ALSFELD (ol). In Alsfeld fand kürzlich die feierliche Zeugnisübergabe an der Schule für Erwachsene statt, bei der sieben Absolventen ihre Hauptschul- und Realschulabschlüsse erhielten. Die Abteilungsleiterin wurde ebenfalls für ihr Engagement gewürdigt. Seit der Gründung im Jahr 2014 haben bereits über 170 Erwachsene erfolgreich ihre Schulabschlüsse erreicht.

Wenn in der Schule für Erwachsene an der Max-Eyth-Schule Abschlusszeugnisse übergeben werden, versammelt sich stets nur eine kleine Gruppe von Absolventinnen und Absolventen sowie deren Gäste und Lehrkräfte zu dieser besonderen Feierlichkeit. So auch zum ausgehenden Sommersemester 2024 kurz vor den Sommerferien, berichtet die Max-Eyth-Schule in einer Pressemitteilung.

Abteilungsleiterin Eva Schlosser sowie die Koordinatorinnen Marianne von Kölichen und Dr. Monika Becher freuten sich auch im zehnten Jahr des Bestehens der Schule für Erwachsene in Alsfeld, drei Hauptschulabschlüsse und vier Realschulabschlüsse überreichen zu dürfen. Sichtlich stolz nahmen die Absolventinnen und Absolventen ihre Zeugnisse entgegen und fühlten sich nun gut vorbereitet für ihre weiteren beruflichen Wege. Einige von ihnen werden ihre Schullaufbahn an der Max-Eyth-Schule fortsetzen und die Fachoberschule besuchen beziehungsweise in der Schule für Erwachsene ihre Realschulabschlüsse in Angriff nehmen. Andere werden demnächst ihre Berufsausbildungen beginnen.

Auch die Abteilungsleiterin der Schule für Erwachsene, Frau Schlosser, wurde bedacht – nicht mit einem Zeugnis, sondern mit einer kleinen Rede und vielen herzlichen Wünschen für ihren bevorstehenden Ruhestand. Frau Schlosser leitete die Schule für Erwachsene von der Gründung der Schule im Jahr 2014 an bis heute mit viel Herz und Engagement. Sowohl Lernende als auch Lehrkräfte fanden in Frau Schlosser stets Unterstützung und Einsatz für ihre Anliegen, hieß es.

In diesen vergangenen zehn Jahren wurden insgesamt rund 60 Hauptschulabschlüsse und 110 Realschulabschlüsse verliehen. Die besondere Bedeutung dieser Abschlüsse liege in der Tatsache, dass lernwillige Erwachsene im ländlichen Raum gar nicht oder nur unter erschwerten Bedingungen die Abendschulen in den größeren Städten erreichen können. Seit 2014 finden sie nun einen Lernort vor der eigenen Haustür vor. Dabei handele es sich um Menschen, deren erste Schullaufbahn wenig erfolgreich war oder die als Jugendliche beziehungsweise Erwachsene nach Deutschland migrierten oder aber die ganz einfach ihre berufliche Ausrichtung durch einen höheren Schulabschluss verändern beziehungsweise verbessern wollen. Entsprechend motiviert seien die Schülerinnen und Schüler in der Schule für Erwachsene, die in einer Hauptschulklasse und einer Realschulklasse unterrichtet werden. Die Lernenden werden in den Hauptfächern Deutsch, Englisch und Mathematik sowie in Naturwissenschaften und historisch-politischer Bildung unterrichtet. Darüber hinaus werden sie in verschiedenen Kursen auf berufliche Herausforderungen vorbereitet. Die Prüfungen zum Haupt- oder Realschulabschluss können in zwei bis sechs Semestern abgelegt werden.

Auch für das kommende Semester haben sich bereits ein gutes Dutzend Männer und Frauen für die Schule für Erwachsene angemeldet und einen Aufnahmetest bestanden. In wenigen Semestern werden auch sie sicherlich stolz ihre Zeugnisse entgegennehmen und die ihnen dadurch entstehenden neuen beruflichen Perspektiven nutzen, heißt es abschließend.