement ist unerlässlich, um die ökologischen Funktionen der Mähwiesen zu bewahren und gleichzeitig die kulturelle Identität des Vogelsbergs zu fördern. Die Bergmähwiesen haben eine bedeutende Auswirkung auf den Tourismus. Sie bieten nicht nur malerische Ausblicke, sondern auch zahlreiche Möglichkeiten für Wanderungen und Erholung in der Natur. Die gut gepflegten Wanderwege, wie beispielsweise der Bergmähwiesenpfad in Herchenhain, ziehen Besucher an und fördern den sanften Tourismus in der Region. Dies sensibilisiert die Menschen für die Schönheit und den Wert unserer Region. Die Wahl ist daher eine tolle Möglichkeit, diesem gefährdeten „Naturwunder“ die verdiente Aufmerksamkeit zu schenken und gleichzeitig auch die Arbeit unserer Landwirtinnen und Landwirte zu honorieren, ohne die es diese tollen Wiesen nicht mehr gäbe.“

Erlebbares Naturwunder Bergmähwiesenpfad

Die Bergmähwiesen an der Herchenhainer Höhe bei Grebenhain-Herchenhein zeigen besonders gut, wie wertvoll das Bewahren und Pflegen dieser tradionellen Flächen und ihrer einzigartigen Flora und Fauna ist. Der 9 Kilometer lange und mit acht Infotafeln bestückte Rundwanderweg Bergmähwiesen-Pfad sensibilisiert Wanderer für Themen wie „Vulkane & Böden“, „Bäche & Flüsse“, „Artenvielfalt & Bedrohung“ oder „Mahd & Beweidung“. QR-Codes geben weiterführende Informationen. Der 3,8 Kilometer lange Familien-Pfad hält sechs speziell für Kinder aufbereitete Infostationen bereit und begeistert schon die Kleinen für den Naturschutz, heißt es. So wird beim Freizeitgenuss Wissen weitergegeben und trägt zum Erhalt der wertvollen Lebensräume bei.
Wandern und dabei Gutes tun.

Die Nachhaltigkeitsinitiative „Nähe ist gut“, gegründet von Schwälbchen, Hassia und REWE, setzt sich für den Erhalt der Bergmähwiesen im Vogelsberg ein und unterstützt die Landwirte vor Ort. Denn ohne das Engagement der Landwirte für die kostbaren Bergmähwiesen, wären diese längst verschwunden, so die Tourismus GmbH. Jeder könne dazu einen Beitrag leisten: Mit einer Stanzkarte, welche bei den Gastronomiebetrieben in Grebenhain-Herchenhain oder -Hartmannshain erhältlich sind, kann man an der Aktion teilnehmen. Die Nachhaltigkeitsinitiative spendet dann pro Wanderer „5 Euro für die Bewirtschafter der Bergmähwiesen“.

Weitere Informationen unter www.naturschutzgrossprojekt-vogelsberg.de oder www.vogelsberg-touristik.de.

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